Walter Hövel
Kinder XV

Schule

 

Es kommt vom lateinischen Wort schola, vom altgrichischen σχολή [skʰoˈlɛː], Ursprungsbedeutung: Müßiggang, Muße.

 

Schule wurde schon vor 4ooo Jahren erfunden und diente (hauptsächlich den männlichen) Kindern der Wohlhabenden. Das wurde erst ab 1700 mit der sukzessiven Einführung der Schulpflicht für alle Kinder anders.

 

Ich mag Schule als System nicht, aber Schule manchmal als Ort.

 

Der Ratsherr schimpfte gegen die Grundschule Harmonie, weil er diese Freiheit gegenüber seinem Kind nicht zugeben konnte.

 

Schule könnte eine herrliche Gelegenheit zum demokratischen, inklusiven, individuellen, kooperativen und fachlich fundierten Lernen sein. Dies wird durch die Machtposition der Lehrer be- und zu oft verhindert. In der Wirklichkeit der Grundschule sind vielleicht 5% der Lehrenden in der Lage Kindern auf Augenhöhe pädagogisch und menschlich zu begegnen. In der Sekundarstufe sind es noch weniger.

 

Die Schule sei keine Tretmühle, sondern ein heiterer Tummelplatz des Geistes.“
Johannes Amos Comenius

 

Schule ist nicht machbar.“
Donatus Stemmle, Schweizer Dozent der PH Zürich

 

Wenn Schule ein Irrgarten ist, erkläre nicht wo es lang geht. Nimm den Deckel runter, damit die Kinder alle Wege von oben sehen.

 

Schule funktioniert oft durch den Aufruf zur Beschäftigung mit Problemen derer, die Schule bestimmen und die Ignorierung anstehender Lösungen derer, die in der Schule sind.

 

Wer Bildung für ideologiefrei hält, hat in seiner Schulzeit nicht aufgepasst.

 

Es gibt keine Haftungsfrage bei der Beschädigungen an Schülern oder deren Zerstörung durch Lehrer des Staates.

 

Viele Schulen erinnern heutzutage beinahe an Kriegsschauplätze.“
Steve Biddulph, australischer Psychologe und Familientherapeut

 

Schule ist das exakte Abbild unserer Gesellschaft

 

Lehrer entscheiden für ihre Schüler, Eltern für ihre Kinder, Chefs für ihre Mitarbeiter“
Spiegel-online, 6. August 2018

 

Wer Kinder sitzen lässt, lässt sie auch stehen. Kinder brauchen keine Selektion, sondern Zeit und alle Chancen zur Teilhabe.

 

Schule schiebt Kinder „nach unten“ zu Förder-, Haupt-, Sekundar- oder Gesamtschulen ab. Es ist nicht das Kind, das die Schule nicht schafft, sondern die Schule schafft das Kind nicht.

 

Das Abschulen erhält das selektive System Schule. Zum Beispiel Juli 2016. Das Gymnasium Eitorf selektiert Ende des 6.Schuljahres wie jedes Jahr Kinder aus! Ich kenne drei von ihnen. Sie sind ausgesprochen bildungsfähig und begabt! Aber das Gymnasium ist nicht in der Lage sie zu „beschulen“.

 

SCHULVERWEIS! Das ist der einfachste Lösungsweg im selektiven Schulsystem, wenn Schüler*innen Probleme machen. Von der Privatschule zum Gymnasium, danach in die Gesamtschule, dann in die Haupt-oder Sekundarschule, dann Förderschulen, von dort in den Hausunterricht, ins Heim, … So entsteht „Bildungsferne“.

 

Zu viele Lehrerinnen und Lehrer wollen von den Schülerinnen und Schülern beim Unterrichten in „Ruhe gelassen werden“. Sie sagen: „Wenn Kinder das nicht können, sollen sie die Schulform wechseln.“ Sonst müssten die Lehrer*innen wechseln.

 

Gymnasiale „Lehrer*innen“ werden anders ausgebildet, besser bezahlt, beaufsichtigt und verwaltet als Lehrer*innen der Grundschulen.

