Walter Hövel

Kinder XIV
Systemik – Studieren – Struktur - Schlagen - Selbsttätigkei

 

Sammeln von Kindern
Maria Montessori warnt vor "Sammlertypen und seelischen Anomalien". Charakterschwäche, nachgiebige Kinder seien es, die sich "oftmals die Taschen wahllos mit den verschiedensten gänzlich unnötigen Gegenständen vollgestopft haben" (Montessori, 1981, S. 229). Diese Kinder seien wie "Geisteskranke" und "kindliche Delinquenten", die "ihre Aufmerksamkeit auf Äußeres, Materielles und Wertloses" lenkten. "Es handelt sich hier...um Kinder, die die verschiedensten Gegenstände aufstapeln, die gar nichts miteinander zu tun haben... Die Ärzte kennen ein leeres, sinnloses Sammlertum" (S.229) ...Wie so vieles bei Erwachsenen.

 

"Lehrerinnen und Lehrer" machen sich zu "kompetenten Vorsortierern" ... Die Aufwertung der Kinderthemen verträgt kein didaktisches Vorsortieren."
Herbert Hagstedt

 

 Schädigung
„US-amerikanischen Schulen sind zu schädigenden Institutionen für die Kinder geworden.“
John Taylor Gatto

 

Ein Säugling fördert sich selbst von früh bis spät. Ihn zum Sitzen oder stehen aufzurichten ist nicht nur überflüssig, sondern schädlich.“
Emmi Pikler

 

Scheideweg
Als Kind sagten sie zu mir „Du stehst am Scheideweg“ „zwischen Faulheit und Fleiß, Persönlich-keit und Anpassung, Vorsicht und Mut, Liebe und Sicherheit, Unterwerfung und Aufbegehren“. Heute weiß ich, nichts „steht“. Alles geht.

 

Warum gehen so viele junge Menschen in einen Schuldienst, den sie weder mögen noch schätzen?

 

Schlaf
"Wir lernen im Schlaf“
Forschung

 

Verschafen wir ein Drittel bis zur Hälfte unserer Lebenszeit?

 

Schlagen
Fast alle meiner Volksmitschüler*innen wurden von ihren Eltern und Großeltern mit Schlägen oder sehr viele von ihnen mit Naziideologien erzogen.

 

Kinder werden geschlagen und erzogen, damit sie lernen wie die Welt „richtig“ geht.

 

Keiner, der für eine Lüge geschlagen wurde, hat dadurch die Wahrheit lieben gelernt.“
Ellen Key

 

In der Deutschen Demokratischen Republik wurde das Schlagen von Kindern in Schulen 1949 verboten, in der Bundesrepublik Deutschland 1973. Erst im Jahr 2000 wurde durch eine Gesetzesänderung das elterliche Züchtigungsrecht abgeschafft.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_P%C3%A4dagogik

 

Ein geschlagenes Kind trägt die Spuren der Folter.“
Janusz Korczak

 

"Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit"
Art. 2 Abs. 2 Grundgesetz

 

Maria schlägt das Jesuskind immer noch“. Max Ernst malte dies 1926 als Bild und wurde einer der meist angefeindeten Menschen im katholischen Rheinland. Der amtierende Papst befürwortete „einen Klaps auf den Hintern“ 2015 als „nicht entwürdigende Erziehungsmaßnahme“ mit den Worten „Wie schön!“ .

 

Wenn ein begabtes Kind Jahre und Jahre… vergewaltigt, geschlagen, verschüchtert, verschachert oder verängstigt worden ist, wenn … … dieses Kind plötzlich befreit wird, … vielleicht zündet es zuerst ein Haus an oder macht andere Streiche.“
Hermann Hesse

 

Es gibt eben auch in Deutschland einen rechten Rand, der gegen Flüchtlinge, Europa, Frauenrechte, für die Prügelstrafe und autoritäre Erziehung ist.“
Heiner Geißler, CDU, deutscher Politiker

 

Nach 1945 wurde an deutschen Schulen Lehrer*innen das Prügeln gesetzlich verboten. Erst in den70iger Jahre hörte das Schlagen von Schüler*innen „zur Verstärkung des Lernens“ auf. Nach jetzt 70 Jahren gibt es nur noch vereinzelt schlagende Lehrer*innen. Seit dem Verbot der „körperlichen Züchtigung“ wird gerne mit Noten, Versetzungen und Abschlüssen zugeschlagen.

