Walter Hövel
Eitorf will's wissen

Eine Veranstaltung des Arbeitskreises „AlleInklusive“

 

Im Jahre 2015 konnten wir mit dem Arbeitskreis „AlleInklusive“ in Eitorf einen Traum des Zusammenlebens verwirklichen. Wir machten die Woche „Eitorf will's wissen“. Vom 16. bis 23. März fanden über 35(!) Veranstaltungen statt.

 

Der Grundgedanke war, dass die Veranstaltungen nicht von „Expert*innen“ oder „Wissenden“ dem „Volk“ angeboten werden. Vielmehr suchten Eitorferinnen und Eitorfer mit und für Eitorferinnen und Eitorfern etwas aus, wovon sie Ahnung hatten oder sie gerne machten. Es war also kein bunter Markt vieler (Verkaufs)Angebote, sondern vieler Möglichkeiten zum Mitmachen von „Mitmacher*innen“. Und alle kamen aus Eitorf.

Es gab drei Arten von Leuten, die, die vom Arbeitskreis zum gemeinsamen Tun einluden, dann die Macher*innen der angebotenen Arbeitskreise und last but not least die Besucher*innen. Das beste war, dass ein Mensch alle drei Personen in verschiedenen Zusammenhängen sein konnte. Zum Beispiel, initiierte ich 12 AGs, leitete selber 5 und war bei 9, auch von anderen initiiert, dabei.

 

Über ein Dutzend Leute (Viola Altenburg, Angela Conrad, Claudia Fuchs, Walter Hövel, Sandra Krist-Rösgen, Anja Löhr, Uschi Resch, Martina Schneider, Ulli Schulte, Jürgen Selge, Peter Welteroth, Reini Ungar, Christo Zacharias, Alexander Zielinski) sorgten dafür, dass über 1000 verschiedene Menschen an 25 Veranstaltungsorten zusammen kamen, die bei den folgenden Veranstaltungen mitmachten. Sie sprachen viele Mitbürger*ìnnen an und verteilten über 1000 Einladungen in Geschäften, in ihren Klassen, an ihren Arbeitsplätzen und auf der Straße.


Der Arbeitskreis schrieb damals: „
Ich bin Bürger von Eitorf“ ist der treffendste Spruch eines Mitglieds des Arbeitskreises „Inklusion“ in Eitorf. Ein anderer verlängert „Es geht uns nicht um Politik oder Eitelkeiten. Wir wollen das Tun der Menschen in Eitorf vernetzen“.

 

Der Arbeitskreis „Inklusion“ arbeitet seit fünf Jahren in Eitorf. Da gibt es das monatliche Zusammentreffen an jedem ersten Dienstag im Monat an der Grundschule Eitorf um 18 Uhr. Von dort aus wurden das „Eitorf-Kennenlernspiel“, der „Inklusions-Logo-Wettbewerb“, das „Pflanzen eines Inklusionswalds“ oder die „Gespräche“ mit Eitorfer Parteien und Organisationen initiiert. Es gab in diesen fünf Jahren zwei große regionale Konferenzen und eine Inklusionsfachtagung mit über hundert Expertinnen aus der ganzen Bundesrepublik in Eitorf. Der Arbeitskreis ist geladener Gast bei Tagungen des Innenministeriums NRW, bei den Montagsstiftungen, der AWO, beim Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste, beim Institut für Soziale Arbeit, verschiedenen Universitäten und auf europäischer Ebene bei der European Association of Service Providers (EASPD).

 

Nun hat sich der Arbeitskreis „Inklusion“ für den 16. bis 23. März 2015 etwas Besonderes in Eitorf einfallen lassen. Sie haben das Netz, das sie seit Jahren knüpfen, vergrößert. Unter dem Titel „Eitorf will's wissen“ organisieren sie mit Einzelpersonen, Firmen, der Gemeinde, Eitorfer Geschäftsleuten, der ev. Kirche, dem Kirchenchor, dem Heimatverein und vielen anderen Vereinen der Bürgerinnen und Bürgern eine Serie von fast 40 Veranstaltungen.

 

Die Titel der Veranstaltungen sind so vielfältig wie die Menschen.

 

Wenn Sie wissen wollen, wann und wo und mit wie vielen Menschen die Veranstaltungen stattfinden, wenn Sie eine der Veranstaltungen besuchen wollen, gehen Sie auf Facebook unter „Eitorf will’s wissen“ oder besuchen sie die Homepage des Vereins http://www.alleinklusive.de/. Hier finden Sie das Programm der Woche. Zudem gibt es ein paar Tage vor der Veranstaltung Handzettel in den Eitorfer Geschäften.

 

Die Titel der Veranstaltungen:

 

Wir male ich einen Himmel?“

 

Kinderlandverschickung im 2.Weltkrieg (Grundschule Brückenstraße)“

 

Kinderchor“

 

Offene Chorprobe des Kirchenchors“

 

Sinti in Eitorf“

 

Ein Erfahrungsbericht über Krebs“

 

Nachtwanderung am Kelterser Berg“

 

Was macht ein Fußballschiedsrichter?“

 

Walken zum Inkusionswald am Bitzer Bahnhof“

 

Ein gesundes Powerfrühstück“

 

Wie funktioniert ein „2-Takt-Motor?“

 

2mal LnB-Motion“

 

Wie entsteht ein Computerspiel`“

 

Eitorf bis 1900 (Heimatverein)“

 

Mein Schulweg früher“

 

Kinderlandverschickung im 2. Weltkrieg (Grundschule Harmonie)“

 

Besuch des Skulpturengartens“

 

Internationales Kochen im Jugendcafe“

 

Ton- und Filmaufnahmen“

 

Besuch des Siegtalhauses“

 

Taschengeldbörse, Seniorenvertretung“

 

Gespräch in der Moschee mit Bürgermeisterkandidaten“

 

Sitzung des Kinder- und Jugendparlaments“

 

Bingo im Altenheim“

 

Meine Heimat Eitorf, Heimatabend im Klösterchen“

 

3mal Basketball“

 