 

Es gibt „die Lehrer“ nicht! Grund- oder Volksschullehrer tun etwas anderes als Fachlehrer*innen ‚höherer‘ Schulen und – werden anders bezahlt“
Lisi Suttner, Schulleiterin Wien

 

Die Abschaffung der Hauptschule bedeutet keinesfalls den Anfang des Endes des selektiven Schulsystems. Begraben wird nur das duale Schulsystem, in dem jeder ein Abitur oder eine Lehrstelle und Arbeisplatz haben sollte.

 

„…mit Krethi und Plethi (so wurden die Kinder der arbeitenden Bevölkerung genannt) in den gleichen Bänken“ – Das wollten die Bürger 1920 (!) ihren eigenen Kindern nicht länger antun. Seither und deshalb gibt es in Deutschland im Gegensatz zu den anderen Schulen der Welt, das selektive Schulsystem ab 10 Jahre, also keine Schule für alle. Das Gesetz von 1920 gilt immer noch!  

 

Es wird ignoriert, obwohl es bekannt ist: Die soziale Mischung verbessert das Lernen.

 

Immerhin ein Abbau der Selektion - oder eine andere Art von Statistik? 2006 gab die Statistik noch wieder, dass 600 Kindern in NRW der „Sprung nach oben“ in Realschule und Gymnasium gelang. Allerdings wurden 18.000 nach unten „abgeschossen“. 2010/11 kommen auf jeden Aufsteiger mehr als 5 Absteiger in NRW, in Berlin 7 und in Niedersachsen mehr als 10. In den Hauptschulen wächst 2010/11 die anfängliche Schülerschaft durch „Schulformwechsler“ um 29 Prozent, in Niedersachsen gar um 42 Prozent an.

 

 Ein Stillhalteabkommen von SPD, CDU und CSU verbietet bis 2030 das Gymnasium anzutasten.

 

 Schule anders
„Die Schule sollte in unserer neurotischen Gesellschaft mehr denn je ein Ort sein, an dem das akzeptiert und angenommen wird, was anderswo verboten ist. Sie könnte zur Wiederherstellung des Gleichgewichts verhelfen.“
Paul le Bohec

 

Ich hoffe, dass wirkliche Menschen aus ihrer Schule herauskommen.“
Hans-Peter Profunser, Künstler aus Kärnten

 

Der Staat arbeitet immer noch daran seine Schulen zu kontrollieren, um sie zwanghaft und verpflichtend zu etwas Besserem zu entwickeln. Menschen mögen beherrschbar sein. Aber man kann sie nicht zwingen.

 

Schule heute braucht ein Gesicht, einen Raum, Zeit, einen Garten, Essen, den Kreis, Feuer, Netze, Wege, Sprache, Beziehung, Fundament und Offenheit, eigenes Lernen, Menschen und Freiheit.“Eltern und Lehrer*innen der Projektschule Graz

 

Denkt Schule nicht als kindliches Arbeitslager, Erziehungsanstalt, kostenlose Betreuung, gut funktionierende Lernfabrik oder verschultes Unterrichten! Lasst Kinder entdecken, erobern, forschen, tasten, versuchen, fragen, wahrnehmen und selber lernen – gegen Langeweile, ohne den Zwang zur Arbeit.

 

Eine Schule kann Kinder auch vor ihren Eltern schützen.“
Alexander Lubomierski, Pfarrer

 

Schule ist bei eigenem echten Experimenten, bei Kombinatorik, Zeit und Geduld komplett anders. Sie vertieft!

 

Keine Schulglocke, offener Unterrichtsbeginn, keine Jahrgangsklassen, kein Sitzenbleiben, Selbstbestimmung der pädagogischen Beziehungen, selbst gekochtes Essen, keine Zeiten nur für Pausen oder Lernen, keine Tests oder Noten, keine Hausaufgaben, offener Ganztag, kein Unterricht, Demokratie, mit Freunden lernen, kein Lehren oder Belehren, eigenes Lernen, ...

 

Wenn wir Schule jetzt neu erfinden würden, würde etwas herauskommen, das mit bestehenden Strukturen überhaupt keine Ähnlichkeit mehr hätte“
Richard David Precht

 

Schule aktuell
Lehrer*innen bekommen zuerst zu spüren, dass immer mehr Kinder das System Schule ablehnen. Sie halten dies für ein Problem der Schüler*innen, nicht für ihrs.

