Die Arroganz des örtlichen Gymnasiums ging soweit, dass dieser Brief nie beantwortet wurde.

Grundschule Harmonie Sankt-Martins-Weg 5 53783 Eitorf

17.Oktober 2007

An das Kollegium des Siegtal-Gymnasiums in Eitorf

Sehr geehrte Damen und Herren!

Am Montag dieser Woche luden Sie Kolleginnen und Kollegen der Grundschulen zu einem Informationsgespräch in Ihre Schule.

Diese Veranstaltung hat bei den Kolleginnen und Kollegen einen ausgesprochen schlechten Eindruck hinterlassen.

Es müssen kollektive falsche Aussagen über die Kinder eines ganzen Jahrgangs getroffen und äußerst frag-würdige pädagogische Kriterien vorgetragen worden sein.

Eine der mitnotierten von Ihrer Seite getroffenen Aussagen war: „Was wir hier kriegen, damit können wir nicht arbeiten.“

Ich bedaure diese Vorgänge aus vielerlei Gründen, vor allem aber vor dem Hintergrund einer bisher sich tolerierenden freundlichen Zusammenarbeit. Bevor dieses Ereignis weiter in eine falsche Richtung führt, sollten wir Maßnahmen ergreifen, die in eine gemeinsame pädagogische Arbeit münden, bei der jedes Kind gefördert wird.

Wir beobachten mit wachsender Sorge das schulische Schicksal jener Kinder, die wir Jahr für Jahr einem gymnasialen Bildungsweg übergeben müssen. Diese Kinder sind die für Schule begabtere Hälfte unserer Kinder. Diese Kinder sind und waren unsere Besten!! Sie waren erfolgreiche leistungsstarke Lerner! Alle Eitorfer Grundschulen arbeiten nicht nur erfolgreich mit diesen Kindern, sondern auch zeitgleich mit allen zukünftigen Haupt- und Realschülern. Der Satz „Damit können wir nicht arbeiten“ ist für uns jenseits aller Verständlichkeit.

Aber nicht genug damit! Das Gymnasium lässt von dieser Hälfte unserer Besten wiederum fast die Hälfte scheitern. Dies ist und wird niemals unser Verständnis von Schule, Bildung und Erziehung sein! Wir stehen unmissverständlich hinter der Forderung unserer Landesregierung: „Kein Kind darf in der Schule verloren gehen!“

Wenn Sie durch Ihre Äußerungen Ihre Kompatibilität zum effektiv arbeitenden, Lernerfolg intensivierenden System Grundschule in Frage stellen, sollten wir uns Gedanken über Grundlagen für eine professionelle und nötige Zusammenarbeit machen, die es mehr Kindern möglich macht zu besseren Abschlüssen zu gelangen.

 

Als Einstieg in diese Richtung schlage ich gemeinsame Fortbildungen zu den pädagogischen Essentiales und verbindenden Elementen des neuen Landesschulgesetzes und den Richtlinien und Lehrplänen der verschiedenen Schulformen vor. Es könnten gemeinsame Fachkonferenzen, Projekte und weitere Fortbildungen folgen. Ich schlage eine intensive Auseinandersetzung mit dem erfolgreichen System Grundschule vor. Die Türen der Grundschule stehen für Hospitanten immer offen.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Walter Hövel