Marlies Schmitz ist Spezialistin für Autismusfragen. Sie ist Diplom-Sozialpädagogin, Mutter von vier Kindern, Buchautorin und arbeitet seit 1996 in freier Praxis mit dem sogenannten Evolutions-Training, kurz Evotraining, das auf der Delcato-Therapie zur Behandlung sensorisch gestörter Kinder und persönlichen Erfahrungen beruht. Dieses Training eines stimulativen Behandlungskonzepts entwickelte sie in Eitorf. Die Grundschule Harmonie und die Grundschule Eitorf arbeiten seit vielen Jahren mit ihr zusammen.

Sie hat eine wunderbare Art Kinder so zu nehmen wie sie sind und aus dieser Haltung heraus ihnen die Hilfe anzubieten, die sie brauchen. Es ist wegweisend, wie einfach und klar, wie unbefangen und professionell, sie mit Kindern umgeht, sie und ihre Eigenheiten und Lernerpersönlichkeit akzeptiert, dadurch und ihr Wissen zur Veränderung anregt und die Veränderung zielbewusst zum Erfolg bringt.

Im Folgenden gebe ich Aussagen von ihr aus einem Interview mit LOGOS  wieder.  Dabei schildert sie einen Vorgang mit einem Kind der Grundschule Harmonie. In der Schule konnte „Florian“  weiterhin lernen und arbeiten, wie er wollte und konnte. Schule und Therapie blieben getrennte Vorgänge, die sich in der Persönlichkeit des Kindes und in der Familie treffen konnten.

 

Marlies Schmitz, Karen Ellger
Eine Begegnung der ganz besonderen Art in gegenseitigem Respekt

Über Autismus, Wahrnehmungs- und Verhaltensstörungen

Nach der Theorie der Doman-Delcato-Therapie führt eine Störung der Sinnesbahnen dazu, dass die Reize der Außenwelt nicht richtig verarbeitet werden können. Jede Sinnesbahn kann demnach durch drei verschiedene Arten gestört sein: „Hyper“: die Sinnesbahn ist zu weit offen, zu viele Reize gelangen zum Gehirn; „Hypo“: die Sinnesbahn ist nicht offen genug und „Weißes Geräusch“, das heißt die Sinnesbahn selbst schafft Eigenreize, die die der Umwelt überdecken oder stören.

Evotraining als stimulatives Behandlungskonzept ist eine Kombination aus körperbezogenem Ansatz und verhaltenstherapeutischer Arbeit auf der Ebene der Beziehungsförderung zwischen Eltern und Kind.

Wenn wir hier von Menschen mit Autismus sprechen, sind immer Kinder gemeint, die durch „frühkindlichen Autismus“ betroffen sind, Probleme in der Wahrnehmungsverarbeitung haben. Dies ist mir wichtig herauszustellen bei dem großen Feld der „Autismus-Spektrum-Störungen“ heute. Zusätzlich muss ganz klar gesehen werden, dass diese Kinder in der Regel auch mehrfach behindert sind. Diese Behinderungen lassen sich nicht einfach addieren, sondern potenzieren sich gegenseitig.

 

Zum Beispiel ist ein organisch resthöriges Kind mit zentraler Hörverarbeitungsproblematik eine ganz besondere therapeutische Herausforderung. Die organische Hörbehinderung sollte mit entsprechenden Hörhilfen pädaudiologisch angegangen werden. Aber was, wenn das Gehirn die akustischen Reize noch gar nicht verarbeiten kann und daher quasi abschaltet, langsam und behutsam ans Hören geführt werden will und nur ganz, ganz mühsam, Punkt für Punkt in die Welt der akustischen Versorgung und Verarbeitung wächst? Von Delacato durfte ich lernen, wie wichtig der sehr spezielle, intensive Blick auf die individuellen Bedürfnisse des betroffenen Kindes sein muss, damit die Hinweise auf gestörte Wahrnehmungsbereiche erkannt werden. Wie genau beim jeweiligen Kind die Reizaufnahme in je einer Sinnesbahn betroffen ist, also hyper, hypo oder Weißes Geräusch, ist überwiegend durch teilnehmende Beobachtung erkennbar. Dies ist in der Praxis ein ganz besonderer Moment in der Kontaktaufnahme, der sehr viel Ruhe und Konzentration in einem reizarmen Raum erfordert. Ein sich gegenseitiges Spüren und Wahrnehmen. Eine Begegnung der ganz besonderen Art in gegenseitigem Respekt. Ein sich gegenseitig Vertrautmachen und gleichzeitig erkennen, welche Selbstheilungsversuche dieses vor mir stehende Kind unternimmt, die ich verstehen muss, damit ich in einem Evotrainingsprogramm dem Kind die Reize zukommen lassen kann, die es braucht und es selbst aufhören kann, mit seinem Versuch sich selbst zu heilen.