 

Viele Erwachsene schlagen, weil sie nicht anders können, oder nicht wissen, wie es ohne Schlagen geht. Sie schlagen aus Stress oder Überforderung.

 

40% der Eltern in Deutschland geben ihren Kindern einen Klaps auf den Po. 10% verteilen Ohrfeigen. Zu harten Körperstrafen wie "Hinternversohlen" greifen 4%.“
Forsa-Umfrage der Zeitschrift "Eltern„ 2012
Meine Erfahrungen setzen diese Zahlen 2014 höher an.

 

Unsere Eltern lehrten uns, „uns nichts gefallen zu lassen“ und „zuzuschlagen, möglichst, „wenn keiner zuschaut“. Heute lernen wir nicht zuzuschlagen.

 

Schlaglöcher
Kitas und Grundschulen, die Sekundar- und Hauptschulen, die Gymnasien sind die Schlaglöcher im deutschen Straßennetz.

 

Schlau werden
Dreißig Jahre lang hörte ich die Vorträge von 5000 bis 10.000 Kindern und Jugendlichen. Wie selbst-ruinös es da ist als Lehrer*in nur zu lehren.

 

Schreiben
Armut siehst du, wenn du die Augen der Menschen auf der Straße siehst. Ihre Armut siehst du nicht, wenn du die Geschichten ihrer Kinder hörst.

 

Milliarden Menschen lesen und schreiben mit ihren IPhone. Das lernen sie trotz Schule und Lehrer.

 

 Und wenn die Kinder in der Schule „nur“ ihre eigenen Texte schreiben dürften …

 

  Was uns wirklich zu Menschen macht, ist die Tatsache, dass wir einander Geschichten erzählen“
Henning Mankell, schwedischer Schriftsteller

 

Es schreibt mich

 

Du solltest beim eigenständigen Lernen der Kinder das eigenständige Schreiben fördern und die Kinder schreiben lassen. Ohne die Hemmung der ständigen Frage nach der Richtigschreibung werden Kinder begeisterte Leser*innen und Schreiber*innen. Selbst wenn sich das Rechtschreiben verzögert einstellt, schaffen sie so bessere Schulabschlüsse. Das ist wie ein Instrument ohne Zwang spielen lernen.

 

Schreiben nach Gehör
Gerade meine Lehrer der 50iger Jahre sagten mir, ich solle „nach Gehör“ die Verdoppelung der Konsonanten, das Dehnungs-H oder den Endkonsonanten durch Verlängerung des Worts schreiben. Wie habe ich nur Schreiben gelernt?

 

  Wie geht Schreiben ohne zu Lesen?

 

Schulabschluss
Ein guter Schulabschluss ist kein Indikator für Intelligenz, sondern von guter Anpassungsfähigkeit.
Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther, deutscher Hirnforscher

 

Bezirksregierungen jagen jeder pädagogischen Idee nach. Nur außerhalb des Schulpflichtsystems wirkt die Verbesserung anders. So macht die Mühle staatlicher Pflichtschule freieres Lernen kaputt.

 

Administrative Aufgaben fressen den letzten Rest von pädagogischer Menschlichkeit.

 

Kaum etwas überrascht mich mehr als die Überraschung der für Schule Verantwortlichen, wenn sie damit konfrontiert werden wie schlecht Schule ist.

 

Schul“besuch“
Nach dem Jahr 2000 kamen Flüchtlinge in Deutschland nicht auf den Arbeitsmarkt. Ihre Kinder gingen nicht zur Schule. Sie hatten kein „Anrecht“ auf Bildung.