Young Hope, Chor- und Bandprobe“

 

Bewerbungscoaching“

 

Fitsein über 60“

 

Willkommenskultur, Gespräche mit Flüchtlingen“

 

WECO-Werksführung“

 

Begegnung beim Essen mit der Familie Vetere“
„Rettungshundestaffel“

 

Feuerwerk designen“

 

Tag der Offenen Tür im SPZ“

 

und Folgeveranstaltungen, wie:
„Kinderlandverschickung im 2.Weltkrieg (Gymnasium)“

 

Inklusionswald pflanzen“

 

Sprachen Europas und Asiens“

 

Folgende Berufsgruppen, Vereine, Firmen, Bevölkerungsgruppen, etc., machten mit:

Ärzt*innen, Aktion „Verschenkte Zeit“, Eitorfer Geschäftsinhaber*ìnnen, alle Eitorfer Parteien, alte Menschen, Altenheime, Arme, Arbeitslose, Asylsuchende, Auszubildende, AWO, Basketballspieler*innen, Bauern, Behindertenwerkstätten, das Berufskolleg, Betriebsräte, Bewegungs-lehrer'innen, Bewerbungscoach, Bewohner*innen von Behindertenheimen und -wohngemeinschaften, der Bürgermeister, Bürgermeister-kandidaten, das CBT, Chor Young Hope, Computerfachleute, DITIP, Dozent*innen, Eitorf Stiftung, Eltern, Familien, Feuerwehr, Firmenchefs, Fitnesstrainer, Forstamt, Frauen, Flüchtlinge, Flüchtlingspaten, Fußballer*innen, Galerie, Ganztagsschule, Gering-verdienende, Geschäfte, Grundschule Eitorf, Grundschule Harmonie, Gymnasium, Handwerker*innen, Hartz4Empfänger*innen, Hunde, Hundestaffel, Industrieberater, Integrationsbetreuer*innen, die Islamische Gemeinde, Jugendfeuerwehr, Jugendliche mit und ohne Schul- oder Berufsabschluss, Juristen, Kinder, Kinderchöre, Köch*innen, Krebskranke, Künstler*innen, Landschaftsgestalter*innen, Lehrer*innen, Menschen mit Migrationshintergrund, Mütter und Väter, Musiker*innen, Pfarrgemeinderat, Pflegedienste, Presbyterium, Presse, Ratsmitglieder, Reformhaus, Rheinländer*innen, Reiche, Roma, Ruheständler*innen, Schiedsrichter*ìnnen, Schüler*innen, Seniorenvertreter*innen, Sikhs, Sinti, Soldaten, Sozialarbeiter*innen, SBZ, Student*innen, Taxifahrer*innen, Tourismus-verein, Verwaltung der Gemeinde, WECO, Waldbesitzer*innen, Zugereiste.

 

Über den Heimatabend und die Sintiveranstaltung wurde in den „Heimatblättern“ und im „Extrablatt“ berichtet (s.u.). Es gab zu fast allen Events weitere Pressebeiträge und Berichte von anwesenden Teilnehmer*ìnnen. Hier einige davon.

 

Autor*in unbekannt

Wie male ich einen Himmel?“
Die Eitorfer Künstlerin Sabine Hack machte sich gemeinsam mit Kindern der Grundschule und Erwachsenen der Villa Gauhe auf den Weg den Himmel zu malen. Bei strahlendem Sonnenschein war es ein Leichtes erst einmal in der freien Natur den Himmel zu beo-bachten, die Bewegungen der Wolken zu verfolgen und Ideen zu sammeln, wie dieses Phänomen auf Papier zu bannen sei. Einfühlsam wurden neben Ideen auch Worte gesammelt …

 

Renate Deitenbach, ExtraBlatt

 

Kinderlandverschickung im 2.Weltkrieg“

Als ich so alt war wie ihr heute ...“

70 Jahre nach dem Kriegsende berichtete Alois Krist (82) über seine Erlebnisse in der Zeit des 2.Weltkrieges und über seine Erfahrungen in der Kinderlandverschickung. Hierbei erfuhren die Kinder der Grundschule Brückenstraße, dass es zwei Arten der Landverschickung gab. …

 

Autor*in unbekannt

Bei einem Besuch der Grundschule Harmonie hieß es: „Über 40 Schüler und einige Erwachsene hatten sich eingefunden um Herrn Krist bei seinen persönlichen Erzählungen der Kindererlebnisse. Er selber war im Alter von neun bis zwölf zweimal in der sogenannten Kinderlandverschickung gewesen, einmal in der Anfangszeit des Krieges, da sein Vater eingezogen war und seine Mutter erkrankte. Das zweite Mal war es aus Schutz vor dem Kriegsgebaren.... Insbesondere der Rückweg am Kriegsende von Zwickau nach Eitorf (den man heute in fünf Stunden mit dem Auto schafft), den er zu Fuß in 30 Tagen zurücklegte, faszinierte die Kinder sehr. …

 

Was war das Schlimmste am Krieg?“, fragten die Kinder. Ohne lange zu überlegen, antwortete Herr Krist „Die Sinnlosigkeit und das viele unnötige Leid“. Er war bis Kriegsende durch die Kinderlandverschickung wenig mit dem Schrecken des Krieges in Berührung gekommen, kam aber auf dem Rückweg am KZ Buchenwald vorbei. Dort war zuvor die Bevölkerung von den amerikanischen Besatzungsmächten dazu gezwungen worden, sich das KZ anzuschauen, um zu begreifen, welch großes Unrecht dort geschehen war. Die lebhaften Beschreibungen der Menschen in Buchenwald war für die 14 Jungs auf dem Heimweg ein einschlagendes Erlebnis und da wurde es ihnen bewusst, wie gut es war, dass Hitler gestoppt wurde und Deutschland den Krieg verloren hatte.