 

Lernen Schulen immer besser für Menschen zu werden oder lernen Menschen hierfür sich selbst zu entscheiden?

 

„Kollege kommt gleich!“ Schullehrer*innen werden zunehmend zu pädagogischen Fachkräften ausgebildet, wie Ärzte, Anwälte oder Arbeiter. Sie helfen Schüler*innen in defizitären Bereichen als Fachkraft. Sie fühlen sich als echte Lehrer nicht für den ganzen Menschen zuständig.

 

Kluge Köpfe analysieren Unterricht als Hauptübel der gängigen Schule. Dann fordern sie „offenen“, „systemischen“ oder „demokratischen Unterricht“. Das ist wie in vielen Fällen wie gerechte Ungerechtigkeit wollen.

 

Einige suchen jetzt bei Goethe oder den Humboldts Zitate, um in Schule und Bildung die Tests, Noten, Bewertung, die Vorgabe von Lehrinhalten und die Führung der Erwachsenen und des Staates zu erhalten.

 

Daher muss die Schule nicht so oder so sein, sie muss so und so sein, und die eine Schule so und die andere so“
Paul Michael Meyer, Schweizer Pädagoge

 

Schule. ausfallen

 

Seit 300 Jahren schreien Kinder „Hurra“, wenn die Schule ausfällt. In Harmonie schrie keiner. Es fiel fast 20 Jahre keine Stunde aus!

Reklame: "Das brauchen Sie nicht zu wissen.“  Das wissen wir!"

 

Schule früher

Und es gab zur Kaiserzeit eine Getrennte-Klassen-Gesellschaft. Mädchen und Jungen waren getrennt, Katholische und Evangelische waren getrennt“
Georg Divesson, Filmemacher

 

Heute wird nach dem 4.Schuljahr „nur“ noch in arm und reich, in gebildet und ungebildet getrennt.

 

 „Die Hände auf den Tisch, zur Tafel das Gesicht“. Das wurde „gesittet“ genannt. Was ist heute „gesittet“?

 

Es gibt noch immer Länder, wo du Mönch werden musst, um überhaupt zur Schule gehen zu können.

 

Schule, gute alte

Die „gute alte Schule“ wie sie in den Köpfen der Leute ist, hat nie existiert. Aber die „gute alte Schule“ prägt die Schule von heute, weil sie in den Köpfen der Menschen ist.

 

Schule, neue

Die alte Schule lehrte Worte und Begriffe; die neue Schule lehrt anschauliches Erkennen. Die alte Schule übte das Wortgedächtnis; die neue Schule denkt auf Entwicklung des ganzen Menschen. Die alte Schule war eine Lernschule; die neue Schule eine Schule der That. Die alte Schule stellte die Lerngegenstände nebeneinander; die neue Schule verknüpft sie organisch-genetisch.“
A. Diesterweg 1852

 

Nicht nur an der Grundschule Harmonie traten Kinder öffentlich für die Umwelt und für Kinder- und Menschenrechte auf. Zu viele Rechtskräfte sprachen vom Missbrauch von Kindern anstatt an der Schule praktizierte Grundrechte willkommen zu heißen.

 

Schulentwicklung
 Schulentwicklung findet statt im Klassenrat, im Kinderparlament, auf Elternsitzungen, in Frühkonferenzen, in Lehrer*innenkonferenzen, in Schulversammlungen, in Schulkonferenzen, in Gesprächen, in der Kommunikation einer Schule.

 

 "Schule kann mit den Kindern entwickelt werden!“ „Mit Kindern Schule entwickeln.“
Gertrud Beck, deutsche Pädagogin

 

Arbeite immer zuerst mit denen, die Lernwirklichkeit demokratisieren.

