Die Grundschule in Harmonie war gestern erfüllt vom Flair fremder Kultur.

 

Eitorf - Dass sich Kinder einer Grundschulklasse intensiv mit Indien und seinen Menschen beschäftigen, ist nicht so ungewöhnlich. Wie dies eine vierte Klasse der Grundschule im Ortsteil Harmonie umsetzte, natürlich auch mit Hilfe von Lehrern und Eltern, war dagegen schon etwas Besonderes. Die Kinder beschränkten sich nämlich nicht darauf, Informationen über das ferne Land aus Internet, Büchern und Videos zu sammeln, sondern besorgten sich auch Infos aus erster Hand.

Die „Sternschnuppen“, wie diese vierte Klasse der SchuIe sich nennt, hatten die Aula zur Präsentation ihrer Arbeitsergebnisse gestern mit indischem Flair ausgestattet. Durch den Gemeinschaftsraum der Schule zogen die Düfte von exotischen Räucherstäbchen. Auf Tischen waren Figuren und Bilder von indischen Gottheiten ausgestellt, die Bühne war mit indischen Gemälden ausstaffiert. Zum Knabbern und Essen gab es kleine Fladenbrote mit roten Linsen auf indische Art sowie Cashewnüsse, daneben lagen indische Kochbücher.

Zu der ungewöhnlichen Unterrichtsstunde luden Rektor Walter Hövel und seine Kollegen auch die drei indischen Familien ein, die in der Gemeinde Eitorf wohnen, dazu noch eine indische Mitarbeiterin der Vereinten Nationen aus Bonn und zwei Vertreterinnen der Welthungerhilfe. Auch aus den anderen Schulklassen waren „Abgesandte“ dabei, um zu erleben, wie lebendig Unterricht gestaltet werden kann.

Jungen und Mädchen von den „Sternschnuppen“ hatten sich ihre Themen zu Indien selbst ausgesucht und trugen ihre Ergebnisse gestern wie bei einer Veranstaltung vor. Die Beschaffenheit der Natur war dabei ebenso von Interesse wie Infos über Religionen und Städte. Einige Kinder erzählten über die indische Lebensart, andere stellten Sprache und Zahlen vor, während die nächsten Wissenswertes über Königskobra und Elefanten parat hatten. Auch soziale Fakten hatten die Schüler erarbeitet wie etwa die Information, dass ein indischer Knoblauchverkäufer im Monat nur 60 Euro verdient im Gegensatz zu einem deutschen Arbeiter mit 2000 Euro.

Der Vortrag über indische Tänze und ihre Bedeutung wurde durch Auftritte anschaulich. Neben einer jungen Inderin aus Eitorf gab auch die Deutsche Ute Geuß, die sich seit zwei Jahren intensiv mit indischen Tänzen beschäftigt, Einblicke in diese Kunst. Anschließend nahmen sich Gäste, Schüler, Lehrer und Kinder noch Zeit für Gespräche über das Thema des Tages.