 

Schulbildung
„Auch Schulbildung war nur eine Falle. Das bisschen Bildung, das zu mit durchgedrungen war, hatte mich nur noch misstrauischer gemacht. Was waren den Ärzte, Anwälte, Wissenschaftler? Doch nur Menschen, die sich die Freiheit nehmen ließen, selbständig zu denken und zu handeln.“ Charles Bukowski

 

Schuld
Immer noch glauben zu viele Eltern, dass Scheitern „Schuld“ ihrer Kinder und nicht Ursache des Bildungssystems ist.

 

Das Gefühl der Schuld ist das Böseste, was mir Erziehung einpflanzte.

 

Schwach
Sind Lehrerinnen und Lehrer, die immer wieder von „schwachen“ Schülerinnen und Schüler reden, „schwache“ Lehrerinnen und Lehrer“?

 

Ja, der Kapitalismus ist schwach. Leider sind Menschen noch schwächer. Oder?

 

Ein Kind sagte einmal zu mir "Zwing mich doch". Er grinste dabei.

 

Scolatismus
„Widerwille vor intellektueller Ernährung, der bis zur totalen Verweigerung gehen kann, Verkrüppelung des Individuums, Lebensuntüchtigkeit, Feindseligkeit gegenüber der falschen Kultur der Schule. Diese Mangelerscheinungen nenne ich Scolatismus.“
Célestin Freinet

 

Und wenn wir in Schule die Kinder nur zu sich selbst begleiten.

 

Selbstbestimmung
„Kinder haben das Recht auf Selbstbestimmung. Dazu gehört das Recht, eigenen Bedürfnissen und Interessen nachgehen zu können, Nein zu sagen und sich zurückzuziehen, wach zu bleiben, wenn sie nicht müde sind, …
Fröbel, Istanbul

 

Mit dem Geld und dem Applaus der Eltern gibt es heute Schulen, die offener und freier sind als andere. Sie wagen sich aber nicht an die Selbstbestimmung des Lernens der Kinder.

 

 Kinder sind nicht auf die Welt gekommen, um die Erwartungen ihrer Eltern zu erfüllen.“
Remo Largo

 

Selbstständigkeit
Die einen wollen mehr Verantwortung von Kindern für die Sauberkeit des Schulhofs, der Ordnung und der Tafel, die anderen für deren eigenes Lernen, auch das der ärmeren Kinder.

 

Vielleicht gibt es an Schulen vier Sorten von Menschen. Es sind die Lehrer*innen, also die Handwerker. Es sind die Schulleiter*innen, die sagen wie die Regierenden sich Schule gerade vorstellen. Drittens sind es die Fortbildner*innen, die malen und schreiben wie es eigentlich sein sollte, ohne das es so wird. Entscheidend zur Veränderung von Schule ist aber die Rolle der vierten Gruppe, die der lernenden Schüler*innen und Student*innen.

 

Wenn ein Kind so lernt wie du willst, stimmt etwas nicht. Lass es selber lernen oder – aus freien Stücken – mit dir oder - du mit ihm.

 

Selbstverständlich
Lernen selbst-verständlich werden lassen, bedeutet selbstverständlich selbst lernen lassen. Die Menschheit hatte nie Lehrer. Sie lernte alles selbst, selbstverständlich.

 

Sich wehren
En Kölle liehrste schon als kleene Panz vun dr Mam: ASCH HU, ZÄNG USENANDER!

 

Sintikinder
20 Jahre lang arbeiteten die Kolleg*innen der Grundschule Harmonie mit jedem Sintikind. Heute schieben die Schulleitungen die Kinder wieder an „Sonderschulen“ ab.