 

Was war nach dem Kriegsende das schönste Erlebnis?“ wollten die Kinder wissen. Alois Krist: Erstmal waren wir traurig, dass alles in Schutt und Asche lag. Mein damals bester Freund war zwei Monate vor meiner Rückkehr am 8.März 1945 mit 12 Jahren beim Bombenteppich auf Eitorf gestorben. Aber meine Familie und ich, wir hatten uns alle wieder. Mein Vater kam kurze Zeit nach mir aus russischer Gefangenschaft auch wieder nach Hause. Wir waren alle gesund. Das war das Schönste und das wir nunmehr seit über 70 Jahren hier in Frieden mit einander leben.

 

Die Zeit der anderthalb Stunden mit Herrn Krist vergingen wie im Fluge, Die Kinder verabschiedeten sich und bedankten sich für lebhaften und sehr persönlichen Beschreibungen, die Details der Geschichte und dass es wirklich sehr spannend war.

 

Walter Hövel
Wie funktioniert ein Motor

Wir trafen uns kurz vor 14 Uhr am Eingangshäuschen der Feuerwerkswerke der WECO in Eitorf. Dieter Lohmberg empfing uns und führte uns ins Werksgelände. Innerhalb einer Stunde hatte er die Funktionen des 2-Takt- und 4-Takt-Motors perfekt erklärt. Ein echter Meister seines Faches beantwortete alle Fragen und zeigte Söhnen und Vätern alles in Theorie und Praxis. Mal war es eine Zeichnung, mal der Rasenmähermotor, mal das Moped, mal seine Erzählung die faszinierten und Wissen schafften.

 

Mit großer Zufriedenheit verabschiedeten sich die fünf Teilnehmer von einander. Vielen Dank für diese Lektion in Unter- und Oberdruck, Ventile, Gasgemische, Kompression, Temperaturen, Geschichte, Pleuelstangen, Nockenwellen, Zylinderkopfdichtungen, den Folgen der Elektronik und der Freude an der Elektronik.


Autor*in unbekannt
In der Vogelstation
Am Dienstag, den 17. März, fuhren die Marienkäfer um 8.30 Uhr mit dem Bus zur Vogel-warte nach Eitorf.Bach. Dort werden u.a. verletzte und aufgefundene Vögel versorgt und aufgepäppelt.

 

Als wir dort ankamen, wurden wir von Angelika, der Leiterin der Station. Freundlich empfangen. Zu Beginn begleiteten wir die Gänse auf die Wiese, wo sie den Tag über bleiben. Angelika erklärte, dass sie teilweise beim Ausbrüten von Eiern helfen. Außerdem zeigte sie uns Gänse- und Hühnereier, bei welchen man einen deutlichen Größenunter-schied feststellen konnte.

 

Am Käfig der Elstern gab es sogar eine Elster, die „Hallo“ und „Charlie“ nachsprechen konnte.

 

Am tollsten für die Kinder war, dass sie auch Vögel streicheln konnten, zuerst eine Taube, dann den großen Uhu, den Angelika auf einem Lederhandschuh auf ihrer Hand hielt.

 

Neben den aufregenden Dingen, die es zu sehen gab, bekamen wir auch noch viele Informationen zu den Vögeln. So war keinem von uns klar, dass man Enten gar nicht mit Brot füttern sollte, da sie davon Diabetes bekommen können.

 

Um 10.20 Uhr fuhren wir nach 2 interessanten und tollen Stunden bei schönem Wetter wieder zurück in die Schule.

 

Renate Deitenbach, Extra Blatt
Türken sind in Eitorf tief verwurzelt

Gemeinsamkeiten und Barrieren aufgezeigt

Foto Deitenbach
Entspannt bei dem Podium beim Moscheegespräch: Moderator Walter Hövel. Moscheevorstand Irfan Saral, Bürgermeister Rüdiger Storch und die BM-Kandidaten Michael Fuchs und Julian-André Finke (von rechts.)

 

Eitorf. Ein Gespräch zwischen Mitgliedern der islamischen.türkischen Gemeinde und am Austausch interessierten Eitorfer Mitbürgern hatte die Initiative „AlleInklusive“ organisiert. Zu den Teilnehmern gehörte auch der amtierende Dr. Rüdiger Storch und seine beiden für die im September anstehende Neuwahl bisher bekannten Mitbewerber um das Bürgermeisteramt, Dr. Julian-André Finke (CDU) und Michael Fuchs (SPD).

 

Zusammen mit Moderator Walter Hövel und Moscheevorstand Irfan Saral saßen die Politiker zwar auf dem Podium, wollten sich jedoch nicht für den bevorstehenden Wahlkampf profilieren, sondern die Diskussion zur Information nutzen, wie zur Förderung des multikulturellen Miteinander in Eitorf. Zunächst bestimmten jedoch kommunal-politische Themen das Gespräch. Ausgehend von der Kritik eines jungen türkischstämmigen Vaters, Eitorf mangele es an attraktiven Spielplätzen, wurden die Meinungen zu den vorhandenen Freizeiteinrichtungen für verschiedene Altersstufen ausgetauscht. Besondere Kritik ernteten dabei die neue Hügellandschaft am Siegtal-Gymnasium wie auch das Klettergerät auf dem Gelände der neuen P&R-Anlage.Ähnlich einvernehmlich wurden Themen, Zugang zum schnellen DSL über den zunehmenden Güterverkehr bis zum ehrenamtlichen Engagement diskutiert.

 

Schnell stellten die Teilnehmer fest, dass die gleichen Probleme und Anliegen der Eitorfer Bürger den Alltag bestimmen, völlig unabhängig von den eigenen Wurzeln. Mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede wurden ausgemacht, völkerverbindend zeigte sich nicht zuletzt der Sport, hatten doch die türkischen Bürger genauso selbstverständlich beim SV 09 Eitorf Fußball gespielt wie Eitorfer „Ureinwohner“ beim Türkisch-Islamischen Kulturverein. Wie beim GSV Olympias oder dem KSC Kroatia. Unterschiede nehme man oft gar nicht wahr, waren sich die Anwesenden einig, sei doch bereits in der Grundschule ein Miteinander von Türken, Griechen, Portugiesen oder Spanier in Eitorf völlig selbstverständlich.

