Walter Hövel
Wände
Mit dem Kopf durch die Wand
Schon Höhlen hatten Wände
Sie schützten uns
Vor allem vor dem Draußen
Das uns bedroht
Sie begrenzen uns
Kommen durch sie nicht nach draußen
Mit dem Kopf durch die Wand
Wir lernten zu denken
Durch die Wand zu denken
Nach draußen
Zum anderen
Zu den anderen
Denken im Wandschutz
Wände umfrieden uns
Geben uns die Sicherheit dieses Friedens
Gewandt
verlassen Gedanken die Wände
während Gewänder uns umgeben
Schützen uns vor Kälte und den anderen
Verwandte beleben
mit uns die gleichen Wände
Schützen vor anderen
Führen zum anderen
Wir lernten die gleichen Gewänder zu tragen
Verlassen die Wände
um der Anderen Gewänder tragen zu lernen
Den Fried der Verwandten verlassen
Wir sehnen uns
nach einem Leben
Ohne die Wände der Höhle
Ohne die Wand des Gebirges
Ohne die Wände der Wälder
Ohne die Wände der Wogen
Um auf ihnen zu segeln
Sie zu durchstreifen, erwandernd
zu erklettern den Berg
Um die eigene Höhle
tief unten im Tal zu finden
sei es nur in den eigenen Gedanken
Mit dem Kopf durch die Wand
Die Wände im eigenen Körper erleben
beim Essen, Trinken, Lieben, Atmen und Leben
Brennen durch die Feuerwände
entlang des Anderen
bis zum Eigenen
Mit dem Blut
des eigenen Kopfes
die Worte auf die Wand schreibend
Schreiend, starrend
den Teufel anmalend
Damit du die Botschaft lesen kannst
Damit deine Würde angewandt wird
Damit auch du deine Wand durchbrichst
Um deine Sicherheit zu finden
Wie die Staumauer
das Wasser des Stroms bannt
um die tägliche Lebensreserve zu sein
zerstört sie Leben
bis zum Brechen
Der letzte Schutz
in einer medialen Welt
die durch jede Wand dringen will
Leben ist dein Weg zwischen den Wänden
Das eigene Bild an der Wand#
Das Verwandeln
Durchbrechen der eigenen Wolkenwand
Nicht mehr hilflos in der Wand hängend
Klettern können
sich retten lassen
Wandern durch das Alte
Wandeln in das Neue
Die Wand gegen das Gestern
errichtet die Zukunft
im Heute
wenn es sein muss
mit dem Kopf durch die Wand
Den eigenen Kopf gegen sie schlagend
Das Gewand des eigenen Seins tragend
Mit dem Rücken zur Wand
Alleine
Gemeinsam
von Wand zu Wand
wandelnd bis zur Metamorphose
Glaswände um die Zärtlichkeit zu erfahren
Den Panzer durchdringen
Das Schweigen durchbrechen
Durch die Wandspiegel schauen
Die eigenen Räume findend
Uhren an den Wänden abreißend
Neue Wände flechten
winden,
die Wand
sich selbst
hinein windend herausfinden
selbst wollen,
„We want it all“
„The Wand“
als Zauberstab
die eigenen magischen Kräfte steuern
Bis in die Unendlichkeit
der eigenen Endlichkeit
Wand an Wand
lebend