Heike Wagner

Gott denken

 

Religion, zumindest die eigene christliche, erscheint heute vielen als überholt und überflüssig, wie auf einem Dachboden: verstaubt, voller Spinnweben, mit modrigem Geruch. Doch: was ist spannender als darin einmal herumzustöbern...?

 

Da gibt es einiges zu entdecken, wenn der Staub mal gewischt wird und die Spinnweben entfernt werden (Vorsicht vor dem Stolpern!): manches ist bestimmt überflüssig geworden und gehört auf den Flohmarkt oder zum Sperrmüll. Manches konnte aber noch gebraucht werden. Und dann sind da Dinge, die man noch nie zuvor gesehen hat. Vielleicht ist sogar etwas dabei, das besonders kostbar werden könnte?

 

Gott denken", das ist der Titel eines Buches von Dorothee Sölle aus dem Jahr 1990.

 

Der Titel lädt ein sich Gedanken zu machen. Nicht etwa Gedanken über Gott. Das taten in der Vergangenheit und tun gegenwärtig viele.

 

Seit das Christentum sich in die antike Welt hinein ausbreitete, versuch(t)en seine Lehrer (Lehrerinnen gab es bekanntlich wenige) sich den Menschen unter Bedienung des Logos verständlich zu machen. Viele taten es zu eng und viele zu autoritär, einige sogar diktatorisch, indem sie ihre Gottesbilder als Dogmen verabsolutierten und Menschen auf verschiedene Weisen dazu brachten, daraus entstehend Glaubenswahrheiten kritisch oder unkritisch zu übernehmen.

 

Wenn Erwachsene heute nach reiflicher Uberlegung und in tiefem Glauben zu Glaubens-wahrheiten finden, die (kirchlich betrachtet) im apostolischen Glaubensbekenntnis festgehalten sind und auch nach 1600 Jahren noch gelten, so ist das nicht nur zu akzeptieren, sondern auch zu respektieren. Ihre Glaubenssicht wird zu einer persönlichen Überzeugung, die - und das ist das entscheidende - auf der Basis von Freiwilligkeit entstanden ist. Leider ist das nicht immer der Fall.

 

Problematisch bleiben die Existenz und das Aufstellen von Dogmen trotzdem. Denn Dogmen sind sprachlich und damit inhaltlich nicht so eindeutig, wie sie den Anspruch erheben, einige Beispiele:

 

In der Gegenwart verstehen kirchlich oder christlich orientierte Menschen u.U. ihren Lebens- oder Glaubenssinn im paradiesischen Jenseits und betrachten die Zeit auf der €rde als vorübergehend, manchmal sogar als Prüfzeit. Die Auferstehungshoffnung ist für viele das Zentrum des christlichen Glaubens geworden oder geblieben. Glaubende begreifen sich im Grundsatz oft als zunächst unfreie Sünder und geben der qualvollen Hinrichtung Jesu die Bedeutung des Sühnetodes und folglich ihrer eigenen Befreiung, die sie durch das Ritual Taufe symbolisch erlangen. Sie sehen Jesu Lebenssinn im Sterben, empfinden ihn als Opferlamm fur ihre eigene Fehlbarkeit.

 

Die (nicht notwendige, aber oft angetroffene) Folge: Menschen „unterwerfen" sich dem Willen Gottes oder werden dazu gezwungen, weil sie dies für absölut richtig halten. Die Vielfalt religiöser Sprache bleibt auf der Strecke und wird mit dem Wort „unterwerfen" interpretiert. Das eigene Leben wird Gott gegeben. Das Abendmahl erhält eine Bedeu-tungsverschiebung in Richtung Hingabe Jesu für den Sünder. Gott, dessen Attribut die Allmächtigkeit geblieben ist, wird zum Toter des Opferkultes an seinem eingeborenen Sohn, der vom heiligen Geist empfangen und von der Jungfrau Maria geboren wurde.

Menschen können allein durch die Gnade des Allmächtigen Rechtfertigung erlangen.

Dass Gott immer noch als Allmachtiger betrachtet wird, konnte einen Nazi-Offizier ungehindert sagen lassen, dass der Holacaust gottgewollt war. Usw.,usw

 

Mittelalterliche Höllenszenarien kann sich an dieser Stelle jeder/jede selbst ausmalen.

 Allzu oft begegnen Menschen heute noch immer „verhunzten, menschenkleinmachenden und Gott zum Machthaber erniedrigenden Theologien" (D. Solle, Gott denken. Stuttgart 1990, S. 9).