 

Dass aber die Integration nicht so umfassend ist wir das oberflächlich so scheint, wurde im Laufe der Diskussion dennoch deutlich, Im Rahmen der Kritik am Zustand der Siegstraße wurde deutlich, dass Teile der türkischen Gemeinschaft den Sanierungsstau der Arroganz ihrer Interessen geschuldet sehen. Dass ein Antrag von 2013 bisher keine Ergebnisse brachte, vermittelt Teilen der Anwohner den Eindruck, man nehme sie und ihre Bedürfnisse nicht ernst. „Ihr habt uns hier in der Siegstraße eingesperrt, wir werden stets vergessen und bleiben für Euch stets Türken“, klagte ein Gesprächsteilnehmer. Weitere Kritik reichte von Parkgebühren am muslimischen Gebetstag Freitag bei Gebührenfreiheit am christlichen Sonntag bis zu besonders hohen Hindernissen zur Gymnasialzulassung für türkischstämmige Kinder. Dem Eindruck zu begegnen, dies seien spezifische Probleme, gelang weder den Politikern noch den übrigen Teilnehmern. Im Ergebnis hielt man fest, dass trotz in weiten Teilen erfolgreicher Integration ein hoher Gesprächsbedarf zum Abbau von gegenseitig verbliebenen Vorurteilen erkennbar sei, dem sich nicht nur Politik und Verwaltung stellen müssen, sondern an den auch am gegenseitigen Verständnis interessierte Bürger teilhaben sollten.

 

Autor*in unbekannt
Schiedsrichter zu Besuch

Wir hatten Schiedsrichter Reini Ungar zu Gast. Er ist Mitglied im Arbeitskreis Inklusion und war Schüler der Grundschule Harmonie und der Grundschule Brückenstraße. Reini hat uns ganz viel über seine Tätigkeit als Schiedsrichter erzählt und wir konnten ihm viele Fragen stellen.

 

Was muss ein Schiedsrichter können?“
Er muss sportlich sein, gute Deutschkenntnisse besitzen, sich konzentrieren können, unparteiisch sein und Regeln kennen. Ich kann insgesamt 5 Sprachen. Deutsch, Englisch, Rumänisch, Ungarisch und ein bisschen Türkisch. Wenn ein Spieler kein Deutsch kann, spricht man mit ihm Englisch.

 

Wie wird man Schiedsrichter?“

Schiedsrichter kann man werden, wenn man etwa 14 Jahre alt ist. Man wird für die Schiedsrichterprüfung in der Theorie geprüft, das bedeutet, dass man die Regeln können muss. Außerdem muss man eine Sportprüfung ablegen, bei der man 40m in 6sec sprinten muss und eine Langstrecke in Intervallen läuft.“

 

Was muss ein Schiedsrichter tun, um in der Bundesliga zu pfeifen?“#

In der Bundesliga kann man pfeifen, wenn man 20 bis 25 Jahre alt ist. Dafür muss man noch mehrere Lehrgänge machen und die Prüfungen bestehen.“

 

Welche Regeln muss ein Schiedsrichter können?“

Es gibt Regeln über das Spielfeld, die Ausrüstung, über Freistöße, Strafstöße und so weiter.

 

Bis zu welchem Alter darf man Pfeifen?

Man darf solange Schiedsrichter sein, solange man noch fit ist.

 

Warum sind die Karten rot und gelb?
Die Karten haben die Farben wie bei der Ampel. Gelb/Orange gilt als Warnung, bei Rot muss man raus.

 

Muss der Schiri die Namen der Spieler kennen?

Nein, die haben ja Nummern.

 

Reini selbst fragte. Was gefällt euch am Schiedsrichter nicht?

Abseits ist unnötig. Manchmal trifft er die falsche Entscheidung. Bei manchen Schiedsrichtern hat man das Gefühl, dass sie Fußball nicht mögen.

 

Es hat auch Vorteile Schiedsrichter zu sein.

Man darf kostenfrei zu allen Fußballspielen gehen, auch in der Bundesliga. Außerdem verdient man auch Geld. Wenn man bei der B-Jugend pfeift, bekommt man für ein Spiel 25€. In der Bundesliga bekommt der Schiedsrichter 4500€ für ein Spiel, plus Reise- und Unterbringungskosten. Bei einem Champions-League-Spiel verdient der Schiedsrichter etwa 60.000€, bei der WM 100.000€.

 

Es gibt unter den Schiedsrichtern auch Frauen, aber wenige.

 

Wurdest du schon einmal bestochen? Wie viel hat man dir geboten?
Ja, schon öfter. Aber ich gehe nicht darauf ein. Mir wurden so 30€ bis 50€ geboten …

 

Steffen Rühl, Jürgen Selge

Wie entsteht ein Computerspiel?

Am 18.März begrüßte Steffen Rühl 34 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs in Eitorf. Herr Rühl führte das Publikum von der Idee eines Spiels bis zu dessen Realisierung und beschrieb dabei sehr eindrücklich die Herausforderung bei der Entwicklung. Anhand von Powerpoint, Audio- und Videoclip wurde ein tiefer Einblick in das Berufsfeld der Spieleentwickler und den Markt der Videospiele insgesamt vermittelt.


So stehen zu Beginn der Entwicklung die Idee und die Frage das das Spiel entwickeln soll. Herr Rühl schildert, dass nach aktuellen Umfragen mehr als 36 Millionen Menschen in Deutschland Videospiele spielen. Dabei übertreffen sie die Budgets der teuersten
Hollywood – Filmproduktionen.Bei so teuren Produktionen ist vom Gefühl bis zur Technikfrage alles geplant und überlegt.

 

Das Publikum stellte interessiert Fragen und wurde von Steffen Rühl aktiv in seinen Vortrag miteinbezogen. So fragte er nach, was eigentlich ein Spiel wäre und was für Gründe für ein Spiel gäbe. Es wurde deutlich, welch große Bedeutung das Spielen für Menschen hat und wie unterschiedlich die Spielinteressen sind.