 

Sklaverei
In Deutschland wird „Sklaverei“ immer anders genannt: Hauspersonal, Züchtigungsrecht, Bedienstete, Haussklaven, Arbeitssklaverei, Ehefrauen, Kindererziehung, Eigentum, Jude, Pole, Russe, Sinti, Roma, Kommunisten, Kammermohr, Kriegsgefangene, Sklavenhalterzeit, Fremdarbeiter, Arbeitsausbeutung, Unfreie, Zwangsarbeit, Menschenhandel, KZ-Häftling, Kolonialerwerb, Zwangsehe, Zwangsprostituierte, Schulpflichtige, moderne Sklaverei, Illegale, … aber es gab nie ein „Sklavenhalterecht“. Trotzdem gilt die Sklaverei seit 1949 als abgeschafft.

 

Sklaven und Freie
„Einerseits gibt es das Lernen das eines Freien würdig ist. Dies ist das Lernen um seiner selbst willen. Oder für Freunde oder für die Tugend. Andererseits gibt es das sklavische Lernen, von welchem immer dann zu sprechen ist, wenn auf Veranlassung anderer gelernt wird.“
Aristoteles

 

Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“

Galileo Galilei

 

Und wenn wir in Schule die Kinder nur zu sich selbst begleiten.

 

Selbstaufmerksamkeit
„Wie gestalte ich eine Atmosphäre? - Wie schaffe ich einen Raum der Resonanz? - Einen Ort der Aufmerksamkeit? - Wie erlebe ich mich selbst darin? - Wie gelingen Lernlandschaften, die den Raum zur Entfaltung der Talente, der Potenziale und Fähigkeiten geben? - Wo ist Raum für das Ungewisse, das Unmittelbare, wo ist die Zeit für das Entdecken, Erkennen und Aufnehmen?“

Wilfried Schley, Organisationsentwickler

 

Selbstbewusstsein
Wir lernen nichts, wenn nicht schon etwas da wäre. Ich kann mit Menschen lernen, wenn die Lernenden klar haben, dass sie schon etwas können. Notfalls alles!

 

  Zu viele Lehrerinnen und Lehrer wollen von den Schülerinnen und Schülern beim Unterrichten in „Ruhe gelassen werden“. Sie sagen: „Wenn Kinder das nicht können, sollen sie die Schulform wechseln.“ Sonst müssten diese Lehrer ihre Form von Schule wechseln.

 

Gymnasiale „Lehrer*innen“ werden anders ausgebildet, besser bezahlt, beaufsichtigt und verwaltet als Lehrer*innen der Grundschulen.

 

Es gibt „die Lehrer“ nicht! Grund- oder Volksschullehrer tun etwas anderes als Fachlehrer*innen ‚höherer‘ Schulen und – werden anders bezahlt“
Lisi Suttner, Schulleiterin Wien

 

Gymnasiale "Lehrer*innen" arbeiten in einem sozial selektierenden System, Grundschullehrer-*innen in einer „Schule für Alle“.

 

Die Abschaffung der Hauptschule bedeutet keinesfalls den Anfang des Endes des selektiven Schulsystems. Begraben wird nur das duale Schulsystem, in dem jeder ein Abitur oder eine Lehrstelle haben sollte.

 

„…mit Krethi und Plethi (so wurden die Kinder der arbeitenden Bevölkerung genannt) in den gleichen Bänken“ – Das wollten die Bürger 1920 (!) ihren eigenen Kindern nicht länger antun. Seither und deshalb gibt es in Deutschland im Gegensatz zu den anderen Schulen der Welt, das selektive Schulsystem ab 10 Jahre, also keine Schule für alle. Das Gesetz von 1920 gilt immer noch!

 

Es wird ignoriert, obwohl es bekannt ist: Die soziale Mischung verbessert das Lernen.

 

Immerhin ein Abbau der Selektion - oder eine andere Art von Statistik? 2006 gab die Statistik noch wieder, dass 600 Kindern in NRW der „Sprung nach oben“ in Realschule und Gymnasium gelang. Allerdings wurden 18.000 nach unten „abgeschossen“. 2010/11 kommen auf jeden Aufsteiger mehr als 5 Absteiger in NRW, in Berlin 7 und in Niedersachsen mehr als 10. In den Hauptschulen wächst 2010/11 die anfängliche Schülerschaft durch „Schulformwechsler“ um 29 Prozent, in Niedersachsen gar um 42 Prozent an.