 

Und wenn es nicht unbedingt menschenkleinmachende Theoiogien sind, dann sind es solche, die für den denkenden und sich frei fühlenden Menschen der Gegenwart von vornherein unglaub-würdig erscheinen. Glauben kann dadurch, wenn nicht unmöglich, dann doch überflüssig werden.

 

Formeln, die seit Hunderten von Jahren gelten, bleiben bestehen. Sie gelten weiterhin als die verabsolutierte Reduktion auf das Wesentliche, scheinbar ohne den Aspekt der Z€ITW€ND€N beachtet zu hoben.

 

Diese Theologien begegnen Kindern.

Sie begegnen ihnen nicht nur, sondern ich erlebe in der Schule, wie Kinder der Gegenwart sogar sehr sensibel darauf reagieren. Sensibler zum Beispiel als auf eine Botschaft der Befreiung. Da ist für mich mehr als verständlich, warum die christliche Religion ihnen später, wenn sie sich von ihren Erziehungsberechtigten lösen, nichts mehr bedeutet, ja gar nichts mehr bedeuten kann.

 

Wenn ich mir die Äußerungen meiner Tigerklasse ansehe, die uwährend des dritten Schuljahres (jetzt Klasse 4) gesammelt wurden, zu einem Zeitpunkt, da mehr als die Hälfte der Kinder zur Kommunionsvorbereitung gingen, stimmt mich traurig, dass ich feststellen muss, wie da fremd-bestimmte Einflüsse zum Tragen kommen. Einflusse, wie sie oben beschrieben wurden und die zunächst widerstandslos angenommen werden:

Ich mache Fehler. Gott macht keine. Gott sieht alles, was Ich tue. Mein Großvater ist krank, weil er Sünden begangen hat. Oder wir in der Familie. Jetzt straft Gott ihn und uns. "

 „Ich glaube nicht, dass es einen Gott gibt. Sonst hütte er mich vor dem Autounfall beschützt. "

Als meine Schwester gestorben ist, habe Ich weitergeschlafen, obwohl mein Vater mich geweckt hat. Das verzeiht Gott mir nie. "

Warum lässt Gott so viele Menschen grausam sterben? Warum müssen schon Kinder

sterben? Warum gibt es Krieg?"

Warum hört Gott nicht zu, wenn ich bete?"

Wenn ich sterbe, komme ich dann in die Hölle? Wie komme ich dann zu Gott? Die, die

 an Ihn glauben, kommen zu ihm, die anderen nicht."

 

 Das Mittelalter lässt grüßen. Wie kommt das? Über alle Ursachen bin ich mir noch nicht im Klaren und würde gerne noch mehr darüber wissen.

 

Kinder bekommen seit frühester Kindheit etwas über Gott erzählt. Auf kritische Nachfrage ist in Glaubenssachen eine schnelle Antwort denkbar. Es handelt sich eben um Glaubenswahrheite#

 

Sie erscheinen unumstößlich, überprüft werden können sie nicht. Außerdem spielen auf der psychischen Ebene Ängste der Kinder eine Rolle. Schlimmstenfalls wird ihnen mit dem beobachtenden, keine Geheimnisse akzeptierenden Gott oft gedroht, wenn andere Erziehungsmittel nicht erfolgreich waren (schon belauscht bei Eltern, die längst aus der Kirche ausgetreten sind!). Die Faszination des richtenden allmächtigen Gottes ist aber nicht nur aus diesem Grunde bei Kindern groß.

 

Im Glaubensbekenntnis klingt dieses Gottesbild noch an. In der kirchlichen Liturgie hört man allzu oft davon, obwohl sich Gemeinden vielerorts davon lösen. Die Sichten gelangen jedenfalls ins Bewusstsein der Kinder. Daran etwas zu ändern, dauert lange.

 

 Im RU konnte ich beobachten, dass Kinder, die wenig religiose Sozialisation erfahren haben, durchschnittlich kritischer und freier im Denken sind. Vielleicht kann man dies überspitzt einfach einmal das Herdmann-Phänomen (Kinderbuch „Hilfe, die Herdmanns kommen!") nennen.

 

Fur mich ergibt sich aus den Beobachtungen und Überlegungen eine zentrale Frage für den Religionsunterrichts: „Wie können Kinder eine Religion als befreiend, menschen- und lebens-freundlich, gemeinschafts- und sinnstiftend mitbekommen?"

 

Religionsunterricht ist kein Glaubensunterricht und soll auch keiner sein. Er Ist aber die Chance, befreiende und kritische Sichten aufzubauen. Eln Weg Ist meiner Ansicht noch also Im RU die Initiation zu setzen, Gott zu denken.

 

Ich lade die Kinder also ein, Gott zu denken.