 

Er fragt nach, welche Idee fürSpiele das Publikum hat und greift ein Beispiel auf, um daran die weiteren Entwicklungsschritte zu verdeutlichen. Das Publikum ist erstaunt darüber wie viele Personen und Berufsgruppen hinter einer Videospielproduktion stehen können.

 

Steffen Rühl arbeitet seit 1999 in der Videospielbranche und hat u.a. für den Branchenriesen Electronic Arts und den deutschen Kult-Entwickler Piranha Bytes gearbeitet. Seine Produktionen wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. als Bestes Deutsches Kinderspiel (Giana Sisters DS) und bestes Konsolenspiel (Arcania – Gothic 4). Neben seiner Tätigkeit als Creative Producer und Game Designer entwickelt Rühl Brett- und Kartenspiele, ist Mitglied im Fördergremium des Landes Niedersachsen und unter-richtet, so wie es ihm die Zeit erlaubt, Game Design an verschiedenen Universitäten.Er lebt mit seiner Familie in Eitorf.

 

Zum Schluss seines Vortrags macht er den Teilnehmern Mut ihr echtes Interesse zu entdecken und das zu tun, was ihnen wirklich gefällt. Dabei gäbe es nicht nur Stimmen von außen, die einen davon abhalten wollen, das zu tun, was man will, auch die eigenen Beschränkungen sollten uns glauben lassen, wir wären nicht gut, schlau oder begabt genug. Gerade der Spielebereich hätte Menschen hervorgebracht, die einfach das getan haben, was ihnen Spaß macht. Probiert es einfach aus, es wird Dinge geben mit denen ihr nicht zufrieden seid, macht einfach weiter. Der Unterschied zwischen Misserfolg und Erfolg ist der gleiche wie zwischen Sitzenbleiben und Aufstehen.

 

Stefan Herkenrath, Extra Blatt
Viel Neues über Altes

725 Jahre Ortsgeschichte in zwei Stunden

Foto: Herkenrath

Zur Vervollständigung des Archivs erhielt Hans Deutsch interessante Dokumente zum Grunderwerb in Eitorf durch die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft.

Foto: Herkenrath

Bis zum letzten Platz (über 100 Menschen) besetzt war die Veranstaltung im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Eitorf will's wissen".

Repro: Archiv Heimatverein Eitorf Diese frühe Zeichnung zeigt die ursprüngliche Anlage der Wasserburg Welterode. Der Großteil fiel dem Straßenbau nach Mühleip zum Opfer und belegt eindrucksvoll, dass in Eitorf mehr historische Gebäude vorsätzlich, als durch Kriegseinwirkungen zerstört wurden.

 

Eitorf (sh). Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Eitorf will's wissen" lud der Heimatverein ins Siegtalhaus zu einem interessanten Bildervortrag ein. In akribischer Kleinarbeit hatte Vereinsmitglied Hans Deutsch jahrelang Unterlagen und Bilder digital aufbereitet und dazu jede Menge Informationen gesammelt. Einen Ausschnitt dieser Arbeit wollten jetzt etliche Interessierte anschauen.

 

Das Heimathaus platzte förmlich aus allen Nähten, so stark war das Interesse an Eitorfs Vergangenheit. Engelbert Krips, Vorsitzender des Heimatvereins, wusste dann auch zu jedem Bild einiges Interessante zu berichten. Manches war - zumindest den älteren Besuchern - durchaus noch bekannt, aber insgesamt erfuhren die Besucher sehr viel Neues über Altes.

 

Der Vortrag schlug einen weiten Bogen von den ersten Erwähnungen des vergessenen Dorfes hinter den Bergen bis hin zur Industrialisierung und der Festigung als Ausflugsort mit Eisenbahnanschluss. Dabei zeigten die Zeitdokumente sehr eindrucksvoll, wie sehr der Bau der Eisenbahnlinie die Entwicklung Eitorfs stürmisch vorantrieb.

 

Selbst die Straße durch das Siegtal (heutige L333) verdankt man größtenteils der Eisenbahngesellschaft, die einen Teil der Baukosten trug, um Material über die Strecke heranzuschaffen. Die restlichen Kosten wurden über Chaussee-Gebühren, eine frühe Form der Maut, hereingebracht. Um der riesigen Nachfrage gerecht zu werden, wird der Heimatverein noch einen Wiederholungstermin anbieten.

Repro: Archiv Heimatverein Eitorf

Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke - hier eine Borsig -Lokomotive mit dem gesamten Eitorfer Bahnpersonal im Jahr 1885-kam der Aufschwung nach Eitorf. Diese Blütezeit endete dann allerdings nach dem Ersten Weltkrieg.

 

Autor'in unbekannt
Internationales Kochen im Jugendcafe

Das Jugendcafe präsentierte neben seinem „Tag der Offenen Tür“ und im Rahmen „Eitorf will's wissen“ am 19.3. einen Workshop „Internationales Kochen“ Jugendlicher verschiedenster Herkunft herrliche Leckereien aus aller Welt. Und am Ende schmeckte es auch richtig gut.

 

Jasmin und Göktan von der Fliegenpilzklasse

Bingo im Seniorenheim
Am 20.März waren wir im Seniorenheim. Da haben wir Bingo mit den alten Menschen gespielt. An diesem Tag war Sonnenfinsternis, aber man konnte nichts sehen, weil der Himmel bewölkt war. Manche Leute wussten nicht, wie man Bingo spielt. Wir haben es ihnen beigebracht. Frau Conrad war unsere Bingolady und hat die Zahlen gezogen und ausgerufen. Wir haben verschiedene Bingomuster gespielt, zum Beispiel eine Reihe waagerecht oder senkrecht oder diagonal, ein Pluszeichen, ein „H“ oder „Blackout“. Eine alte Dame war sehr lustig. Sie haben sich alle sehr gefreut, dass wir sie besucht haben. Es gab Blumen zu gewinnen und die Kinder erhielten Spielzeug. Bald gehen wir wieder ins Altenheim und lesen unsere Geschichten vor.

 

Auto*in unbekannt, Anja Löhr?