 

Schule, öffentlich

 

 „Alle öffentlichen Schulen sind auf die mittelmäßigen Naturen eingerichtet.“
Friedrich Wilhelm Nietzsche

 

Schule und ihr Ruf

"Der heilige Augustinus hat scheinbar von sich selbst im Alter von 62 Jahren gesagt, er wolle lieber den Tod erleiden, als nochmals in die Schule zu gehen."
https://www.sbg.ac.at/ges/people/janotta/sim/kindheit.html

 

„Du woost op dere Schull, nur se han der verdamp vell Schwachsenn beijebraach“
(Du warst auf ihrer Schule, nur haben sie dir verdammt viel Schwachsinn beigebracht)

Wolfgang Niedeggen, BAP

 

Schule führt zur Bildung wie Folter zur Gesundheit.“
Graffito

 

Gib Lehrer*innen das Recht der Entscheidung über den weiteren Lebensweg anderer Menschen und sie lehren die herrschende Herrschaft.

 

And goods of school are – teachers, conditions, surrounding etc. The more you pay, the better product you get. That’s the harsh truth.“
Solomia Petryshyn, Ukraine

 

Wenn auch noch so viele intelligente Menschen, von Albert Einstein bis Hermann Hesse, von Maria Montessori bis Astrid Lindgren, die Grausamkeiten von Schule beschreiben, die Gesellschaft schafft sie deshalb nicht ab.

 

Twenty years of schooling and they put you on the day shift.“
Bob Dylan in Subterranean Homesick Blues, amerikanischer Musiker

 

Die Schule war die schlimmste Zeit meines Lebens.“
Michael Ende, deutscher Schriftsteller

 

Schule rettet die Welt eher nicht!“
Andrea Platte, deutsche Pädagogin

 

Das Schlimmste, was ich erlebt habe, war die Schule. Wenn ich das noch einmal erleben müsste, würde ich lieber sterben. Ich will schon allein deshalb keine Kinder haben, weil sie in die Schule gehen müssten.“
Janosch, deutscher Illustrator und Schriftsteller

 

 An mir hat die Schule viel kaputt gemacht. Ich kenne wenig bedeutende Persönlichkeiten, denen es nicht ähnlich ging. Gelernt habe ich dort nur Latein und Lügen.“
Hermann Hesse

 

Die Erziehungsminister kommen und gehen, die schlechten Schulen bleiben bestehen.

 

Die Schule verwischt die Eigentümlichkeit eines Menschen“
Franz Kafka

 

Auch noch weitere 1000 Zitate von denkenden Menschen hindern die Schule nicht daran so weiter zu machen wie bisher. Zu viele Lehrer waren dort Schüler. Sie lernten hier nicht für die Freiheit und Menschlichkeit zu leben!

 

In meiner Schulzeit habe ich vor allem gelernt, das Gelernte wieder zu vergessen“
Thomas Wehner

 

Ich habe nie meine Erziehung durch Schulbildung beeinträchtigen lassen“
Mark Twain

 

Die Schule ist mit Prüfungen und Noten zur Treibjagd verkommen.“
Remo Largo  

 

Eine Aversion gegen den Ort Schule an sich, die entstanden ist durch Projektion ihrer eigenen Erfahrungen.“
'
Heike Wagner

 

Wir gehen in die Schule, damit man uns examinieren kann! – Und wozu examiniert man uns? – Damit wir durchfallen“
Frank Wedekind

 

Schule und Lernen
Wer fordert sich Zuhause beim Lernen raus zuhalten, ist schon darauf reingefallen, dass Lernen in der Schule stattfände.

 

Es gibt kein Licht ohne Dunkelheit, aber Lernen ohne Schule.

 

Ein Leben ohne Schule ist nicht möglich, aber sinnvoll.
In Abänderung eines Satzes von „Querlenker“

 

Schule wird meistens überschätzt.

 

Schule ist nicht gleich Lernen“
Studentin der TH Köln 2019

 

Schule, wie früher

Wenn es „Herrn oder Frau Schmitz“ nach ginge wäre Schule wie früher, nur „moderner“.

 

Früher und auch heute bedeutet Lernen in der Schule das Gelehrte gelernt zu haben.

 

Schulfähig
Nicht die Kinder schulfähig machen, sondern Schulen lernfähig und kinderwürdig.  