 

Ein Stillhalteabkommen von SPD, CDU und CSU verbietet bis 2030 das Gymnasium anzutasten.

 

Self Fullfilling Systems
Die Mehrzahl der Leute, die Schule so haben wollen wie sie ist, sind das Ergebnis dieser Schulen.

 

Sintikinder
20 Jahre lang arbeiteten die Kolleg*innen der Grundschule Harmonie mit jedem Sintikind. Heute schieben sie die Kinder wieder an „Sonderschulen“ ab.

 

Smartphones
Wer Smartphones in der Schule verbietet, versucht den Beelzebub mit dem Teufel auszutreiben.

 

Wer Smartphones verbietet, will zu langweiliger Schule und schlechtem Unterricht zwingen.

 

Sonderlinge
„Man hatte sich, als wir Kinder waren, viel Mühe damit gegeben, uns den „Willen zu brechen“, wie die fromme Pädagogik das damals nannte, und hat in der Tat allerhand in uns gebrochen und zerstört, aber gerade nicht den Willen, gerade nicht das Einmalige und mit uns Geborene, nicht jenen Funken, der uns zu Outsidern und Sonderlingen machte.“ '
Hermann Hesse

 

Sprachen
Johann Comenius sprach viele Sprachen. Zwei sind ihm die wichtigsten. Das eine ist die eigene Sprache, in ihr soll, so Comenius, der Unterricht stattfinden. Er sprach böhmisch. Heute ist das bei uns Bayrisch oder Kölsch, Deutsch, Türkisch, Arabisch oder Paschtu oder… Das zweite ist die Verständigungssprache aller. Das ist heute Englisch. Bei Comenius war es Latein.

 

Menschen, die mit zwei oder drei Sprachen aufwachsen haben Lernvorteile. Junge Leute können Deutsch und Englisch, manchmal noch ihren Dialekt. Durchschnittliche „Flüchtlingskinder“ lernen zwei Sprachen mehr.

 

Schule verbietet uns allen (!) seit Jahrzehnten unsere Dialekte, also unsere Sprache zu sprechen. Sprachen wie Romani und Jiddisch, Kurdisch und Panjabi, Kölsch oder Schwäbisch waren oder sind nicht erwünscht. Sie sind weniger „wert“. „Wenn du nicht anständig Deutsch redest, hast du hier nichts verloren“, war und ist der Lieblingsspruch vieler Gymnasiallehrer. „Integration“ verlangt wieder zu aller erst das Lernen der deutschen Sprache.

 

Sprechen
Noch immer werden Menschen am Sprechen unterschieden. Du bist akzeptiert, wenn du die Sprache der „Höhergestellten“ sprichst. Bildung ist nicht mehr allein die Bildung in klassischer Literatur und Kunst. Über gesellschaftliche Chancen entscheidet heute schärfer denn je der Grad deiner schulisch-gesellschaftlichen Bildung!

 

Spuren und Spüren
In den meisten Schulen wird immer noch das Spuren gelehrt. In vielen lernst du das Spüren.

 

Stand
Mehr für die Eltern und 'Kritiker' konnten die Kinder jederzeit ihren 'Stand' auf Wunsch festsellen lassen. Sie konnten Klassenarbeiten im Forum oder Überforderungstests machen oder zum Abschluss einen VIERA schreiben. Kaum ein Kind tat es. Sie hatten gelernt sich selbst einzuschätzen.

 

Statistik
Ich will den Schulen nicht unterstellen, dass sie die Statistiken getürkt haben. Und doch sind ihre Aussagen wertlos“.
Rolf Dobelli, Schweizer Industriemanager und Autor


Jedes Jahr werden Millionen von Schulstatistiken 'angepasst'. 

 

StimmHaft
In meiner eigenen Schulzeit war ich „dumm“. Dann wurde ich „schlau“, weil ich Unterricht, Lernen und Schule verändern konnte.