 

Evotraining will nicht durch die Einübung von Regeln das auffällige Verhalten ändern, sondern versteht dieses als Ausdruck einer Wahrnehmungsverarbeitungsstörung? Sie arbeitet an der Ursache dieser Störung, dies ist ganz wichtig herauszustellen. Im Weiteren zielt Evotraining auf die Entwicklung der Bewegungsfähigkeit, der Verbesserung der Sinnesleistungen und Förderung der Sprachfähigkeit. Delacato brachte in den siebziger und achtziger Jahren Veränderungen in die Auffassung von autistischen Störungen, indem er Menschen mit Autismus als hirnverletzt bezeichnet hat. Dies war ein unglaublicher Fortschritt gegenüber den damals kursierenden psychologischen Erklärungsversuchen des Autismus. Dies gilt aus meiner Sichtauch dann noch, wenn nach unseren wissenschaftlichen Standards seine Annahmen über die Art der Hirnverletzung noch sehr unspezifisch waren und sich neurophysiologisch nicht begründen ließen. Nach meinem Verständnis von Wissenschaft wäre es ein Unding, in dieser Richtung nicht weiter zu forschen. Wissenschaft ist doch immer ein offener Prozess, der aber auch aktiv vorangebracht werden muss. Als kleinen Beitrag auf dem Weg zu einem besseren Verständnis des Autismus, das notwendig ist, um den Betroffenen helfen zu können, verstehe ich unseren Weg zur Wirksamkeitsstudie.

 

Einige der autistischen Symptome sich auch in anderen Störungsbildern wiederfinden. Dies sind insbesondere Störungen der motorischen Koordination, Störungen der Sprache und auch Störungen der Handlungsplanung, die im Allgemeinen als durch Wahrnehmungsstörungen verursacht angesehen werden. Und auch hier nimmt man in der Regel Abweichungen der funktionellen Hirnentwicklung an, also hirnorganische Ursachen. Und diese Annahmen werden von Eltern meistens zunächst als Schock erlebt, was sich im Verlauf des Kontaktes zu Evotraining behutsam auflösen und in positive Energie umsetzen lässt. Ich möchte, dass Eltern verstehen, dass die Ursache des frühkindlichen Autismus im Gehirn liegt und das eigene Kind sich abnorm verhalten muss, wie es das nun mal tut, eben weil dies einen Grund hat. Dieser liegt darin, dass die Kinder versuchen, durch merkwürdig wirkende Stereotypien sich selbst zu heilen. Sie versuchen ihre gestörte Wahrnehmungsaufnahme, die Weiterleitung von Sinneseindrücken zu entsprechenden Verarbeitungszentren im Gehirn zu normalisieren. Wenn Eltern verstehen und nachvollziehen können, dass dieses merkwürdige Verhalten nichts mit ihnen und der gegenseitigen Beziehung zu tun hat, kann das eine große Entlastung sein und sie entwickeln den Wunsch, den Willen und auch das Können, ihrem Kind dabei zu helfen.