Kinder- und Jugendparlament in der Gemeinde Eitorf
Am 20.3,2015 tagte das Kinder-und Jugendparlament um 15 Uhr im Großen Sitzungssaal im Rathaus.

 

Die offene Sitzung besuchten die Kinder der Kinderparlamente der Grundschule Harmonie und Eitorf. Neben Lehrkräften aus beiden Schulen waren auch Eltern der Grundschüler und mit Frau Deitenbach auch die Presse vertreten.Der Vorsitzende Julian Hartmann eröffnete die Sitzung und beriet mit den anwesenden Parlamentariern gemeinsame Aktivitäten, die Internetseite des KJP und das kürzlich vorgestellte Handlungskonzept für den Zentralort Eitorf. Bei der anschließenden Fragestunde stellten Lehrkräfte und Schulkinder der Grundschulen, die in ihren Parlamenten gesammelten Fragen und Anregungen vor. So wurden Vorschläge zur Verschönerung der Gemeinde und zur Spielplatzgestaltung gemacht. Kritisch angemerkt wurde die Situation der Flüchtlings-familien, der Vandalismus, die fehlende Fahrradspur im Ortskern, die Behandlungsmöglichkeiten von Kindern im Krankenhaus Eitorf und die lange Wartezeiten bei den Schranken.

 

Auf der Wunschliste führten die Kinder ein zweites Kleinspielfeld, ein Schwimmbad mit Sprungturm, ein Kino, weitere Zebrastreifen im Ortskern und einen Legoshop an. Vom Jugendcafe wünschten sich die Kinder eine Disco für Grundschulkinder. Die Grundschul-parlamentarier hofften Anregungen für die Weiterarbeit des KJP Eitorf gemacht zu haben.

 

Um 16:00 Uhr wurde die Sitzung geschlossen. Alle Grundschulkinder und Begleitungen konnten an diesem Tag einen Einblick in das KLP Eitorf nehmen und sahen, wie ernsthaft in unserer Gemeinde die jungen Mitbewohner und deren Anliegen genommen werden und wie eine ordentliche Sitzung im Sitzungssaal durchgeführt wird.

 

Sandra Krist-Rösgen
20. März 2015 Pfarrheim Schoellerstr. 19Uhr

Young Hope packt aus

.Seid wann gibt es Young Hope? Warum braucht ihr die ganze Technik? Ab wann kann man bei euch mitmachen? Wer ist der Chef? Warum seid ihr so viele? Wie viele Lieder singt ihr? Singt ihr nur Englisch? Wie oft wird geprobt? Kann jeder mitmachen? Wie kann ich Schlagzeuger werden? Wie viel Strom verbraucht ihr? Usw.

 

Young Hope war überwältigt von der Flut an Fragen. Vieles ist für den routinierten Chor so selbstverständlich, das der größte Gewinn der Aktion „Eitorf will’s wissen“ war, sich selbst kennenzulernen und zu reflektieren. Abgesehen davon waren Chor, Band & Technik begeistert von dem großen Interesse an Ihrer Arbeit.

 

Es waren viele Kinder mit Eltern da, junge und älter kamen zusammen, Bekannte, wie zum Beispiel unser jahrelanger Freund Toni Krey (92) und unser ehemaliges Mitglied Verena Moll, die jetzt in München wohnt und Ihre kleine Tochter (1/2 Jahr) und genauso ganz viele unbekannte Gesichter.

 

Sehr gefreut hat sich Young Hope auch über Daniela und Turugba, zwei junge Damen, die vor vier Monaten erst aus dem Kosovo zu uns geflüchtet sind, da sie gerne singen, versuchen sie über die Musik hier in Eitorf Anschluss zu finden. Young Hope hofft, sie nächsten Freitag wieder zu sehen.

 

Mit Lena Hartmann gab es auch eine junge Dame, die sich ganz mutig mit Ihrer Gitarre zur Young Hope Band gesellte.

Fotos

CHOR BAND TECHNIK

 

Im Wechsel wurde Musik gemacht und Fragen beantwortet.In den Musikblöcken hatte man die Möglichkeit über Kopfhörer oder im Technikraum zuzuhören und durfte/sollte auch ab dem zweiten Block ruhig einfach mal mitsingen.

 

Young Hope beantwortete alle Fragen und kam auch Wünschen nach: Könnt ihr auch ohne Technik singen?

 

Wir würden gerne „Sternenhimmel“ singen, kennt ihr das? Alles in allem ein gelungener, lockerer Abend mit vielen tollen Menschen, spannenden Begegnungen und natürlich mit viel Musik. Young Hope bedankt sich bei AlleInklusive Eitorf, die so eine tolle Aktion auf den Weg gebracht haben und hofft, darauf, dass das nicht das letzte Mal war.

Weitere Fotos

 

Autor*in unbekannt

Unterwegs mit der Rettungshundestaffel in Eitorf

Im Rahmen von „Eitorf will’s wissen“ trafen wir, eine Gruppe von ca. 15 Kindern und Erwachsenen, uns am 22. März um 10 Uhr mit den aktiven Mitgliedern der Rettungshundestaffel/Siegtal e.V.im Park.

 

Nach der Begrüßung und einer kurzen theoretischen Einführung konnten wir miterleben,wie unterschiedliche Hunde zuvor versteckte Personen gesucht und aufgefunden haben. Bei der telefonischen Anmeldung wurde uns allen gesagt, dass wir getragene Kleidung in verschlossenen Beuteln mitbringen können, damit die Hunde uns suchen werden. Einige von uns wurden von den Mitgliedern der Rettungshundestaffel versteckt, zum Beispiel an den Hügeln am Gymnasium und am Siegdamm hinter dem Sportplatz. Die zuvor abgegebenen Kleidungsstücke wurden den einzelnen Hunden zur Duftaufnahme hingehalten und dann ging es los.

 

Die Hunde haben die Fährte aufgenommen und die anderen Teilnehmer zur versteckten Zielperson geführt. Dort setzten sie sich vor das „Opfer“ und wurden mit Futter belohnt. Die Hunde wissen, dass ihre Aufgabe gelöst ist, wenn die Warnweste, die sie zu Beginn des Trainings angezogen bekommen, mit Auffinden der Person abgelegt wird. Danach sind wir alle gemeinsam zurück zum Ausgangspunkt am Sandkasten im Park gegangen.