 

  Stören
“Wer stört ist gestört”, eine ganz dumme Redensart. „Hör das auf, das stört“ war ein Spruch meiner Lehrer.

 

Hoffentlich störe ich manchmal.

 

Strategie
Die beste Strategie ist das zu wissen was man will und sein Gegenüber ernst zu nehmen.

 

Street Credibility

Thomas Nolden, Leiter des Jugendcafes in Eit

 

Strafarbeit
Schule kennt noch immer die menschenfeindliche Bestrafung durch Arbeit.

 

Struktur
Nicht die Struktur der Schule den Kindern lehren, sondern die Struktur des Lernens jedes Kindes finden.

 

Unsere Struktur ist die Verschiedenheit des Lernens jedes Menschen

 

Vielmehr geht es immer darum den Zugang zum eigenen Handeln und Lernen vom Kind selbst finden zu lassen. Wir können nur beraten, begleiten und äußerst zurückhaltend den Kindern das eigene Gehen auf eigenen Lernwegen in eigenen Zeit-Räumen lassen.

 

Autokratische Lehrer sagen gerne, dass die, die das Lernen öffnen wollen, keine Struktur vorgäben. „Intelligente“ bräuchten Struktur und „Schwächere“ erst recht. Was sagt die Wissenschaft: „Autokratische Lehrer fördern deutlich mehr Regression beim Lernen.“ „Buch-Raus-Lehrer“ arbeiten laisser-faire und „Laisser-faire Lehrer fördern deutlich mehr Regression beim Lernen. … Mit demokratischen Strukturen lernen die Kinder mehr.“ Sagt die Wissenschaft.
Ergebnis eines soziologisch-psychologischen Experiments von Ronald Lippitt und Ralph White, USA in den 1970er Jahren.

 

Bestimmte Eltern sagen gerne „Mein Kind verträgt kein offenes Lernen. Es braucht Struktur. Es will wissen, was es lernen soll.“ – Das ist gegen die Natur des Menschen. Menschen lernen eigenverantwortlich! Sie brauchen aber eine helle Umgebung.

 

Struktur ist nicht die Fähigkeit das Lernen eines Kindes zu verstehen, sondern Kindern ein eigenes selbst-strukturiertes Lernen zu geben.

 

Vermeidet die Strukturen des Unterrichtens, damit die Kinder Strukturen ihres eigenen Könnens finden können.

 

Wir alle werden in einer Schule gebildet, die von einer Theorie der Bildung, nicht von den Menschen ausgeht. Die Wissenschaften vertun sich, da sie ihre Theorien von Strukturmodellen bilden. Alles, was lebt oder „tot“ ist, hat und ist aber bereits Struktur, weil es erfolgreich existiert. Menschen sollten nicht Strukturen angepasst werden, vielmehr können Menschen Strukturen schaffen, die selbst sind.

 

 Studienfinanzierung
"Die Studienfinanzierung ist nur auf die Mittelschicht ausgerichtet…. Semesterbeitrag von 400 Euro… Ein Problem ist auch, dass viele Politiker Akademiker sind und keinen Kontakt zu Menschen haben, für die das ein Problem ist.“
Katja Urbatsch, Arbeiterkind.de, 2018

 

Sehr viele Studierende müssen ihr Studium gleichzeitig verdienen. Wie soll das gehen?

 

Studieren
„Studieren dauert zu lange, ist langweilig und ineffektiv. Es gibt zu wenig Gelegenheit zur eigenen Praxis und deren Reflexion. Wir fürchten die Realität der Schule und deren Eltern.“
Linzer Studentinnen 2018

 

Nach gut 20 Jahren Schule und Kita bricht ein Drittel aller Menschen sein Studium ohne Abschluss ab. Wer wird dann Lehrer*in? Kommen nur die „Harten in den Garten“?

 

Nach meinem Studium wurde mir klar, dass fast alle meine Lehrer*innen nicht wussten, wie „Pädagogik“ geht. Eigentlich gab das niemand zu.

