Walter Hövel
Wir wollten „inklusiv“ sein und taten es einfach!

 

Über die Jahre, vor allem zwischen 2005 und 2015 wurde die Grundschule Harmonie zum Anlaufpunkt für sogenannte „authistische Kinder“. Andere Schulen wollten sie nicht oder kamen nicht klar mit ihnen. „Autisten“ war das größte, was uns als Schule passieren konnte. Nicht zuletzt mit ihnen lernten wir uns zu „inklusieren“.

 

 

 

Keiner hatte wirklich Ahnung! Sonderpädagog*innen konnten „Autismus“ nicht studiert haben. Es gab nämlich das Studium hierfür gar nicht. Lehrer*innen, vor allem der Regelschulen, hatten keine Ahnung. Sie hatten bisher Autisten auf Hilfs-, Sonder- oder Förderschulen unter anderen Titeln, und mit anderen Begründungen abgeschoben. Mediziner*innen auf diesem Gebiet gab es kaum. Literatur gab es nur sehr selten.

 

 

 

Wir, das Lehrer*innenkollegium, mussten uns wie so oft selbst „schlau machen“. Das pädagogische Studium, die tägliche schulische Situation vor Ort und unser Wille mit (nicht für) jedem Kind Wege (nicht Lösungen) zum Leben und Lernen zu finden, hatte uns geprägt.

 

Kinder, also Menschen, hatten uns zu pädagogischen Experten gemacht, die ständig Situationen meistertern auf die sie nicht vorbereitet werden konnten.

 

 

 

Wir luden eine Frau ein, die vor Ort wohnte. Marlies Schmitz lebt in unserer Kommune Eitorf. Ihre Tochter ist „echte Autistin“, die, laut Mediziner, nie Sprechen oder alleine Fortgehen sollte. Sie kann dies und einiges mehr heute, weil ihre Mutter ihr nicht einfach half, sondern begriff, dass sie ihrem Kind nicht die Heilung bot, sondern Leben in einer verstehenden Gemeinschaft.1 Marlies Schmitz erklärte ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen. Sie erzählte von der „Delcato-Therapie als stimulatives Behandlungskonzeptzur sensorisch gestörter Kinder“.

 

 

 

Sie erklärte uns, dass es einerseits einen medizinischen Autismus mit erheblichen körperlichen Beeinträchtigungen gibt. Andererseits ist da der „Asberger Autismus“. Er fasst Erscheinungsformen in einem allgemeinen Spektrum autistischer Erscheinungen zusammen. Hypersensibiltät, „ADHS“, Elternstress, Borderline-Symptome, gesellschaftliche Depression, Burn-out oder Hochbegabung werden als verwandte Beschreibungen anderer, vielleicht ähnlicher Phänomene zusammengefasst. Oft sollen sie nicht als Krankheit, die es gilt zu überwinden, sonderm dem Heraus aus der erzieherischen Über- oder Unterforderung von Kindern und anderen Menschen gesehen werden.

 

 

 

Wir begriffen sofort, dass – wie etwa bei der Depression – die „Krankheiten „Autismus“ etwas vollkommen anderes als „Asberger Autismus“, also „Autismus-Spektrums-Störungen“ sind und vollkommem andere Wege verlangen.

 

 

 

Sie schilderte uns wie sie begriff, dass solche Menschen, die von Kindheit an erkrankt sind, „nicht heilbar“ sind oder „sich selbst heilen können“. Sie stellten dagegen, dass diese Menschen in unser aller Mitte lebend, Wege des Umgangs mit sich selbst und der Welt finden.2

 

 

 

Es gab für sie in keinem Fall ein sinnvolles Bestrafungs-Belohnungssystem mit Zuckerzeug. Sie vertrat die Theorie, dass alle Beteiligten verstehen lernen sollten, immer den nächsten Schritt der Entwicklung bei den betroffenen Menschen zu sehen, anstatt sie vorzugeben.

 

 

 

Fortan wussten wir, dass es zu unserem pädagogischen ganzheitlichem ein medizinisch-philosophisches Denken gab. Wir, die Lehrkräfte lernten mit allen Kindern wie wir mit uns selbst im erlernen von Umwelt umzugehen hatten. Wir lernen Welt kennen.

