Babys kennen und können die Gebärdensprache schon vor der eigenen Sprache
Kinder V
Zahlen und Fakten
Gebrauchtwerden
„Was uns als die beste Erziehung für unsere Kinder erscheint, … hat vielmehr damit zu tun, für was sie einmal gebraucht
werden“
Herbert Renz-Polster
Gehirne
Menschen
verstehen Tiere nicht, weil ihre Gehirne vollkommen anders funktionieren. Erwachsene verstehen Kinder nicht, weil sie anders denken müssen. Menschen verstehen einander nicht, weil sie verschieden
denken. Unser Lernen ist dann die Kommunikation in unseren gemeinsamen Systemen.
Geschriebenes
Die Eitorfer Eltern aller
Grundschulen wollten mit 60 bis 85% bei ihrer Befragung eine Gesamtschule und bekamen eine Sekundarschule. Sie wurde durchgesetzt vom Leiter der Verwaltung,
dem Bürgermeister und dem Leiter des Gymnasiums.
Deutschland verlor seine bürgerliche Revolution 1848. Millionen Deutsche verhungerten, wurden verfolgt, eingesperrt und getötet. In den Folgejahren wanderten Millionen Deutsche in die USA aus. Den ersten Versuch einer Demokratie ließen Adel, Großbürgertum, ihre Firmen und Banken als Rechtskräfte 1918 bis 1933 kläglich scheitern. Wieder wurden in der Folgezeit bis 1945 Millionen deutsche Demokraten umgebracht, verhaftet, vertrieben und wanderten aus. Erst seit 1949 gibt es die erste Demokratie, seit 1990 eine vereinte. Die demokratische Schule wächst. Demokratie entsteht immer wieder neu in den Köpfen der Menschen. Armut und Unbildung stehen dagegen.
1877 wurde August Bebel (SPD) zu neun Monaten Haft verurteilt. Er stellte die Höhe des Militärbudgets dem der Volksschulerziehung gegenüber: In Preußen käme auf einen Lehrer 85 Schüler, in der Armee aber sechs Soldaten auf einen Unteroffizier.
Geschichte der
Kindheit
„Bezeichnend ist, das das griechische Wort 'παῖς' und das lateinische Wort 'puer' (für 'Kind') - zugleich auch 'Sklave' und 'Diener' bedeuten.“
Jörg Maywald, Atlas der Globalisierung
Kinder waren und sind höchstens halb-fertige Erwachsene, lange im Status von Tieren oder wie Frauen, Sklaven und Arbeiter Menschen zweiter Klasse.
Gesundheit und Bildung
Kinder von Eltern ohne Abschluss sind zwischen 5 und 9 Jahren bis zu zweieinhalbmal häufiger von Fettleibigkeit betroffen als Akademikerkinder. - Bei Karies gibt es fast 3-mal so viele
Fälle. - Bei Sprach- und Sprechproblemen sind sie zu 45 Prozent häufiger betroffen. Bei Verhaltens-störungen gibt es einen Unterschied von 44 Prozent. Kinder bildungsarmer Eltern haben bis zu 68
Prozent mehr Krankenhausaufenthalte. Sie bekommen bis zu 43 Prozent mehr Arzneimittel verschrieben als Kinder von Eltern mit hohem Bildungsabschluss.
Zahlen des Kinder- und Jugendreports der Krankenkasse DAK-Gesundheit 2018
„Körperliche Bestrafungen, seelische
Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig“
Deutsches BÜRGERLICHES GESETZBUCH §1631,Abs.2
„Demütigung bzw. geistige Unterdrückung durch verständnislose und
egozentrische Lehrer
tut schweren, untilgbaren Schaden im kindlichen Gemüte, der gar oft das spätere Leben verhängnisvoll beeinflusst.“
Albert Einstein
„Gewalt als Mittel der Erziehung erzeugt keinen Respekt, sondern Angst.“
Jesper Juul
Gewalt und Kinder
Jedes dritte Kind wird Opfer von sexualisierter Gewalt. Das geschieht Schichten unabhängig und in der Regel durch Familienangehörige und Nachbarn.
„In der Literatur wird beim Thema „Gewalt in der Schule“ vor allem von Mobbing unter Schülern gesprochen und die verbale
Gewalt durch Lehrer gar nicht oder nur selten erwähnt.“
Janina Klettke, Studentin Uni Bremen 2014
„Vier mögliche Konsequenzen der Gewalt, die ein Kind erfuhr:
Emotional wird es Angst, Schmerz und Demütigung aus seinem Bewusstsein verdrängen und sich an eine glückliche Kindheit erinnern.
– Existentiell wird es seine Persönlichkeit von einem geringen Selbstgefühl und fehlendem Gefühl für die eigenen Grenzen und diejenigen anderer Menschen geprägt sein. In mehrfacher Hinsicht wird
es einen selbstdestruktiven Lebensstil führen.
– Körperlich wird es unter spezifischen Blockaden in Rücken, Bauch und Brust leiden; die seine unbewussten Vorbehalte im Verhältnis zu seinem Nächsten zum Ausdruck bringen.