 

 

Autor*in unbekannt. Kinder?
Tag der Offenen Tür im SPZ

Am 23.03.2015 hatte die AWO-Tagesstätte, Siegstr.16, des Sozialpsychatrischen Zentrums im Rahmen von Eitorf will’s wissen einen Tag der Offenen Tür.

 

Ab 10 Uhr besuchten wir mit mehreren Kindergruppen der GGS Eitorf die Einrichtung. Wir wurden von den Mitarbeitern freundlich begrüßt und sie haben uns erklärt für welche Menschen die Tagesstätte zuständig ist.

 

Menschen, die Krankheiten an der Seele haben und deren Angehörigen, haben dort die Möglichkeit Unterstützung bei der Strukturierung des Tages zu erhalten, soziale und berufliche Integration zu erleben und Geld zu verdienen.

 

Die Tagesstätte bietet an allen Werktagen regelmäßige Gespräche und Betreuung an. Jeder bekommt in verschiedenen Bereichen die Unterstützung, die er benötigt: Hauswirtschaft, Heilpädagogik, Ergotherapie, und vieles mehr.

 

Im Haus konnten wir uns den Aufenthaltsraum, in dem gegessen wird, den Spielraum mit Billardtisch, die Papierwerkstatt, die Terrasse und die Ruhe-und Gesprächsräume anschauen.Wir haben gemeinsam gegessen und getrunken,gemalt und auch Billard gespielt. Ein Schüler meinte am Ende: „Das ist hier wie im Paradies“.

 

Autor*in unbekannt

Feuerwerksdesign bei der Firma WECO
Die letzte unserer Veranstaltungen in dieser Woche fand bei der Firma WECO statt. Eine bunt gemischte Gruppe von 11 Personen hatte sich angemeldet.

Sie wurde vom „Feuerwerksweltmeister“ Georg Alef um 15 Uhr begrüßt und durch einen interessanten Nachmittag geführt. Sie hörten einen langen und hoch informativen Vortrag über die Kunst des Feuerwerkens.

 

Dann zeigte Georg Alef, wie ein Feuerwerk zu einem Lied mit dem Computer programmiert wird. Dafür benötigt man viel Kreativität und Wissen um die Effekte der einzelnen Feuerwerkskörper um ein Feuerwerk zu designen. Und nun war es Aufgabe der Gäste selber das Feuerwerk mit der dazugehörigen Musik zu kreieren. Abends um 21 Uhr war es soweit.

 

Vor den Gästen aus dem Arbeitskreis Inklusion wurde ein kleines Feuerwerk auf dem Übungsplatz der WECO-Werke gezündet. Mehr als ein würdiger Abschluss unserer Woche.

4.März 2015

 

Dieter Kranz, Kölnische Rundschau
Generationen und Kulturen vereint

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Der Arbeitskreis Inklusion hatte zu Gesprächsrunden eingeladen. So entstanden neue Kontakte zwischen alt eingesessenen Eitorfern und Flüchtlingen.

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Die Veranstaltungsreihe „Eitorf will's wissen“ brachte Einheimische und Flüchtlinge ins Gespräch. Über mehr als 100 Besucher freuten sich die Veranstalter bei einem historischen Abend im Siegtalhaus, der wiederholt werden soll.


Die Neugier zum Prinzip erheben. Interesse zeigen, Fragen stellen, - und Antworten bekommen. Das steckt hinter der Veranstaltungsreihe „Eitorf will's wissen“, die der Arbeitskreis Inklusion ausrichtete. 35 Termine standen auf dem Programm, Begegnungen mit Menschen und ganz unterschiedlichen Themen. Der Arbeitskreis habe Netzwerkarbeit machen wollen, sagte Walter Hövel, einer der Initiatoren kurz vor dem Ende der Reihe. Die Veranstaltung des Heimatvereins, die von vorneherein begrenzte Zahl der Teilnehmer beim Moscheegespräch, der Heimatabend im Klösterchen, habe Generationen und Kulturen zusammengeführt, freute sich Walter Hövel.

 

Das 15jährige türkische Mädchen und die „betagte“ „Ur – Eitorferin“ hätten das Thema „Meine Heimat Eitorf“ diskutiert. Menschen, die auf der Suche nach einer neuen, vor allem sicheren Heimat in Eitorf landen, waren die Gesprächspartner am vorletzten Tag der Reihe.

 

Beispielsweise ein junger Muslim aus Myanmar, dessen Mutter starb als das Haus der Familie angezündet wurde, dessen Vater von Räubern ermordet wurde, als das Kind elf Jahre alt war. Der jetzt junge Mann möchte in Deutschland eine Hotelfachausbildung machen.

 

Auch ein Paar aus Syrien hatte in der Runde Platz genommen. In ihrer Heimat waren beide Grundschullehrer, seit 15 Monaten leben sie in Deutschland. „Wir haben keine Arbeit“, bedauerten sie. Immerhin ist ihr Asylantrag inzwischen angenommen, wenn auch noch die Urkunde fehlt.

 

Für mehr Unterstützung von Flüchtlingsfamilien warb Manfred Fuchs auch am Beispiel des irakischen Paares, das schon vor vier Jahren nach Deutschland geflüchtet ist. Die beidenn sind Jesiden; Hasan (30) war Bauarbeiter, doch hat er nur sechs Monate für den Bauhof gearbeitet – für einen Euro je Stunde.

 

Die Eitorfer sind sehr nett“, beteuerten alle Gesprächspartner in der Grundschule Brückenstraße; sie hätten „noch kein Problem“ gehabt. Sie seien erleichtert nicht mehr in der Unterkunft Uferstraße wohnen zu müssen, „Die ist menschenunwürdig“ beklagte Manfred Fuchs die Zustände in der Immobilie, die der Gemeinde gehört.

