Walter Hövel

Diagnose Borderline
Fragen, Zitate und wissenschaftlicher Ungehorsam

 

Was sind „heutzutage“ Borderliner, - von wem wird „Borderline diagnostiziert“ - als „Krankheit“. als  „Störung“? Wer hält was für „krank“, wer fühlt sich „gestört“? Die Gesellschaft, die „Allgemeinheit“, die Schulen der Kindergarten oder der Staat`?

Was ist „Borderline- Persönlichkeitsstörung“, eine „Grenzbereich–Störung“? Wenn 5% daran „erkranken“, wieso leben 1 -2% mit „Störungen“? Jeder 20. Jugendliche „hat das“, wie nicht nur der Volksmund sagt 'Borderline'“?

Eine Studentin zitiert wie in 100en von Arbeiten geschrieben wird: „Die Verhaltensweisen der Betroffenen haben zwar immer einen individuellen Charakter, allerdings gibt es ein typisches Erscheinungsbild, welches sich vor allem durch eine fortlaufende Instabilität des Selbstbildes und eine fehlende oder geringe Impulskontrolle auszeichnet.“ Sind nun 5% „unserer“ Jugend krank oder haben sie „eine fortlaufende Instabiltät“ ihres „Selbstbildnisses“, oder „eine fehlende oder geringe Impulskontrolle“, passen sie in eine gesellschaftliche Sammel“krankheit“, genannt Borderline. Ist Borderline nicht eine dieser 'Sammelkrankheiten'? Ist es heute nicht in krank zu sein?

Wer hat die Ärztinnen und Ärzte, die Erzieher*innen und Lehrer*innen, die die darüber an Hochschulen schreiben, ausgegebildet, beeinflusst und den Begriff „erfunden“ und diagnostiziert? Woher kommt die „weltweit häufigste Persönlichkeitsstörung im klinischen Umfeld“?

Leiden“ darunter Flüchtlinge, Migrant*innen, unterbezahlte und priviligierte Arbeitskräfte, Jugendliche und Kinder aus südamerikanischem oder afrikanischem Ländern oder in Städten der „modernen“ und „mächtigen“ Welt?

Die hier immer wieder zitierte „American Psychiatric Association“ hat eindeutige Verbindungen zur John - Hopkins - University“ in den USA, zur „Leupoldina“ oder zur „CIA“. Hier wurde der Begriff „Borderline“ auch geboren.

Was macht Eltern „krank“? Wo, wer und wie leistet „Familienbildung“, „Kinderschutz präventive Arbeit“ in Kindergärten oder Schulen? Wer sind „wichtige“ „sensibilisierte Fachkräfte“ und „Hilfsangebote“? Wie geht gar „Selbsthilfe“?

Wenn „Kinder … als vergessene Gruppe deklariert“ werden, zeigt das nicht, dass „Auswirkungen einer Borderline-Persönlichkeitsstörung auf die Kindesentwicklung in der Forschung bisher noch zu wenig Interesse geschenkt wurde“, sondern dass Kinder nicht - selbst gefragt - Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sind.

Studentinmem schreiben und zitieren, „dass der erkrankte Elternteil den hohen Anforderungen an den Umgang mit dem Kind oftmals nicht gerecht werden kann (vgl. Rahn 2013), wodurch die Frage aufgeworfen wird, was die Borderline-Erkrankung des Elternteils für die Familie bedeutet und welche Auswirkungen für die kindliche Entwicklung bestehen. Mit dieser Frage beschäftigt sich vorliegende Arbeiten, wobei diese sich ausschließlich auf die mütterlichen Auswirkungen konzentriert, da meist Frauen von einer Diagnose betroffen sind“

Dann kommen Student*innen „spannend“ darauf, dass „die Mutter ihrem Kind nicht konstant zur Verfügung steht“ Sie kommen aber sofort zur Frage zurück. „Welche Folgen kann eine Borderline-Persönlichkeitsstörung der Mutter auf die Entwicklung ihres Kindes haben?“ Ist da nicht ein Widerspruch, den Sie bemerken sollten? Ist ein Kind nun in der Obhut der Familie, der Mutter oder der Gesellschaft, des Staates in der Kindertagesstätte oder beides? Was hat mehr Einfluss?