– Mental wird es zu dem Schluss kommen, dass Gewalt ein angemessenes Mittel der Erziehung ist, sofern die Kinder sie wirklich verdient haben.“
Jesper Juul
„Hast du ihn geschlagen? - Gut!“
aus Los Miserables
Glück
„When I was 5 years old, my mother always told me that happiness was the key to life. When I went to school, they asked me what I wanted to be when I grew up. I wrote down
‘happy’. They told me I didn’t understand the assignment, and I told them they didn’t understand life.“
John
Lennon
In der Regel wissen Kinder – „auch bei größerem Blödsinn“ – ganz genau was sie tun oder tun lassen. So setzen sie die Grenzen, nicht die Erwachsenen.
Grund-Sätze
des Lernens an der Grundschule Harmonie
Die Kinder bestimmen, organisieren und bewerten ihr
Arbeiten, ihre Leistung und ihr Lernen selbst, wobei sie
• Ihre Texte so
erzählen und schreiben, dass sie ausdrücken können, was sie beeindruckt und was für sie bedeutsam ist
• Lesen cool
finden
• das mit ihren Händen
tun können, was sie mathematisch denken oder denken werden
• ihe mathemathischen
Techniken so weiter entwickeln, dass sie Freude an Mustern, flexiblen und von Problemen gewinnen
• Gelegenheit haben,
Mathematik in ihrem Alltag wiederzufinden, auch zu sagen, wann sie sie nicht benutzen wollen
• Experimentieren,
Forschen und Erkundungen und so eigene und übernommene Fragen, Hyphothesen und Ziele selbsttätig bearbeiten.
• ihre Arbeiten
auswerten, überprüfen und so neue Kenntnisse und Erkenntnisse gewinnen, so Zusammenhänge erkennen
• eigene Themen und
Inhalte so bearbeiten, dass sie die Welt, die anderen, sich selbst und neue Fragen entdecken, sich orientieren und stärken können
• Eigene Themen nicht
für andere oder die Schule bearbeiten, sondern für sich selbst
• für sich selbst arbeiten können, ihr Nichtstun sinnvoll begründen
• ihren Freien Ausdruck
durch Mittel des Tanzes, des Theaterspiels, der Sprache, der Mathematik, der Musik, der Kunst, der Ästhetik und der Bewegung entwickeln, genießen, rezipieren und
hinterfragen
• Gelegenheit haben
sich in ihren Familiensprachen, in Deutsch, Englisch und in anderen Sprachen ausdrücken
• sich so bewegen, dass
sie Freude und Anstrengung empfinden
• Die Medien und ihre
Techniken beherrschen, dass sie selbst nicht von ihnen beherrscht werden
• ihre Präsentationen
so gestalten, dass sie andere erreichen
• die „Zonen ihrer
aktuellen Entwicklung“, Wissen und daran arbeiten oder nicht
• Im Gespräch über
sich, ihr Arbeiten, Müßiggehen und Lernen ihre eigene Sprache und Welt entwickeln
• Sprache,
Verhalten,Gefühle, Denken und Kompetenzen nutzen, um über die eigene Meinung eigene Fragen, Konflikte, Zweifel und Sorgen in Austausch und Zusammenarbeit treten
• sich
mit Sinn, Zweck und
Notwendigkeiten von Lerninhalten und Kompetenzen auseinander setzen
• ihre Arbeiten durch
ihren eignen Willen und zahlreiche Techniken wie der Dokumentation, der Reflexion und der Überzeugung der Sinnhaftigkeit ihres Tuns begründen
• ihre Zeit alleine und
mit anderen bewusst bestimmen und erfahren, ihr Ent- und Beschleunigung, so wie Hochleistung, Verarbeitung und Pausieren selber lenken, wissen warum sie etwas nicht
tun
• ihre Achtung
gegenüber der Welt, sich selbst und anderen zum Ausdruck bringen
• Freude an der
Entwicklung der eigenen Persönlichkeit, des eigenen, sozialenund politischen Verhaltens der Aufmerksamkeitund Wachsamkeit haben
• Hilfe, Unterstützung,
Feedback und Verantwortungsübernahme in gegenseitiger Kommunikation und Kooperation leben
• im Alltag, beim
gemeinsamen Lernen, in ihren Versammlungen und Gremien, so wie in der Begegnung mit Erwachsenen, demoktatische Grundsätze kennenlernen und ihr Handeln und ihre Haltung aktiv demokratisch
gestalten
• ohne Aggressionen und
Langeweile zusammen und allein arbeiten, spielen und ruhen
• Erwachsene vorfinden,
die ihre Rechte und ihre Person schützen
• von Menschen ihrer
Umgebung unterstützt werden und Teilhabe in allen Situationen möglich ist
• Ihre Lernumgebung so
vorfinden, dass sie Freude an deren Gestaltung, an Ästhetik, Schrift und Rechtschreibung haben
• Freude an Leistung
und Wertschätzung erfahren
• sich und ihre
Persönlichkeit, ihr Arbeiten und Lernen stärken und daran wachsen
•Vergnügen am Arbeiten und Müßiggang anderer und sich selbst finden.