 

 

 

Autisten“ sind in der Regel „hoch“begabte Kinder, die die Welt „mit einem Handicap“ sehen lernten. Das Handicap war - wie bei allen von uns - verschieden.

 

 

 

Wir konnten einige „Asberger Autisten“ beobachten. Wie taten nichts anderes als ihnen wie jedem anderen Menschen in der Schule zu begegnen. Bei der wöchentlichen Frage der Woche schwieg Alfred3 bis zum Schluss. Dann meldete er sich und sagte zu jedem Phänomen, welche Fragen und welche Antworten wir als Schulgemeinschaft vergaßen oder wo mensch anderer Meinung sein konnte. Er regte sich furchtbar auf, wenn jemand etwas für ihn Falsches tat. Seine Schwester Angelika schrieb die tollsten Freien, eigenen Texte ever. Sie lief raus und versteckte sich, wenn ihr etwas nicht passte.

 

 

 

Auch sind oft die Eltern der „Autisten“ schon „Autisten“. Sie brauchten sehr lange bis sie uns allen trauten. Oft brachten sie ihre Kinder mit letzter psychischer, aber auch sozialer Kraft (z.B. Armut) zur Schule. Manchmal schafften sie es auch nicht. Nur mit Hilfe des zuständigen Jugendamtes, den „Integrationshelfern“, der Hilfe anderer Kinder und der Klassenlehrerin gelang mancher erfolgreiche Schultag. Auffallend war noch Jahre später die ausgesprochene Dankbarkeit dieser Menschen.

 

 

 

Ein „autistischer“ Vater hatte seinen akademischen Doktorgrad. Er hielt eine Vorlesung über alle Arten der Dinos. Natürlich war er unzufrieden mit seinem Vortrag. Aber keines der gut 50 interessierten Kinder hatte das Forum verlassen. Niemand ging vorzeitig. Eine andere Mutter war jeden Tag, den sie konnte, in der Schule. In dieser Zeit lernte sie vieles – und wir vieles von ihr. Leider konnte sie sich nie wirklich von ihrem Kind trennen.

 

 

 

Wieder ein anderes Kind, Mara, ließ sich niemals anfassen. Aber es liebte es mit anderen zusammen zu arbeiten. Es führte u.a. ein Konzert mit allen an der Schule gespielten Instrumente. Aber es liebte es auch, ganz alleine zu arbeiten. Jahre später besuchte es mich, schenkte mir ein selbst verfasstes Buch und schrieb viele Zeilen per Mail. Aber die Hand schütteln wollte es immer noch nicht.

 


Ein anderer, Tom, saß auf dem Gang und strangulierte sich selbst mit dem eigenen Pullover. Mit dem Vater machte ich ausgedehnte Spaziergänge um die Schule. Seine „Lösung“ war, dass er einen Schulbegleiter bis zu Toms Abitur fand.

 

 

 

Ben, ein anderes Kind schien ein „echter Autist“ zu sein. Weder ein Kindergarten noch die für Inklusion zuständige (!) Schulrätin wollten ihn aufnemen. Wir taten es. Wir kamen kaum an ihn ran. Seine Mutter schirmte ihn und seine Umwelt von einander ab. Er lief auf mich zu, umklammerte mich und biss mich schmerzhaft in den Bauch. Wenn ihn etwas störte schrie und kreischte er laut. Kein Kind störte es, weil sie wussten, dass er sich so ausdrückte. Wir konnten mit dem zuständigen Jugendamt, der Mutter und Marlies kooperieren. Aber wir schafften es nicht einen „selbstverständlichen Alltag“ herzustellen.

 

 

 

Jedes Kind ist anders anders, wie jeder Mensch. Unsere Kinder lernten mit jedem Kind umzugehen, - und sich selbst. Sie suchten nicht mehr den Streit, den Kampf. Sie gingen aber auch „nicht aus dem Weg“, sondern blieben da, sie blieben erreichbar. Damit wir Erwachsenen, vor allem Lehrer*innen das konnten, gab es die „Integrationshelfer“ oder „Schulbegleiter*innen“. Sie mussten allerdings auch lernen nicht zu helikoptern, also bei „allem“ dabei zu sein, noch den „Laisser-fairen“ zu spielen. Auch sie lernten systemisch an jeden Menschen heranzugehen, mit der Frage was hat sie oder er davon, dass sie oder er sich so benimmt wie es ist. Sie verhinderten also falsche Auseinandersetzungen und blieben für „ihre“ Kinder erreichbar.

