Walter Hövel
Arbeite schön

Arbeite schön, sagten sie,

Ich arbeite nicht mehr,

antwortete ich

bis ich wieder arbeitete.

 

Ich entsprach nicht.

Ich wollte mich nicht stellen.

Ich schien nicht ich zu sein.

Mein Leben schien nicht zu sein.

Ich wollte kein „Es-ist-doch-so“.

Ich durfte nicht ich sein,

als ich arbeitete.

 

Arbeite schön, sagten sie,

und ich war froh,

dass ich arbeiten durfte.

 

An dem schlechten Tag,

sagte ich erst „Ich arbeite nicht“,

dachte  ich,

während ich arbeitete

Und sie sagten

„Das ist schön

 was du arbeitest!“,

und ich wusste nicht wie der Tag für mich war.

 

Und ich lebte so,

dass das Arbeiten für mich war,

weil ich so arbeitete,

dass es Leben ist, dachte ich.

 

Ich werde etwas sagen,

wenn es soweit ist

dachte ich

und ich arbeitete 

als es soweit war

ohne darauf zu warten,

dass sie sagten

wie ich arbeiten sollte

und ich arbeitete so

dass ich es mochte,

wie ich arbeitete,

ohne aufschrecken zu müssen,

wenn sie sagten,

wie ich so schön arbeite.

 

Als ich aufhörte zu arbeiten

Arbeitete ich weiter.

Und sie sagten

Wie schön es ist,

dass ich arbeite

weil ich ja weiß

wie Arbeiten geht.

 

Und wie froh ich war,

dass ich nicht mehr arbeiten musste,

während ich arbeitete.

Schließlich hatte ich,

 mich an das Arbeiten gewöhnend,

gelernt zu arbeiten.

 

Hätte ich doch
Den Müßiggang gelernt.