Walter Hövel
PROBLEME

 

 

 

Auf den folgenden Seiten war in der fuv-Redaxion die Hölle los!

 

Da wollte der Jochen Hering aus Dortmund 9 Seiten zuschicken,über die Polit-Diskussion bei der Fortbildungswoche in Gnadenthal. War aber nichts, die Post spielte bei seiner "unterfrankierten" Buchsendung nicht mit und das Manuskript kam nicht an. Aber 9 Seiten waren jetzt frei!

 

 

 

ReDAXI ONspROBleME.

 

Da hatten wir noch einen 10-Seiten Bericht von der Ute aus Geldern, nur Schreibmaschine, ohne Lay-out, Paste also nicht mehr,muss in die nächste Nummer, Wir konnten natürlich die fehlenden Seiten noch mit "Kunstkartei-produkten" füllen, das fanden wir aber dann doch etwas übertrieben.

 

 

 

LAY - O uT - PRObleme

 

Was tun? Wir hatten noch einen Artikel in Reserve, eigentlich für die nächste Redaktion als Startkapital gedacht: Klaus Hoff hatte für die GEW in NRW einen Artikel über den Versuch des Aufbaus einer "Freinetschule" (in aller Stille) geschrieben. Der Anlass war ein Grundschultag der GEW, wo die Freinetkollegen der Schule sich einer Diskussion über ihre Schule gestellt hatten. Klaus hatte die Diskussion zusammengefasst, wollte sie aber noch nicht in "Fragen und Versuche" veröffentlichen, da das "Freinet

 

-team" der Schulen das Geschriebene nochmals gemeinsam überarbeiten wollte,... Und da finde ich auch den Zettel mit den Telefonnotizen nicht mehr wieder, das übliche Chaos bei der Schlussredaktion, (So'ne Redaxion muss natürlich einen Autoren nochmals anrufen, um etwas Gedrucktes noch-mals drucken zu können). Also sitze ich jetzt hier, ohne Telefonnotizen, und muss begründen, warum der Artikel — ohne Überarbeitung — abgedruckt wird. Und das ist gar nicht so einfach, weil ich jetzt mit bloßen Händen in einer Kölner Wespennest greifen muss. Also Mut, und schreiben:

 

 

 

FRE InET- pRObl EME

 

In Köln gibts ne Hauptschule' - an der ich zufällig auch bin — an der zig Leute seit Jahren "freinetisch" arbeiten. Wir sind derer mindestens mehr als 10, und, um keine Unklarheit aufkommen zu lassen, wir verdanken alle den Einstieg in die Freinetarbeit unserem Rektor! Wir machen Sachen, die wohl kaum an einer anderen Schule möglich sind. Natürlich alles im Rahmen der üblichen Vorschriften, Und natürlich haben wir alle(!)ein Interesse daran, das Erreichte abzusichern und das Zukünftige in gute Bahnen zu leiten. Und genau aus diesem Grunde tragen sich einige von uns mit dem Gedanken, unsere Schule unter dem Etikett "Peter-Petersen-System" laufen zu lassen. Aber spätestens seit eine Kollegin mir erzählt hat, das ihr Vater von den Nazis suspendiert worden ist, weil er nicht nach dem "Jena—Plan"(= Petersen) arbeiten wollte, habe ich mehr als meine vorherigen Skrupel. Ich halte den Weg für falsch, historisch und aktuell politisch (vergleiche Diskussion um die Grundschulrichtlinien in NRW, Diskussion um die Schließungen von Hauptschulen und meiner eigener Artikel auf Seite 44ff). Ich konnte jetzt Seiten füllen, vor allem, um auch die Nachkriegs-folgepädagogik al a Petersen auseinander zu nehmen. Aber genau da fiel mir der Artikel von Klaus Hoff auf, mit dem weder ich noch die Leser konform gehen müssen, der aber, in der Grundtendenz, etwas tut, was mir sympathischer ist: er bleibt dabei.

 

Daher das Abdrucken.