 

 

 

Wir lernten professionelle Gelassenheit, Systemik, Menschenrechte und Demokratie als Formen einer von allen Menschen selbst praktizierten Inklusion4 kennen. Wir lernten Menschen nicht in Schubladen zu stecken, noch alle als gleich anzusehen. Vielmehr braucht jeder Mensch sein Eigenes, seine eigene Würde. Jeder Mensch bekommt heraus, was es ist, was er selbst braucht. Jede*r sollte als Erzieher*in in Familie, KitA oder in Schulen Ahnung von Kindern, ihren Fähigkeiten, Bedürfnissen und LebensARTen bekommen. Aber nicht um sie besser behandeln oder handeln zu können, sondern um ein System des freien und eigenen Umgangs der Menschen mit sich selbst zu schaffen.

 

 

 

Offener Unterricht führte zum Offenen Lernen jedes Kindes! Dies alleine ist Grundlage zu einer Inklusion, die etwas anderes als die Integration in geschlossene, vor allem staatliche oder Pflicht- (Schul-)Systeme ist.

 

 

 

Es geht nicht einfach darum die Kinder aus den „normalen“ Systemen herauszunehmen und dann „nur noch richtig zu behandeln“. Sie werden in der normalen Umgebung belassen und (!) ihnen sollen, wenn sie sie brauchen(!) jene Spezilisten zugute kommen, die sie zur eigenen Entwicklung, zum Finden ihrerselbst brauchen. Ziel ist das „gegenseitig Vertrautmachen“ zuzulassen „und gleichzeitig zu erkennen, welche Selbstheilungsversuche dieses vor mir stehende Kind unternimmt, die ich verstehen muss, damit ich in einem Evotrainingsprogramm dem Kind die Reize zukommen lassen kann, die es braucht und es selbst aufhören kann, mit seinem Versuch sich selbst zu heilen.“ (Marlies Schmitz)

 

 

 

Das Kind lernt sich selbst und andere immer mehr wahrzunehmen“. Es „werden keine Verhaltensregeln trainiert, sondern die Normalisierung der Wahrnehmungsverarbeitung ist das Ziel. Der Zugang zur Sprache und zu gesundem kindlichen Verhalten wird erst möglich ... und das Tor zu lebenslangem Lernen öffnet sich“.5

 

 

 

Es gibt keine Geistigbehinderten“ sagen Melles, oder Feuser zurecht. Das Motto unserer täglichen Inklusionsarbeit war eher: „Es gibt keine 'Behinderten' - oder wir sind es alle!“

 

 

 

So konnte jede/r an unserer Schule , der Grundschule Harmonie lernen. Die Voraussetzungen für die eigene Inklusion mussten alle lernen, die die Schule machten, also sie erschufen. Das gelang uns in vielen Fällen. Du findest überall Menschen, die eine wirkliche Inklusion aller unterstützen und verwirklichen. Ich sehe also nicht so sehr die „Störung im Spektrum Mensch“, sondern die „Störung“ eher in der Arbeit der Systeme. Die Systeme Familie, KiTa, der staatlichen und freien Schulen, der Arbeit und der Gesellschaft schaffen „Atmosphären“, in denen es Mehrheitsverhältnisse für oder gegen eine Inklusion gibt. Es ist die Frage, welche Menschen so lange in dem Bestehenden stören bis „das Neue“ Oberhand gewinnt.