 

Während meines Studiums schenkte mir eine Mitarbeiterin des Theologieseminars einen Aufsatz mit dem Titel „Theologie studieren- den Glauben verlieren". Stimmt! Gott zu denken lasst viele Dinge, die schon tausendmal gehört worden sind, anders erscheinen.

 

Es erzeugt das Bewusstsein: Ich muss mich gar nicht mit menschenkleinmachenden und verhunz-ten Theologien herumquälen. Ich brauche als Konsequenz nicht meinen Glauben aufgeben. Ich kann Neues entdecken.

 

Gott denken", das drückt Selbstständigkeit aus. Neugierde gehört dazu. Spass an der Sinnfrage, Freude am Theologisieren. „Gott denken" hat einen Aufforderungscharakter.

 

Glaube kann aufhören fremdbestimmt zu sein. Mit dem Denken, dass alle Glaubenssätze

unumstößlich sind, räumte Jesus schon vor 2000 Jahren auf, indem er sich gegen menschen-feindliche Gesetze wehrte. Wenn diese Botschaft Kindern im RU weitergegeben werden kann, ist nach meinem Dafürhalten schon viel gewonnen.

 

Weltwunderklumpen

glauben

beginnt mit staunen

denken

mit dem staunen

dass wir überhaupt

denken können

dank

des weltwunderklumpens

unter

der schädeldecke

wo

zwolf mllllarden ganglienzellen

unablässig impulse aussenden

In nervenfaserleitungen

von 480.000 kllometern länge

-wohlverstanden:

innerhalb eines einzigen menschen!

(distanz zum motiv: 384.403 kilometer)

kurt marti

 

Da Religion einfach ein Teil des Lebens und damit unserer Wirklichkeit ist, stellen wir auch im RU Fragen zur Welt, also Fragen zur Religion. Wir gehen den umgekehrten Weg der Mission. Wir fragen nach, wen was eigentlich interessiert. Die Grenze zur Philosophie ist recht transparent. Es stellt sich heraus, dass die Kinder viele echte existentielle Fragen haben, wenn sie verstanden haben, dass RU kein unnatürliches Konstrukt ist. Die Kinder sind an der Veantwortung der Fragen noch meiner Erfahrung höchst interessiert.

 

Sie entdecken Phänomene und merken schnell, dass es keine absoluten Antworten gibt.

 Das ist ein richtiger Schritt, um zu begreifen, dass Dogmatisierung oft in Sackgassen führt und um zu verstehen und tolerieren, dass es unterschiedliche Glaubensansichten gibt.

 

Wir gehen auf verschiedene Arten mit den Fragen um: Wir theologisleren im Kreis, wenn eine Frage mehrfach vorkommt oder wenn ein Kind eine besonders brennende Frage hat. Dazu gibt es dann von mir Reflexionen, wie die Menschen früher mit dieser Frage umgingen oder wie auch heute noch möglicherweise verschieden damit umgegangen wird. Die andere Ort ist das Schreibgespräch (S. 23f.).

 

Meine Fragen sind;

Warum schaffen sich Menschen einen Glauben, den sie nicht glauben können, weil er un-menschlich ist?"

Wie bekommen wir Mut und Kraft, eigene Glaubenssichten einmal kritisch zu betrachten und die Dinge einmal von einer ganz anderen Seite zu sehen?" Es ist spannend, das Gottesprogramm zu durchleuchten, sich Fragen zu stellen und gemeinsam zu überiegen. Mir geht es damit wie mit dem Betreten eines Labyrinths, dessen Weg hin zur Mitte führt. Es wird zum Symbol für die Lebens- oder Gedankenwege der Kinder (ohne Einspruch auf absolute Richtigkeit und mit der Bereitschaft zu tolerieren, wie andere gehen). Der Weg ins Labyrinth kann frei und mit Freude gegangen werden. Es geht nicht darum, das für sich Bequemste herauszufinden, sondern einfach darum für sich persönlich Brauchbares von Unbrauchbarem zu unterscheiden: auch den Weg zur Befreiung Gottes aus den Gedankengefängnissen der Köpfe zu nehmen, ein Stück weit die latein-amerikanische Befreiungstheologie umzusetzen.

 

Auf dass wir Mut haben, die eingepferchten Bilder bei uns und anderen aufzubrechen.

 

Im RU unserer Schule finden sich Kinder verschiedenen Glaubens zusammen, also nicht nur ökumenisch, sondern religionsverbindend. Nach der Methode Birmingham, die es erlaubt, universale Glaubensmotive aus den Blickwinkeln verschiedener Religionen zu betrachten, können alle mitmachen, deren Eltern die Erlaubnis dazu geben.