 

Eltern schöpfen dann Hoffnung. Denn trotz vorliegender Entwicklungsdiagnostik, die alle Eltern mehrfach erstellen ließen und mitbringen, gilt der Fokus darauf, die individuell vorliegenden Verhaltensweisen zu sammeln, zu sortieren und einzelnen Wahrnehmungsbereichen zuzuordnen, gewissermaßen zu entziffern. Hier ist das Elterngespräch sehr wichtig, weil Eltern die Erinnerungen an „merkwürdiges Verhalten“ ihres Kindes von Anfang an nicht vergessen. Mittels meiner eigenen Wahrnehmung und der konzentrierten teilnehmenden Beobachtung über zwei bis drei Stunden in möglichst unterschiedlicher Umgebung, kann ich die Wahrnehmung der Eltern vom Verhalten des Kindes bestätigen und oft auch ergänzen.

 

Die so aus den gesammelten Daten erstellten Evotrainingsprogramme dienen der gezielten Stimulation von Reizverarbeitung. Dies geschieht durch taktile und visuelle Reize, Hör- und Gleichgewichtsimpulse in Verbindung mit förderlichen motorischen Bewegungsmustern und Sprache. Anders gesagt, durch Stimulation von außen wird beim Kind ein individueller neurophysiologischer Wachstumsprozess eingeleitet, der die tiefer liegenden Evolutionsprozesse des Nervensystems rekapituliert und auf jene Engrammbildung im Gehirn abzielt, die Voraussetzung für eine zentrale Wahrnehmungsverarbeitung ist.

 

Kinder genießen die Durchführung ihres individuellen Evotrainings und bauen so über eine Zeitstrecke immer mehr ihrer stereotypen Verhaltensweisen ab und öffnen sich auch gegenüber den Eltern und der Umgebung stetig weiter, weil sie nicht mehr ständig versuchen müssen, „sich selbst zu heilen“. Der Umgang mit sich selbst und anderen Menschen, der Umgebung, altersgemäßes Lernen und Zugang zu anderen Therapien werden jetzt erst möglich. Es ist eine sehr persönlichkeitsnahe, körpernahe individuelle Stimulationszeit, die auch von den Eltern als intensives und sinnvolles Tun, das auf beiden Seiten als inniges Verbundensein wahrgenommen wird. Ein Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, der auch betroffener Vater ist, beschrieb seine Erfahrung mit Evotraining so: „Das Besondere und Interessante beim Evotraining ist gerade die indirekt vorgenommene Behandlung des Kindes, die Anleitung der Mutter, der Eltern, um ein engmaschiges, hochfrequentes übendes Verfahren, das gezielt auf die Defizite und Ungleichgewichte bei der vorliegenden konkreten und komplexen Wahrnehmungsstörung eines jeden betroffenen Kindes eingeht: Zugleich wird auch die Interaktion des Kindes mit der Mutter, dem Vater, den Geschwistern therapeutisch günstig beeinflusst. Die Mutter, in der Regel die dauerhafte Bezugsperson, muss zwar arbeiten und die tägliche Trainingszeit einplanen, wird jedoch auch psychisch entlastet, weil sie etwas Sinnvolles tut und der Tagesablauf ist strukturierter. Denn ein Kind, welches im Wahrnehmungschaos lebt und enorme Defizite hat bei der sogenannten Bewegungsplanung startet mit Evotraining in den Tag mit einer bestimmten Ordnung.

 

Das Kind lernt sich selbst und andere immer mehr wahrzunehmen. Mit Evotraining werden keine Verhaltensregeln trainiert, sondern die Normalisierung der Wahrnehmungsverarbeitung ist das Ziel. Der Zugang zur Sprache und zu gesundem kindlichen Verhalten wird erst möglich wird und das Tor zu lebenslangem Lernen öffnet sich.

 

Frau Dr. Carstens, Begründerin der Zeitschrift „Natur und Medizin“, hat mir in den 90er Jahren einmal geraten: „Sie tun gut daran, einfach in Ruhe weiter zu arbeiten, denn der größte Feind alternativer Methoden sind deren Erfolge“. Aber wenn ich gefragt werde, dann will der Hörer eine Antwort und ist offen für neue Sichtweisen. Dann gibt es meine Freude über die Frage.