Die Studentin gibt in ihrer Arbeit - wie (fast) alle „wissenschaftlich“ Ausgebildeten - Borderline als „Krankheit“ oder „Störung“ an: „Die Borderline-Persönlichkeitsstörung zeigt die wissenschaftlichen Befunde der Störung auf ...“ Sie geht nicht an die Ursachen der „Krankheit“. Wozu aber ist Wissenschaft da?

Sie sagen: „Im Mittelpunkt der Arbeit stehen Kinder von Müttern mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung.“ Sie schreiben seit Jahrzehnten nichts Neues oder es wird jede Kritik unterdrückt oder bagatellisiert. Sie gehen von „Krankheiten“, den „wissenschaftlichen Befunde(n) von Störungen“, von „relevanten Aspekten“, „von der durchschnittlichen Entwicklung eines Kindes“ mit dem „Fokus auf der Bindungstheorie von Bowlby und der psychosozialen Entwicklungstheorie nach Erikson“ aus.

Ich – als Leser der Arbeit oder der Äußerungen – nicht. Allerdings komme ich nicht umhin anzuerkennen, dass bei der Zitierung der „gängigen“ Literatur geblieben wird.

Sie reden weiter und im Folgenden vom „Umgang mit Störungen“ und „mütterlichen Erkrankungen“. Dass Sie auf die Abkürzung „BPS“ kommen, sagt vieles. Merken sie nicht, dass sie zu denen gehören die „Schubladen“ öffnen. “Klinisch gesehen befinden sich die Betroffenen an der Grenze zwischen gesunden und verrückten Verhalten, weil Trennung und Verlust bei ihnen suizidale und psychotische Reaktionen auslösen können. Zwar können auch Männer eine BPS entwickeln, die Zahl der betroffenen Frauen übersteigt diese jedoch um das Doppelte.“ „Krank“ wird zu „verrückt“. „Frauen“ zu einer wieder nicht normalen Sammelgruppe der Gesellschaft.Früher waeen Frauen nur überfordert, Sie wurden besser nur versteckt.

Die Diagnose einer BPS war in der Psychiatrie lange Zeit umstritten und vielen Ärzt*innen sowie Psycholog*innen fällt es immer noch schwer, eine BPS zu diagnostizieren, da sich einige Kriterien der BPS mit denen anderer psychischer Krankheiten decken (vgl. Zick 2013). Ebenso kann eine Diagnose schwierig sein, da das Krankheitsbild Individuen mit unterschiedlichen Symptomgruppen umfasst (vgl. Lawson 2020). Am häufigsten kommt es zu einer Verwechslung mit der Depression, da mehr als 95 Prozent der Patient*innen auch Kriterien der Depressionen erfüllen.“

Meinen sie eine "medizinische" Depression oder eine „gesellschafttliche“? Bis „heute“ ist es - das Wort wird bald von Ihnen gebraucht - durch eine Diagnose nicht gesichert!

Kommen „emotionale Instabilität mit mangelnder Impulskontrolle“, „Störungen des Selbstbildes und der Ziele“, „chronische Gefühle der Leere“, „intensive, aber unbeständige Beziehungen und Tendenzen zu selbstschädigenden Verhaltensweisen“, „reales oder imaginäres Alleinsein als konstante Isolation und als Bedrohung für ihre Existenz“, „Angst vor Verlassenwerden“ oder „Launenhaftigkeit und affektive Instabilität“ nicht bei vielen Menschen vor? Sind sie nicht auch Ausdrucksweisen gesellschaftlicher Unterdrückungen?

Andere Betroffene „sind ständig auf der Suche nach ihrem eigenen Selbst, sind von diesem irritiert und erleben sich immer unterschiedlich“. Andere üben oder lernen 'Beziehung'.

Wer bestimmt die „Fachliteratur“? Ist nicht eine Wirtschaft, ein "Gesundheitswesen" verantwortlich für das, Wissenschaft nicht zumindest Verfasser des „heute“ „krank“ oder „gestört“ ist? Ein US-amerikanisches Zitat sagt: „It's not Monday you hate, but your work“. Ein deutsches sagt: „Wir brauchen saubere Wäsche, keine Waschmaschinen“. Ein anderes andersherum „Die Partei hat immer recht“. Ich füge hinzu: „Nicht der Mensch“. Die Suche nach dem eigenen Ich ist etwas urmenschliches.