 

Religion kann ein Leitprinzip des Schulprogramms sein wie es Dietlind Fischer (in: ru-ökumeni-sche zeitschrift fur den religionsunterricht: Im Haus des Lernens. Heft 1/2000, S.2-5) beschreibt. RU findet darüber hinaus auch in Projekten und Fachstunden statt.

 

Das „Gott denken", findet im Fachunterricht statt.

 

Hans Kung startete im vergangenen Jahr in der Zeitschrift „Publik Forum" ein Credo-Projekt, das seitdem immer größere Kreise zieht. Eine überwältigende Menge der Leser begann, das für sie persönlich Wesentliche am Glauben aufzuschreiben. Die alten Glaubenssätze werden überprüft, aus der Zeitgeschichte durchleuchtet. Sie werden als historische Texte bedeutsam, nicht aber als Bekenntnisse des lebendigen befreienden Glaubens der Gegenwart. Dazu müssten sie in Bewegung bleiben. Die aber blieb jahrhundertelang aus.

 

Jetzt kommt die Chance, Gott zu denken, für jeden Menschen. Tausende haben schon ihr eigenes Credo aufgeschrieben, ein Credo der Befreiung und des Frei-Machens von z. T. unglaubwürdigen oder sogar menschengeringschätzenden Dogmen, auch Kinder und Schulklassen haben sich daran beteiligt.

 

Auch wenn RU kein Glaubensunterricht ist, können Kinder hier dennoch Raum für ihre eigenen Gedanken finden, solange ich als Lehrerin keine Glaubenssätze lehre.

 

Ich glaube an Gott, wenn ich froh bin, weil ich glaube, dass Gott mit mir froh ist und Gott mit mir lacht.

Ich glaube an Gott, wenn die Wolken Bilder ergeben. Das ist manchmal so, als versucht er mir etwas zu sagen.

Ich glaube an Jesus, wenn man mir eine alte Geschichte von ihm erzählt.

Ich glaube an Jesus, wenn ich sein Kreuz sehe, weil ich glaube, dass er dann bei mir ist.

Ich glaube an den heiligen Geist, zum Beispiel, wenn ich das Gefühl habe, die Svenja steht neben mir.

Ich glaube an den heiligen Geist, wenn wir zum Beispiel ein Theaterstück vorführen und ich meinen Text vergessen habe. Dann höre ich eine Stimme, die mir meinen Text sagt.

Jennifer Scharein (10 Jahre)

 

 

Seite mit Labyrint- Zeichnungen folgt

 

Mit dem Gott-Denken kommt nun das eigentliche des RU zum Trogen: „dass gott ein tätigkeitswort werde“ („Wunsch" von Kurt Marti).

 

Domit ist gemeint, Kinder fur die Realvision Jesu zu sensibilisieren und zu ermutigen:

dem Aufbau einer Gemeinschaft aller Menschen, von Frieden und Gerechtigkeit und der

Bewahrung der Schöpfung.

 

Es folgt ein Bild von Oskar Kokoschka

 

Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun" (Rudolf Otto Wiemer). Seine Arbeit wird zu unserer Arbeit.

 

Das Programm, das Jesus vor 2000 Jahren aufstellte, war bereits eine Einladung Gott zu denken und zu tun. €s ging darum, das diesseitige Leben sozial zu gestalten und folglich die bestehenden (Gloubens-)Gesetze auf ihren Sinn zu uberprufen. Denn Sinn machen Gesetze dann, wenn sie menschen- und weltfreundlich sind. Jesus war der Inbegriff der Menschenfreundlichkeit. LiJenn dieser Mann ein besonderes Kind Gottes ujor und sein Programm die Gottesbotschaft für alle Menschen war und ist, dann ist mir unbegreiflich,warum Kinder immer noch verhunzten Theo-logien erliegen müssen. Im Glaubens-bekenntnis steht vom Jesusprogramm erschreckend wenig, sozusagen nichts. Nichts vom eigentlichen Wirken dieses Flüchtlings, Gammlers, Dichters, Men-schenfreunds, Arztes, Philosophen, Lehrers und Politikers.

 

Mein Wunsch: die Befreiungstheologie der Armen Lateinamerikas in unseren Köpfen, in den Köpfen der Kinder, die dann Schritte zum Handeln ermöglicht.

 

Schreibgespräche Fragen zur Religion

 

Kinder sind Theologinnen.

Gemeinsam machen sie sich Gedanken uber die Fragen, die ihnen wichtig sind.

Hat das Leben einen Sinn?