 
Ich berichte von einem achtjährigen Jungen, der an der Evotraining-Wirksamkeitsstudie teilgenommen hat. Nennen wir ihn hier „Florian“. Er besucht die zweite Klasse einer Grundschule und leidet im Schulalltag darunter, dass andere Kinder bedeutend schneller lernen können. Lesen, Schreiben und Rechnen gelingen ihm nur sehr verlangsamt. Er sieht sich selbst eher als den langsamen Lerntyp. Die Mutter spricht von Entwicklungsverzögerung im Gegensatz zu den Erfahrungen mit ihren anderen drei Kindern. Die Klassenlehrerin hatte Florian mit seinem Einverständnis und natürlich dem der Eltern für die Teilnahme an der Studie vorgeschlagen. Zu Beginn der Studie wurde er vom Freiburger BlickLabor getestet: Florian zeigte Auffälligkeiten in seiner Blicksteuerung sowie in der binokularen Stabilität. Die sprachfreie Hörverarbeitung und die Simultanerfassung waren nicht altersgerecht entwickelt. In einer weiteren Phase der Studie erhielt Florian eine Trainingsempfehlung vom Freiburger BlickLabor mit deren programmierten Trainingsgeräten: 21 Tage Training der Simultanerfassung, einer speziellen Sehleistung des Gehirns, die dazu dient, die Anzahl kurz gesehener Elemente zu erfassen. Die altersgerechte Simultanerfassung ist eine wichtige Voraussetzung für den Erwerb schulischer Fertigkeiten. Weiterhin erhielt er eine Trainingsempfehlung zur Verbesserung des Hörunterscheidungsvermögens: Zehn Tage Lautstärke, zehn Tage Tonhöhe, zehn Tage Lückenerkennung, zehn Tage Zeitordnung – Fähigkeiten des Gehirns, um gesprochene Sprache gut differenziert wahrzunehmen zu können. Also gut zwei Monate Intensivtraining.

Nach durchlaufenem Training, das außerhalb der Schule im Elternhaus stattfand, zeigte Florian laut Auswertung durch das Freiburger BlickLabor noch immer keine altersgerechte Simultanerfassung und auch die Hörverarbeitung erwies sich immer noch als nicht altersgerecht entwickelt. So kam Florian zu seiner Freude in die Evogruppe, einer zusätzlichen Phase der Studie, in der die Kinder weiter gefördert werden sollten, deren Defizite durch die Trainingseinheiten des Freiburger BlickLabors noch nicht behoben werden konnten. Ziele des Evotrainings sollten sein, Florians Selbstbewusstseins zu stärken und seine Interessen herauszufinden, um ihn besonders motivieren zu können, binokulare Instabilität abzubauen. Die Simultanerfassung sollte gefördert werden und ich beobachtete Florians Hörverhalten.

 Zuerst erfolgte eine Abklärung des Gehörs beim Facharzt. In der Studie ging es um die zentrale Differenzierungsfähigkeit.

 

Um zu erklären wie das Evotraining konkret für Florian weiter aussah, gebe ich ein Beispiel des Evotrainings mit ihm, das während eines Monats im Jahr 2012 durchgeführt wurde. Der angegebene Zeitrahmen wurde mit der Mutter besprochen. Wichtig war, dass Florian mit Freude täglich mitmacht und die Mutter diesen Zeitrahmen zur Durchführung des täglichen Trainings auch schaffen konnte. Für die Taktilität sollte er zum Beispiel zwei Minuten eine angegebene Menge ertasten. Das Material waren Erbsen, Nüsse etc. Und jeweils eine Minute sollte mit zwei Würfeln vor Florian eine Menge erzeugt und blitzschnell abgedeckt werden. Der Junge bekam keine Zeit zum Abzählen. Die Mutter wurde angeleitet, mit dem Zeitfaktor zu variieren, sodass Florian oft der Sieger war. Er kannte er eine gewürfelte Menge sicher, konnte schneller gewürfelt werden. Für das Sehen sollte er fünf Minuten mit selbsterstelltem Memory, also aus Fotomotiven aus seinem persönlichen Umfeld wie Möbel, Spielsachen, Schulsachen) erst mit der Mutter alleine spielen. Wenn er Pärchen zügig zuordnen kann, sollte sie andere Spielpartner einplanen, die Florian sich wünschen durfte. Zur Stärkung der binokularen Stabilität sollte Florian mit einer Augenklappe versehen spielen und täglich zwischen rechtem und linkem Auge wechseln. Das Hören beziehungsweise das Zuhören wurde täglich fünf bis zehn Minuten geübt. Florian erhielt das Spiel „Natur auf der Spur“ mit nach Hause, da er Naturbeobachtungen liebt. Die Mutter las die Fragekarten und Antwortkarten vor. Außerdem sollte ein bis zweimal wöchentlich bewusst entdeckt werden, was er wann hört.