 

Schulfrieden

„Schulfrieden“ gibt es in (fast?) jedem Bundesland. Es ist die Übereinkunft der Parteien die soziale Selektion durch schulische Selektion in Deutschland fortzusetzen, also das Gymnasium zu erhalten.

 

Schulgebäude
„Es muss vor allem in einer angemessenen Umgebung leben können, es darf nicht in einem unserer modernen `Kerker für die gefangene Jugend` vor sich hin dämmern.“
Célestin Freinet

 

"Sie, die ohnehin täglich in Betonbunkern gefangengehalten werden, ..."

Hans-Magnus Enzensberger

 

Schulhäuser wecken böse Erinnerungen an die unfreieste Zeit des Lebens.“
Tobias Prüwer

 

  Im Zuge der Umbauarbeiten ersuchen wir um ihr Verständnis. Danke“
Die Direktorin  

 

Schulgelände
Baut um die Schulen ein Gelände zum Verstecken, Toben, Erproben, Spielen und Lernen.

 

Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde.“
Eckhard Schiffers, deutscher Arzt

 

Ein Anfang ist ein freies Abenteuergelände um die Schule.

 

Schulgeld
An der Grundschule Harmonie arbeiteten über 40 Erwachsene für 8 Klassen – ohne einen Cent Schulgeld. Falko Peschels private Schule kostet kein Schulgeld.

 

  Meine Eltern haben 1960 noch „Schulgeld“ bezahlt, damit ich das Gymnasium besuchen durfte.

 

Schulglocke
Die Schulglocke, ob als schrilles Klingelzeichen oder elektronisches Glockenspiel, ist ein Gefängnis - oder Fabrikutensil.

 

Schulordnung
Der folgende Schulordnungstext von 1962 ist weiter die Grundlage unserer heutigen oft noch immer ähnlichen Erziehung. Schon damals war er des Konglumerat der bis dato gültigen Schul-Ordnung:

„Die Jungen und Mädchen (in getrennten Klassen unterrichtet) benehmen sich ordentlich und unterlassen jedes Sprechen, sobald sie das Schulgebäude betreten oder den Klassenraum verlassen. Jeder erscheint pünktlich zum Unterricht. Vor jeder Unterrichtsstunde steht der/die Klassensprecher/in am Lehrertisch und führt Aufsicht, bis der Lehrer kommt. Jedes Herumlaufen im Klassenzimmer ist verboten. Die Kinder sitzen auf dem ihnen zugewiesenen Platz. Vor und nach der Pause treten die Kinder zu zweien an und gehen ruhig die Treppe hinauf bzw. herunter. … Wenn ihr dieser Schulordnung Folge leistet, werdet ihr gerne gesehen sein.“

 

Schulpflicht
„Die Einführung der Schulpflicht Maria Theresias war keine romantische, menschenfreundliche Geste, die allen Kindern aller Stände die Möglichkeit zur Bildung geben sollte, sondern eine Reaktion auf das Problem, dass die zur österreichischen Armee einberufenen Soldaten die deutschen Befehle ihrer Offiziere nicht verstanden, weil sie unterschiedliche Muttersprachen hatten.“
Christian Schreger, Lehrer in Wien

 

Schulprogramme
Schulprogramme sind für Erwachsene - Kinder brauchen das Recht das eigene Lernprogramm bestimmen zu dürfen.

 

Schulkonzepte
An den nächsten Schulkonzepten wird schon gearbeitet, wenn die neuen herauskommen. Lehrer*innen aber arbeiten nach ihren alten Konzepten, nach denen, die in ihren Köpfen und Klassen aktuell sind.

 

Schulleiter*in
Wenn du als Schulleiter*in noch etwas gestalten kannst, wirst du als Schulaufsicht noch mehr Wasserträger deiner Ministerien.

 

In Deutschland wird in "Schulen" zwischen Lehrer*innen, Erzieher*innen, ihrer Ausbildung, staatlichen "Aufsicht", Bezahlung und Ausbildung sehr stark unterschieden. So ist die Leiter*in einer Grundschule eine Rektor*in, die Leitung eines Gymnasiums eine Studiendirektor*in. Beide werden sehr verschieden bezahlt. Die Größe der Schulen spielt keine Rolle. Das ist in anderen Ländern anders!!