Kristin: Vielleicht weil jeder Mensch lebt.

Sabrina: Wenn das Leben einen Sinn hat, warum stirbt man dann? Aber wenn man nicht sterben wurde, wäre die Welt ja überfüllt.

Kristin: Wenn man spazieren geht, sieht man immer neue Dinge. Man erfährt immer neue Sachen.

Sabrina: Vielleicht hat es ja den Sinn, die Welt weiterzuführen. Also damit sie nicht kaputt geht.

Kristin: Ohne die Welt konnten wir nicht leben. Das hatte ja keinen Sinn.

Sabrina: Ja, und ohne uns könnte die Welt nicht leben.

Kristin: Wir geben den Sinn des Lebens. Wir leben das Leben.

 

Wie lange gibt es Gott?

Matthias: Ich glaube, dass es Gott schon länger gibt als die Erde. Er hat daran gearbeitet, das Universum zu erschaffen.

Amelie: Ich glaube, es gibt Gott schon sehr lange, er arbeitet an Plänen fur die Erde.

Matthias: Bis er die Pläne für die Erde fertig hatte, lebte er - glaube ich - auf einem anderen Planeten.

Amelie: Als er die Pläne fur die Erde fertig hatte, lebte er auf der Erde und arbeitete sie aus.

 

Wurde Gott geboren?

Gloria: Wurde er vielleicht im Himmel oder im Wasser geboren?

Sophia: Ich glaube nicht, weil es noch gar kein Wasser oder einen Himmel gab.

Gloria: Man weiß es doch nicht, darum fragen wir ja.

Sophia: Ich glaube, Gott ist einfach so entstanden. Ich glaube er hat keine Eltern.

Gloria: Vielleicht hat er ja auch von jedem Lebewesen etwas.

Sophia: Das glaube ich auch.

Gloria: Wurde Gott so wie wir geboren? Oder kommt er vielleicht aus einem Ei. Wenn er geboren wurde, wer sind dann seine Eltern?

Sophia: Vielleicht sind Gottes Eltern der Himmel und das Wasser.

 

Was passiert, wenn ich sterbe?

Emel: Dass ich ins Paradies gehe oder zum Teufel.

Alexandra: Dass ich sehr verwöhnt werde und dass ich durch einen sehr langen Tunnel fliege und von allen Toten die Hände sehe. Dann rufen sie alle: „Komm, komm zu uns!“

Dass Gott mich wie eine Königin behandelt.

Emel: Dass ich neben Toten liege.

 

Was wird aus unseren Sorgen?

 

Woher kommt die Liebe?

 

Warum hat Gott uns das größte Denkvermogen gegeben?

 

Wann erschuf Gott Rom?

 

Die 10 Gebote für den Umgang mit Kindern

1. Du sollst Kinder achten wie dich selbst.

2. Du sollst einem Kind nicht vorenthalten, was dir wichtig ist: nützliche Arbeit, Verantwortung, Verfügung über ein Eigentum, über die Einteilung der Zelt, über die Wahl der Freunde.

3. Du sollst einem Kind nichts lehren, woran dir selbst nichts liegt: du sollst es nicht langweilen.

4. Du sollst nichts für ein Kind tun, ohne es zu fragen; auch wenn es weder deine Fürsorge noch deine Frage versteht - es ist gut, wenn du diese Gewohnheit hast

5. Du sollst nicht wegsehen, es soll dir nicht gleichgültig sein, wenn ein Kind etwas Falsches tut; Unwahrheiten, Torheiten, Grausamkeiten begeht.

6. Du sollst eines Kindes Liebe und Vertrauen nicht zurückweisen - so wenig wie seine Trauer, seine Neugier, seine Phantasie.

7. Du sollst ein Kind nicht anders "machen" wollen, als es ist - aber du sollst ihm helfen, anders zu werden, wenn es das will, du sollst vor allem nicht machen, dass es will.

8. Du sollst, wie du einen Zehnten fur die Kirche gibst, einen zweiten Zehnten für die Kinder geben - die fernen wie die nahen - die dies brauchen.

9. Du sollst an der Welt arbeiten, so dass du sie ohne Scham den Kindern übergeben kannst.

10. Du sollst nicht Kinder haben, wenn du dir nicht vorzustellen vermagst, dass sie ein würdiges Leben in ihrer Zelt führen können.

(Diese Gebote wurden von Kindern entwickelt, in Handschrift geschrieben

und hängen im Original in der Autobahnkirche 55444 Waldlaubersheim)

 

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Mit diesem Aufsatz meiner Kollegin Heike Wagner stimmte ich nie überein. Aber ich kann ihn akzeptieren