 

Also zum Beispiel Dinge wie „Ich höre ein Auto in der Ferne fahren, Ich höre Regentropfen, Ich höre die Nachbarn sprechen, Ich höre eine Tür zufallen, Ich höre die Heizung im Keller anspringen und ähnliches. Und dabei entdeckten Mutter und Vater wie auffallend gut Florian hört. Motorisch wurden jeweils 20 Kriechbewegungen auf der Stelle in Bauchlage durchgeführt, wobei die Mutter dabei auf die Augen-Hand-Koordination und eine harmonische Bewegung achten sollte. Florian trainierte in einem geschützten Raum, ohne Zuschauer, damit er sich bei diesem Bewegungsmuster nicht klein fühlt!

 

Während dieser Trainingszeit biete ich der Mutter beziehungsweise den Eltern Beratung an, denn bestimmt kommt der Zeitpunkt, wo das Kind blockt und neue beziehungsweise andere Förderungselemente braucht. Bei Florian gelang zum Beispiel nach vier Wochen die Mengenerfassung mit zwei Würfeln. Im Kontakt mit der Mutter arbeitete er gerne, kam jedoch nie von selbst aus eigenem Antrieb. Das weitere Evotraining wurde hier angepasst, für die Taktilität zwei Minuten täglich Zahlen und Buchstaben mit dem Finger auf den Rücken schreiben.

Florian konzentrierte sich auf Gespürtes und war ganz bei der Sache. Außerdem zwei Minuten „Wie oft klopfe ich auf deinen Rücken?“, das heißt Florian musste Mengen Zahlen zuordnen. Das Hören wurde dann mit einer Minute Denkmütze aus der Kinesiologie nach Dennison geübt und zwei Minuten mit Übungen zur Tonhöhenunterscheidung, also welcher Ton ist hoch? Welcher ist tief? Außerdem sollte Florian einen kleinen Weihnachtstext täglich mit Taschenlampe lesen, damit er zum Fest diese Geschichte dann vorlesen konnte. Für die Motorik wurden weitere kinesiologische Übungen gewählt: drei Minuten die liegende Acht und zwei Minuten Überkreuzbewegungen im Stehen. Nach weiteren vier Wochen berichtete die Mutter, dass Florian großes Interesse am Lesen bekommen hat: beim Einkaufen, Straßenschilder, Fernsehzeitung usw. Was er lesen konnte, sagte er stolz aus eigenem Antrieb. Motorische Übungen gab die Mutter auch an die Klassenlehrerin, sodass Florian zusätzlich dort Verstärkung mit den anderen Kindern bekam. Und in Absprache mit den Eltern ließen wir Florian ein Lesetraining am Computer machen. Innerhalb der Wirksamkeitsstudie wurden noch zwei Evotrainingsprogramme entwickelt und von der Mutter durchgeführt. Die Handlungsweise in der Trainingszeit eroberte auch immer mehr Florians Alltag.

 

In der dritten Durchführungsphase der Wirksamkeitsstudie wurde er erneut vom Freiburger BlickLabor getestet und zeigte keine Auffälligkeiten mehr in der binokularen Stabilität. Die sprachfreie Hörverarbeitung und die Simultanerfassung erwiesen sich als altersgerecht. Florian ist inzwischen ein selbstbewusster Junge, der die Grundschule für eine Empfehlung zur Sekundarschule verlässt und er wird seinen Weg machen.

 

Bücher von Marlies Schmitz: „„Kati lernt hören“, „Kati lernt sprechen“ und „Mit Evotraining lernen“

Homepage:  http://www.evotraining.de/

 

Kontakt: evotraining@gmx.de