 

 

 

Erst wenn die nationalen und weltweiten Firmen ein eigenes Interesse an Inklusion aller haben, gibt es die Verwirklichung von Inklusion. Es braucht die Anerkennung einer gesellschaftlichen Verantwortung zum Schutz der Welt. Erst wenn sie die Menschen und ihrer Rechte sehen (oder es ihnen sichtbar gemacht wird), gibt es die Teilhabe aller am gesellschaftlichen Prozess in gleichberechtigter, menschenwürdiger Diversität. Dann gibt es eine Loslösung von der veralteteten Exklusion von Menschen und der nun seit gut 5oo Jahren zu lernenden Integration, um miteinander handeln zu können. Jetzt beginnen wir Menschen gerade einmal mit der Inklusion. Wir beginnen mit allen so zusammen zu leben, dass das Ensemble unserer Verschiedenheiten unsere Gemeinsamkeit ausmacht. Wir verwirklichen Inklusion nur mit jenen, die sie wollen und sich und dies durchsetzen.

 

 

 

Jeder Mensch ist begabt. Sonst könnte sie und er nicht leben. Begabtenförderung muss für alle stattfinden. Wie sagte der Autor von „1984“, George Orwell, sinngemäß: Erst die Abschaffung von Armut und Unbildungen werden die Welt zu einem Besseren verändern.

 

 

 

Ich bin übrigens nicht ängstlicher als sonst auch, wenn ich mich selbst als „Autisten“ erkenne. Ich musste schon als Kind lernen diese Welt zu verstehen. Manchesmal gelingt mir das auch heute noch nicht. Meine Identifikation mit jemandem oder etwas hilft mir immer, andere so zu verstehen, dass ich sie so sein lassen kann wie sie sind.

 

 

 

Es ist der Job jedes einzelnen in seiner Umgebung, in seinem Machtbereich Inklusion nicht nur zuzulassen, sondern zu verwirklichen. Dazu findest du immer Gleichgesinnte, die Wege der Verwirklichung finden. Gelingt eine gemeinsame Realisierung nicht, musst du nicht jammern und klagen. Die Alternatve ist verlieren zu können und(!) nicht aufzugeben. Du findest in einer funktionierenden Demokratie immer Wege zur Verwirklichung von Menschen. Und du bist es, der diese Bedingungen schafft.

 

 

 

Ich selber fand immer die größte Hilfe darin, dass ich nicht fragte, ob ich durfte. Hätte ich auf das „Nach- oder Vorziehen“ politisch Verantwortlicher, einer kommunalen Verwaltung oder der bildungsverantwortlichen Behörden gewartet, hätten Kinder, Eltern und ich lange warten können.

 

 

 

Eine gute Vernetzung ist immer nötig. Sie beginnt in deiner privatesten Umgebung, bei Partnern, Freunden und vor allem Kindern. Du brauchst prominente und leise Mitstreiter*innen. Du brauchst Hochschulen, die sich der Verwirklichung von UNO-Menschenrechten verpflichtet fühlen. Du brauchst „verwandte“ demokratische Institutionen und Menschen. Du brauchst Mut, Willen, „Ex-pert*innen in eigener Sache“, eigene Bildung , ein waches Auge für Situationen, Kontakt zu eige-ner und anderer Praxis und Theorie und immer wieder die eigene Aktivität des Nichtaufgebens.

 

 

 

In unserer Schule und in einem kommunalen Arbeitskreis „Inklusion“ konnten sich vor 20 Jahren wahre Inklusion austoben! Nur Marlies hatte zu Beginn Ahnung. Wir hatten kaum Ahnung von Marlies, geschweige denn von Autismus. Wir luden sie ein und eine langjährige Zusammenarbeit begann. Bis dato waren wir nur naiv davon überzeiugt, dass alle Menschen gleich sind.

 

 

 

Vor der Arbeit mit vielen Behinderungen (nicht den Betroffenen!) hatten wir kaum Respekt, weil wir nicht immer glaubten was so erzählt wurde. Viel respektvoller war unsere Meinung zu Blind-, und Taubheit, Trisonomien oder mehrfach Behinderungen. Wir lernten was ein „Beaten Child“, ein Trauma, eine pränathale Alkoholstörung, Glasknochen, Spasmen, „Psychisch gestörte Eltern“, Mutismen, Formen der familiären Störungen, Kooppartner, Zwergwuchs, etc. sind. Schnell lernten wir, dass bei so genannten „Fällen“ der Lern- oder emotionalen Störung, die veraltete Form des unpersönlichen Lernens und aufgezwungenem Lehrens im Unterricht selbst die Ursachen sind.