Gilt es nicht für (fast) alle Menschen: „Deshalb nehmen sie häufig sogenannte „Funktionszustände“ ein, das heißt sie erfüllen eine von außen vorgegebene Verhaltenserwartung bis hin zur sozialen Rolle. In diesen Rollen funktionieren sie, obwohl sie diese nicht selbst mitgestalten, sodass sie ihre Identitätsprobleme kompensieren und sich als kompetent erleben können. Es ist ein Phänomen, dass sie zum Teil über lange Zeit hinweg im Beruf sehr erfolgreich sein können, jedoch bleiben dabei die Bedürfnisbefriedigung und die Zufriedenheit aus, was wiederum eine Depression zur Folge haben kann, die immerhin bei über neunzig Prozent der Betroffenen im Verlauf der BPS auftritt“.

Wieso nur bei „BPS“? Haben wir das nicht (fast) alle?

Und immer wieder: „An Borderline erkrankte Menschen verfallen also oft impulsiv in bestimmte Verhaltensweisen, ohne an die langfristigen Folgen zu denken. Ihr Ziel dabei ist es, sich emotionalen Qualen zu entziehen .“

Ich komme mir vor wie im Science-Fiction-Film. Betroffene Menschen sind immer „erkrankte“, sie „verfallen … in bestimmte Verhaltensweisen“ (undefiniert) „ohne an die langfristigen Folgen zu denken“ (welche Folgen?)“.

Die Alternative ist die bedingungslose Anerkennung einer Diagnose, die den Menschen aufgibt und ihn zum „Verrückten' erklärt. Kinder oder deren Eltern spielen keine Rolle mehr. Ihre Menschenrechte erst Recht nicht.

Die Diagnoseaufzählungen werden nur Seite für Seite von tausenden von Student*innen fortgesetzt, immer 'wissenschaftlich 'von „Fachleuten“ begründet.

Immer wieder wird „eine Ursache“ mit gleichen nachfolgenden Erklärungen gesucht. Die Ursache, die gesucht wird, bleibt die Ursache: „Obwohl es keine eindeutige Antwort darauf gibt, welche spezifischen Ursachen zu einer BPS führen, bringen die vorgestellten Erklärungsansätze wichtige Erkenntnisse mit sich. Sie machen deutlich, dass mehrere Anhaltspunkte vorhanden sein müssen, damit eine BPS überhaupt entwickelt wird“. Die Befürworter dieses 'Krankheits'bildes finden sogar heraus: „Diese ist zwar nicht angeboren, jedoch gibt es die Annahme von etwa fünfzig Prozent Erblichkeit, so dass eine 'gewisse familiäre Häufung der BPS zu beobachten' (Chapman/ Gratz 2014) ist.“

Expert*innen und ihrer Wiederholer*innen verlassen sich auf „Strategien der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT)“. Aufgrund dieses sehr in Frage zu stellenden wissenschaftlichen Verhalten entscheiden 'Fachleute' über Menschen.

Die Mehrzahl der Fachleute steht einem Kinderwunsch betroffener Frauen bis heute kritisch gegenüber, da sie die Fähigkeit, eine Mutter zu sein, als stark eingeschränkt sehen." Und das anhand der Erfahrungen, dass 'psychisch kranken Menschen lange Zeit das Recht, vor allem bei den Nazis, absprochen wurde, Kinder zu bekommen und sie großzuziehen.'

Viele stützten sich auf die Bindungsthoerie und geht wie sie von einem Mittelschichtenmodell der führenden wirtschaftlichen Ländern aus. Ihre „kritische Betrachtung der Bindungstheorie“ bleibt ohne jede Aufregung. Sie sprechen vom einer „Variabilität … kritischer Lebensereignisse“, „dass Eltern weniger feinfühlig mit ihren Kindern umgehen“ und „kulturell“en Variationen . Sie schreiben sogar:„Die Bindungstheorie ist in einem Menschenbild verortet, das von einer bestimmten Kultur und ihrer Historie, nämlich den sozialen Eliten der Nachkriegszeit in der westlichen Welt, geprägt ist. Viele Annahmen werden als selbstverständlich erachtet, sodass die Bindungstheorie als (mono)kulturelle Theoriegekennzeichnet werden müsste und keinen Allgemeingültigkeitsanspruch erheben dürfte (vgl. Keller 2001)“. Aber es folgen keine eigenen Aussagen, Forschungen oder andere Konsequenzen. Sie bleiben 'brav'.