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Arbeitskreis „AlleInklusive“
Ein Resümee des Arbeitskreises

Wie wir es versprochen hatten, ist es gekommen. Über 30 unserer Veranstaltungen fanden statt. Eines unserer drei Basketballspiele fiel der Sonnenfinsternis, die wir nicht eingeplant hatten zum Opfer und eine Veranstaltung mit dem Jugendzentrum (Ton- und Filmaufnahmen) kam nicht zu Stande, weil eines unserer Mitglieder sehr, sehr schwer erkrankte. Wir hoffen immer noch auf die Besserung ihres Zustands!

 

Eitorferinnen und Eitorfer im Alter von 5 bis über 90 Jahre brachten wir zusammen. Viele Menschen erfuhren, was für eine Power in ihnen und Eitorf steckt.  Geringverdienende und Arbeitslose saßen neben Ärzten und Managern, Behinderte arbeiteten mit Künstlern und Kindern,  die sichtbar gläubige junge Muslimin sprach mit Bauern aus den Dörfern, Schülerinnen und Schüler trafen Pensionisten oder Taxifahrer. Vor allem die qualitative Vielfalt unseres Programms kam in den von uns und andere Mithelfer organisierten Treffpunkten zum Tragen.

 

Mehrere unserer Veranstaltungen werden verlängert oder wiederholt werden. Der Geschichtsabend des Heimatvereins war  mit über 100 Teilnehmenden so überfüllt, dass der Vortrag auf jeden Fall noch einmal stattfinden wird.  Herr Krist, 82jährig, war mit seinem Vortrag über die Kinderlandverschickung so erfolgreich, dass er nach den Ferien das hiesige Gymnasium als Referent besuchen wird. An vielen Stellen, wie beim Sozialpsychatrischen Zentrum der AWO oder bei der Hunderettungsstaffel konnten wir auf  Initiativen und aktive Menschen aufmerksam machen.

 

Wir erlebten eine spannende Runde mit sieben Frauen und Männern aus Syrien, Myanmar und dem Iran. Im Laufe unserer „Eitorf-will’s-wissen“- Aktivitäten konnten wir Paten für die Arbeit mit Asylsuchenden in Eitorf gewinnen. Weitere sind herzlich willkommen!

 

Vor allem aber gelang es, das Netzwerk in Eitorf weiter zu knüpfen. 900 bis 1000 Menschen begegneten sich in der 18.000 Seelen großen Gemeinde oder sahen sich und die Arbeit der anderen zum ersten Mal. Dies gelang gerade einmal 16 Mitgliedern des Arbeitskreises Inklusion.

 

Vor allem machten wir Menschen mit unseren Aktionen einfach Freude, wie etwa beim Bingospiel der Grundschulkinder im Altenheim, dem Essen bei Veteres oder Frau Lichius, bei den Sport- und Wanderangeboten, der Arbeit an der Fitness oder bei den Chorproben der Kirchen und Young Hope.

 

Wir konnten Probleme vorstellen, wie etwa das Zusammenleben mit den Sinti, bei der Seniorenvertretung, beim Kinder- und Jugendparlament oder bei der Bekämpfung des Krebses. Eitorf wurde zum „Lernort für Alle“, als Dieter Lohmberg das Funktionieren von Motoren, Sabine Hack das Malen eines Himmels, Steffen Rühl die Computerspiele, Engelbert Krips die Geschichte Eitorfs, Andreas Stelzel das Bewerbungscoaching oder Georg Alef das Feuerwerksdesign vorstellten.

 

 Zwei Veranstaltungen fanden mit dem „Moscheegespräch“ und dem „Heimatabend“ so großen Zuspruch, dass an einer Fortsetzung von Gesprächen in der Moschee und Abenden im Klösterchen gearbeitet wird. Carmen Vetere wird das Konzept des Einladens von Gästen zum Essen beibehalten. Vielleicht findet das Laden von Menschen, die man sonst nur flüchtig sieht, weitere Nachahmer.

 

Die Grundschulen werden dieses Lernen in der Gemeinde, das Treffen „von Experten aus dem Dorf“, das sich bilden an Themen, über die Fächer hinaus, fortsetzen. Das einleitende Referat zur Geschichte der Sinti und Roma ist schon am 16. März Thema einer Kinder - Uni - Vorlesung an der Grundschule Harmonie.

 

Wir sind uns sicher, für die Sache der Inklusion weitere Unterstützer und Anerkennung gefunden zu haben. Inklusion heißt eben Teilhabe, das Mitmachen aller, Freude am Leben, mit Treffpunkten für alle und der Vielfalt der Menschen, ihrem Können, ihren Wünschen und So-Sein, wie sie sind.

 

Wir sind uns auch sicher, neue Gesichter bei unseren Am-ersten-Dienstag-im-Monat-Treffen um 18 Uhr in der Grundschule in der Brückenstraße zu sehen.

 

Wir danken den vielen Menschen in und um Eitorf. Wir danken den Firmen, der Verwaltung, hier vorneweg Martina Schneider, der Presse, Vereinen und Organisationen, der Feuerwehr, den Kirchen, dem Jugendzentrum, der Eitorfstiftung, den Geschäftsleuten, Parteien und den Grundschulen Eitorf und Harmonie, dem Berufskolleg und dem Gymnasium. Wir danken für ihre spürbare Unterstützung und ihre Mitarbeit im immer stärker werden regionalem Wir-Netz der Eitorferinnen und Eitorfer.

 

Die nächste Veranstaltung des Arbeitskreises Inklusion wird am 17. April sein. An diesem Tag wird unser Eitorfer Inklusionswald weiter gepflanzt!

 

Literatur:

http://www.alleinklusive.de/index.php/eitorf-will-s-wissen

Jürgen Selge. u.a. Stichworte zum „Heimatabend“. In Heimatblätter. Eitorf 2020. Download: https://www.walter-hoevel.de/heimatbl%C3%A4tter/was-ist-heimat/

Renate Deitenbach. Sinti möchten respektiert werden. Extrablatt Eitorf 2015. Download:

https://m.facebook.com/SinManRoJe/photos/a.319428244917966/350880981772692/?type=3