 

Schulleitung
Das Kollegium ist „meine“ Klasse. Wir lernen das Lernen zu lernen.

 

Mehr und mehr wird die „klassische“ Schulleitung, die prägte, durch junge Menschen ersetzt, die verwaltend überfordert werden.“
Ben Schreiner

 

Die meisten Schulleiter*innen sind Verwalter und Durchschnitt. Dabei brauchst du für Kinder keine „Ausgebildeten“, sondern Könner*innen.

 

Schulpflicht
„Sobald das Schulsystem keinen Zwang mehr darstellt, bekommt der Begriff „Schulpflicht“ seine richtige und eigentliche Bedeutung: In einer Demokratie steht der Staat in der Pflicht, dem Menschen gegenüber eine Schule zur Verfügung zu stellen; dem freien, mündigen Menschen steht es selbstverständlich frei, ob er dieses Angebot annimmt – oder nicht... Und dies hätte Rückwirkungen auf die Qualität des Angebots!“
Bertrand Stern

 

Schulschwänzen
Das „Schulschwänzen“ muss als Menschenrecht von lernenden Menschen dringend legalisiert werden.

 

Schule „schwänzen“ entsteht durch den Zwang in einer Pflichtschule das zu lernen, was der Staat will.

 

„Schulschwänzer“ wollen in der Welt mehr lernen!

 

Was heißt „Schule schwänzen“? Im Rotwelschen, der Sprache der Gauner, hat es die Bedeutung „hin und her übers Land ziehen“. Studenten drückten im vorletzten Jahrhundert durch das Schwänzen ihre größte Verachtung gegenüber bürgerlichen Philistern aus, die prellten, betrogen und ignorierten oder unbeliebten Professoren.

 

Der Hamburger SPD-Schulsenator will 2019 junge Menschen, die für Umweltschutz demonstrierten, wegen „Schulschwänzens“ bestrafen.

 

Schulsprachen
Einerseits bringt dies Sprachen wie Fränkisch, Bayrisch oder Alemannisch in Gefahr, andererseits sorgt dies dafür, dass wir uns in Deutsch verständigen können.

 

Comenius, die pädagogische Leitfigur der EU forderte zwei Sprachen. In der Schule sollte in der eigenen Sprache gelernt werden. Für ihn war das Böhmisch. Die zweite Sprache diente als Sprache der Verständigung. Das war für ihn Latein.

 

Heute ist dies Englisch und Deutsch oder unsere Familiensprache wie Kölsch oder Romanes, Arabisch oder Kurdisch, Türkisch, Portugiesisch oder Polnisch?

 

 Oder müssen wir drei Sprachen (und mehr) lernen, die Familiensprache, die Landessprache und eine Verständigungssprache?

 

Schuluniformen
Wenn Kinder Uniformen tragen, sagen die, die sie nicht im Leben gleich frei machen wollen, werden sie für alle als Schulangehörige einer Gesellschaft erkennbar, die arme Menschen kennt. Es ist die Schule über das ganze Volk, nicht die Schule der Bürger.

 

Die Einführung von Schuluniformen ist immer ein Zeichen von autoritärem undemokratischem Denken.

 

Schulwesen
Kaum etwas hat mich mehr zur täglichen Verbesserung des Lernens angetrieben als die scheinbare Unveränderbarkeit des deutschen Schulwesens.

 

Die Grundstruktur unseres Schulwesens und des in ihm praktizierten Unterrichts sowie des vorwiegenden Verständnisses von Leistung ist nach wie vor entscheidend durch das im 19. Jahrhundert ausgebildete Modell bestimmt“.
Bildungswissenschaftler Wolfgang Klafki 1976 (!).

 

Schulzeit
„Meine ganze Schulzeit war, wenn ich ehrlich sein soll, nichts als ein ständiger gelangweilter Überdruss von Jahr zu Jahr gesteigert, durch die Ungeduld dieser Tretmühle zu entkommen“.
Stefan Zweig

 

Ich bin zu vielen erfolgreichen Menschen begegnet, egal ob in der Literatur, Wissenschaft oder Kunst, die sich an die eigene Schulzeit nur negativ erinnern!