Expert*innen und ihre Protaganisten beweisen, dass sie sehr fleißig die jetzigen Anforderungen an ihren Beruf zu beforschen versuchen. Daher beschreiben sie, dass „in den vorherigen Kapiteln … die Borderline-Persönlichkeitsstörung im Allgemeinen und die Kindesentwicklung mit der dazugehörigen Bindungstheorie sowie der psychosozialen Entwicklungstheorie nach Erikson dargelegt“ wurde. Das bleibt auch das Credo bis zum Schluss.

Sie begreifen und sagen: „Die Auswirkungen einer BPS auf die Entwicklung eines Kindes sind bis heute noch wenig reflektiert sowie gar nicht erforscht, dennoch ...“. Und sie schreiben mit Rösel oder anderen so weiter wie bisher von „zerstörerische(r), giftige(r), leise emotionale(r) Misshandlung“ von Kindern. Welch eine Wortwahl! Ist sie auf die „Krankheit', die 'Menschen', die 'Mütter' oder 'die Kinder“ bezogen?? Später benutzt sie dieses Zitat als Begründung nochmals.

Sie beschreiben die Unhaltbarkeit von Thesen, aber benutzten sie. „Zick war mehrere Monate auf der Suche nach erwachsenen Kindern von Eltern mit einer BPS, sie fand jedoch lediglich sieben dieser, die an ihrer Studie teilnahmen. Somit führte sie bislang zwar die einzige empirische Studie zu diesem Thema in Deutschland durch trotzdem kann diese, aufgrund der fehlenden Repräsentativität, nicht in diese Arbeit einfließen.“ …

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Auswirkungen einer mütterlichen BPS auf das Kind in der Forschung bislang zu wenig behandelt wurden und somit eine Forschungslücke besteht, sodass es dringend geboten ist, sich mit diesem Thema weiterhin auseinander zu setzen.“ … „Es können zwar noch keine gesicherten Aussagen darüber gemacht werden, ob die Gefährdungspotentiale der Kinder je nach Art der elterlichen Erkrankung unterschiedlich hoch sind, allerdings häufen sich die Befunde, dass Kinder von Eltern mit einer Persönlichkeitsstörung am meisten gefährdet sind, selbst eine psychische Störung zu entwickeln.“ Es sind Behauptungen, die dem Leser ständig als Fakten verkauft werden oder Fakten, die in den Verdacht der wiederholten Behauptung geraten.

Je mehr ich lese, um so mehr drängt sich mir der Verdacht auf, dass alle Kinder zumindest defizitär sind, dass alle „untersuchten“ Kinder, den Unterschichten entspringen.

Sie schließen einen Automatismus einer „Erkrankung durch Eltern“ aus. Aber wieder schreibt sie weiter, dass es ja sein könne, dass von den Eltern etwas rüberwächst. Ja, sage ich, natürlich kann das passieren. Aber da ist doch mehr zu machen als Angst zu haben und nach der sicheren Behandlung zu schreien!

Aber sie schreiben: „Die Mutter hat also oftmals nur eine mangelnde Fähigkeit, angemessen und flexibel auf die Bedürfnisse ihres Kindes zu reagieren (vgl. Plass/ Wiegand-Grefe 2012), so dass es schwierig bis unmöglich für sie ist, eine mütterliche Feinfühligkeit zu erfüllen.“

Die Fortsetzung ist wie gewohnt: „Obwohl bisher nicht geklärt ist. ...“ Ich frage mich, ist diese Reaktion nun 'angemessene Vorsicht' oder 'ihr Nichtentscheidungswillen'.

Haben wir möglicherweise mit Eltern zutun, die selbst keine Kindheiten erfuhren, die immer in Ordnung waren? Haben wir vielleicht mit etwas zwangsläufigen Normalen zu tun? Unterstellen wir nicht (als europäische Mittelschichtler) eine verniedlichte oder idealisierte Feinfühligkeit von Muttergefühlen? Wird die Nichtverarbeitung der eigenen Kindheit deutlich? Stattdessen wird nur deutlich wie die Bindungslehre verinnerlicht wurde.

Was wird einer von ihnen erkannter alten Elternrolle bei einem „guten und bösen Kind“ entgegen? Dass die Kinder dieses Bild wieder übernehmen könnten? Dass auch dies eine Bindungsstörung ist? Oder dass das „krank“ ist?