 

 

 

Wir verloren jeden falschen Respekt vor Lern- und Emotions“störungen“, da sie sich ebenfalls gerne als Schul-, Familien- oder KiTa-gemacht herausstellten. Da wir schon seit 1995 jedes Kind und alle Eltern, die zu uns wollten, aufnahmen, lernten wir bald, dass so eine Haltung sich „Inklusion“ nannte. Jetzt hatten wir also auch einen Namen für das, was Kinder, viele Erwachsene und damals wenige Erzieher*innen taten.

 

 

 

Wir machten eine unserer eigenen Kinderunis“6 zum Thema „Inklusion“. Wir lernten als Kinder und Erwachsene in eigenen seminaren und Vorlesungen mit uns selbst und alltäglicher Inklusion umzugehen. Unsere Haltung und unser Handeln änderte sich hin zu mehr Gelassenheit, mehr Diversitäts und Demokratieverständnis mit immer größer werdender Würdigung allen Lebens.

 

 

 

Vieles bekamen wir nur durch die Bildung unserer eigenen „lernerwärts“ orientiertem Haltung heraus. Zu allererst aber lernten wir durch den Mut zur eigenen Veränderung und zur eigenen Erprobung eines neuen Handelns.

 

 

 

Oft bekamen wir Hilfe von einer begnadeten Sonderpädagogin, die gar nicht an unserer Schule war. Sie war „nur“ Mutter bei uns. Wir erhielten Hilfe von einer systemisch denkenden Frau, die jeden Monat unsere „Kinderkonferenzen“7 besuchte. Wir lernten viel durch die eigene Bildung an Hochschulen, durch Vorträge von Gästen, die eigene Arbeit in wöchentlichen Konferenzen und täglichen Frühkonferenzen8. Wir lernten viel von unseren Besuchern, vor allem durch ihre Fragen. Aber das meiste lernten wir von den Kindern in Klassenräten, schulischen Versammlungen und im Kinderparlament.

 

 

 

Jedes Kind, das wollte, alle Eltern die wollten, wurden ohne ein Schulamt zu fragen, eingeschult. Immer musste ich als Schulleiter eine*n Klassenlehrer*in finden, welche das Kind „aufnahm“. Das war nicht immer einfach, weil die Lehrkräfte oft mit zu vielen Kindern bis zur Erschöpfung gefordert waren. Oft waren auch zu viele „Schulbegleiter*innen“ dabei. Einige von ihnen machten auch, oft von den Jugendämtern geschickt, ihren Job zu schulisch oder zu erwachsenhaft.

 

 

 

Und natürlich braucht Inklusion eine vermehrte Elternarbeit. Manchmal verließen uns Eltern, damit ihre Kinder „an normalen Schulen ungestört lernen“ konnten. Diese Haltung wurde oft unterstützt von Familienangehörigen, Therpeuten, Kinderärzten und Mitarbeiter*innen der kommunalen Verwaltungen. Auch kamen Eltern mit ihren Kindern zu uns, die nicht eine freiere Bildung suchten, sondern ein Mehr an Freiheit für ihr Kind. Andere sahen uns auch als billig Reparaturanstalt zum weiteren Besuch „weiterführender“ Schulen.

 

 

 

Die aber, die sich wegen eines demokratischen Konzepts des Lernens hier einfanden, oder die, die nicht zuletzt durch die Zufriedenheit und die Leistungen ihrer eigenen Kinder überzeugt wurden, ließen immer eine Grundschule Harmonie (was der Name des Bergarbeiterortsteils ist) zu. Das aber verlangte ein hohes Niveau der Vermittlung eines anderen Lernens durch die Lehrer*innen, alle erwachsenen Mitarbeiter*innen, der Schulleitung und last but not least durch die Kinder selbst. Sie lernten ihr eigenes Lernen in Sprache zu fassen.

 

1 Geben Sie im Netz „Marlies Schmitz Autismus“ ein und sie finden ihre Literatur „Kati lernt hören“, „Kati lernt sprechen“ und „Mit Evotraining lernen“ und Homepage:  http://www.evotraining.de/

 

 

 

3Alle Namen stimmen nicht