 

Ich habe einfach Mathe und Deutsch nicht studiert, weil es zu doof war. Dann gab‘ ich genau die Fächer ein Leben lang an Schulen“.

 

"Mein Lehramtsstudium kurz zusammengefasst: Ich lerne im Frontalunterricht, wie schlecht Frontalunterricht ist und muss dann auswendig lernen, wie schlecht auswendig lernen ist."
Eine Lehramtsstudentin, zitiert nach Spiegel-online 2018

 

Professor*innen versuchen an aller Regel den Student*innen ihr eigenes Thema als Professoren aufzudrücken. Studium ist selten die Vorbereitung auf die eigene Tätigkeit mit Kindern.

 

Stundenplan
Eine Schule an der gelernt wird, braucht keine Stundenpläne. Manchmal braucht ein Kind zwecks Eigenstrukturierung für eine kürzere Zeit einen Plan. Der beste aller Pläne an der Grundschule Harmonie war ein „Freundesplan“. Das Kind schrieb auf, wann er mit wem und wann er alleine arbeiten wollte.

 

Superful
Das Leben ist "superful". Noch heute muss ich grinsen wie die Rechten, deren Verwaltung und ihre Parteien einer Schule zusehen mussten, die sie nicht wollten, - aber ich!

 

16 Millionen "Deutsche" sind armutsgefährdet, eine halbe Million sind reich. 64 Millionen sind gut versorgt.

 

System
Ob Lehrer*innen oder Schüler*innen, wir werden in ein Schul- und Bildungssystem hineingezwungen, das wir selbst geschaffen haben. Zumindest kannst du in diesem System verändern, was veränderbar ist. Du brauchst Mut und einen wachen Verstand.

 

Systemik
 Erst wollten alle die glaubten, was zu sagen zu haben, das System zur Grundlage der Systemik machten. Als dieses sich als zu schwierig erfuhr, schafften sie die Systemik ab.

 

Du musst auch verlieren können!

 

Man muss diese versteinerten Verhältnisse dadurch zum Tanzen bringen, dass man ihnen ihre eigene Musik vorsingt.“
Karl Marx

 

Nehmt de Menschen wie se sind. Andere jibt es nicht.“
Konrad Adenauer

 

Der Mensch mag für sich selbst und für Beobachter als Einheit erscheinen, aber er ist kein System.“
Niklas Luhmann

 

Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch.“
Erich Kästner

 

Alle Experimente, ob naturwissenschaftlich, sozial, ästhetisch oder literarisch sind so zu gestalten, dass die Achtung vor jedem Menschen erhalten bleibt.

 

Schule ist im Wesentlichen damit beschäftigt Kinder zu trivialisieren.“
nach Heinz von Foerster

 

Schulsysteme sind zu aller erst selbstherrlich hierarchisch. Sie arbeiten nach der Regel: Lernende passen sich dem System an. Ein gutes System aber passt sich den Regeln der Lernenden an.

 

Eine Wissenschaftlerin fragte angesichts von Forschung und Schulrealität: „Wie formt das den pädagogischen Blick auf Kinder?“ So weit gut. Aber sollten wir nicht fragen: „Wie formt dies den pädagogischen Blick der Kinder auf uns Erwachsene?“ „Wie formt dies den Blick der Kinder auf sich selbst und ihr Erwachsenwerden?“

 

Frage an das Kind: „Was kann die Schule tun, damit es für dich in Ordnung ist?“

 

Als sie verschmutzte Toiletten hatten, versammelten sich alle Toilettenbenutzer der Grundschule Harmonie. Sie beschlossen, dass 4 Kindern ab sofort die Toilettenbesitzer wurden.

 

  Das Team der Grundschule Harmonie machte einmal im Monat eine „Kinderkonferenz“, um mit systemischen Mitteln zu lernen, Kinder anders zu sehen.

 

Wer benimmt sich schlecht, wenn er sich wohl fühlt?“
Mauricio Wildt

 

Systemik wird gerne als Anpassung der Menschen an „ihre“ Systeme verstanden. Ging es nicht anders herum?