Hinsichtlich des bindungstheoretischen Hintergrundes ist also festzuhalten, dass durch die Erkrankung der Mutter negative Auswirkungen für die Entwicklung des Kindes entstehen können, welche sich in den zuvor aufgestellten Thesen widerspiegeln.

Sie setzten aus einem nicht definierten Urvertrauensbegriff, ohne zu sagen, was er sein könnte: „Kann das Kind also kein Urvertrauen entwickeln, bleibt die Konfliktlösung sehr wahrscheinlich ebenso erfolglos, sodass die weitere Entwicklung bzw. die weiteren Entwicklungsaufgaben einen negativen Verlauf nehmen könnten.“

Und sie kommen immer wieder zum gleichen Schluss: „Weshalb keine allgemeingültige Aussage darüber getroffen werden kann, ob Kinder diese Phase nicht bewältigen können“.

Stattdessen behandelt sie „Schuld -“ und „Schamgefühle“. … „So entsteht das Risiko, dass eigene Leistungen abnehmen oder das Kind in seine eigenen Leistungen nicht mehr vertraut.“ (Nein, das machen die Schule - nicht auch Lehrer*innen? - und die benutzte Haltung gegenüber 'dem Kind').

Das Idealisieren und Entwerten kommen auch häufig bei der Partnerwahl der Mutter vor, weshalb sie oftmals viele wechselnde Beziehungen durchlebt. So erleben auch die Kinder häufig Bezie-hungsabbrüche, obwohl sie eine konstante Bezugsperson bräuchten.“ (Ein Kind sagte einmal zu mir, dass Eltern sich trennen dürfen. Sie sollten nur lernen, es zu tun. Leben ist Lernen.)

Die „Theorie“ der Pädagogik versucht an den eigenen Dingen möglichst wenig zu verändern: „Die Kinder stellen die Auf- und Abwertung der Mutter nicht in Frage, sondern glauben an deren Berechtigung (vgl. Rösel 2015).

Auch immer hält eine Geschichte hin. Sie haben immer ein Kriterium für BPS. Ich merke, dass ich immer weniger an die Existenz von Borderline glaube, wenn mir auch genug Menschen bekannt sind, auf die die Syptome zutreffen könnten. Aber ich bin kein Psychologe noch Arzt, sondern inklusiver und professioneller Erzieher*in und Lehrer*in. Ich bin somit für das Lernen der Kinder (und das eigene) zuständig.

Wer entscheidet, dass „die Feinfühligkeit der Mutter mit BPS nur bei eingeschränktzur Verfügung steht“? Reicht rechtlich „die Annahme, dass das Kind emotional vernachlässigt wird“?

In Bezug auf die Bindungsstörungen, die vor allem aus Vernachlässigung entstehen, konnte noch keine eindeutige Antwort gefunden werden. Da aber ein Risiko besteht, dass Kinder eine Vernachlässigung, vor allem eine emotionale, erleiden, ist auch die Wahrscheinlichkeit, eine Bindungsstörung zu entwickeln, erhöht“. Reichen rechtlich ein „Risiko“ oder „die Wahrscheinlichkeit“ für die Entscheidung, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt?

Mehr Klärung? Was sind hier „fachliche und normative Bewertungsvorgänge“?

Meine eigenen Erfahrungen sprechen oft gegen Eltern, Täter*innen oder Jugendamt-mitarbeiter*innen. Es war aber nie eine der Abkürzungen wie 'BPS', „ADHS“ oder „LRS“.

Ist es da beruhigend, dass „Expert*innen“ zwar über sexuellen Missbrauch schreiben, dann aber aussagén: „Für einen sexuellen Missbrauch der Kinder bei einer mütterlichen BPS gibt es bislang keine Anhaltspunkte“. Und natürlich hört sie wieder mit dem Satz auf, jemanden anderen zitierend: „Trotz allem kann eine Kindeswohlgefährdung nur im Einzelfall beurteilt werden, da das Vor-handensein einer psychischen Erkrankung der Eltern allein keinen direkten Rückschluss auf eine fehlende Erziehungsfähigkeit“ (Dietzel 2014) zulässt“.

 

Und wo kommen diese Kinder zu Wort? Nirgends. Übrigens auch die Mütter nicht! Es gibt eine "Borderline-Krankheit" so nicht.