Julia Klein, LAA an der Grundschule Harmonie
Kinder über das Englischlernen

 

 

Interview mit Teresa (4. KLASSE)
(Alle folgenden Namen sind geändert)

 

Wie lernt man eine Sprache?

 

Also wenn mir jetzt z.B. jemand auf Englisch „Hallo“ sagt und dann sagt jemand „Hello“ und dann merk ich mir das einfach.

 

Wie merkst du dir das?

 

Aufschreiben.

 

Was glaubst du, wie lernt man eine Sprache? Du kannst doch schon drei Sprachen.

 

Ich würde jetzt Spanisch lernen. Und da frag ich jemanden, ob er Spanisch kann. Wenn er  „Ja“ sagt, dann frag ich ihn, was „Hallo“ heißt. Dann sagt er „Hola“. Dann sag ich  „Okay“ und schreib es mir auf. Dann vergesse ich das mein Leben nicht mehr.

 

Was ist eine Strategie?

 

Weiß ich nicht. Ich hab es nur mal gehört. [überlegt lange]  Ah, jetzt weiß ich, das ist so ähnlich wie Krieg.

 

Erzähl mal genauer.

 

In der Ritterzeit, genau wie im Schach, wo man sich so hinstellt. „Weiß“ ist das gute Team und „Schwarz“ das böse Team. Und dann kämpfen die zusammen.

 

Und was sind die Strategien dabei?

 

Hmm... Gedanken im Kopf? Ja, das müsste es sein.

 

Welche Strategien gibt es, um Englisch zu lernen?

 

Ich weiß, also man könnte ja so Hörspiele hören und man kennt auch ein paar Wörter davon,  aber kann sie noch nicht so gut aussprechen. Dann hört man, wie man es richtig ausspricht. Und wenn man alle Wörter hört, lernt man auch mehr Englisch. Und beim DVD gucken kann man sehen, was die meinen beim Aussprechen - bei der CD nicht. Bei der DVD versteht man besser, was die meinen. Dann kann man auch besser Englisch lernen.

 

Wie kannst du Englisch sprechen lernen?

 

Wenn man erst schreiben lernt, dann kann man lesen. Wenn man die ganze Zeit lesen lernt, hilft uns der Lehrer ein bisschen und dann können wir Englisch sprechen. Oder: Es gibt ja englische Geschichten in Bücher. Und dann liest man die ein bisschen und versucht die auf Deutsch zu übersetzen. Und dann frag ich jemanden, wie man das ausspricht.

 

Was hilft dir nicht beim Englischlernen?

 

Als wir noch in der E-Mail-Gruppe waren, sind wir manchmal abgehauen. Dann haben wir kein Englisch gelernt. Da sind wir mal aufs Klo abgehauen oder nach draußen. Da haben wir uns versteckt. Aber das ist nicht gut, das will ich auch gar nicht.

 

Was möchtest du gerne mal ausprobieren?

 

Alles, ich will alles auf Englisch können.

 

Womit fängst du an?

 

Lesen, dann schreiben, dann aussprechen.

 

Yüce (3. KLASSE) UND Adele (2. KLASSE)

 

Wie lernt man eine Sprache?

 

Yüce: Wenn einer das auf Englisch sagt und dann fragt man, was das auf Deutsch heißt.

 

Adele: Ich glaub die fragen: „Kannst du mir Tipps geben, wie man das lernt?“

 

Was ist eine Strategie?

 

Y: Wenn man es übt und Sachen dabei lernt, Wörter. Z.B. ich habe Tiere gelernt, weil ich im Wörterbuch nachgeguckt hab.

 

A: Weiß ich nicht.

 

Wie kannst du gut Englisch lernen?

 

Y: Mein Vater kann gut Englisch und da hat der mir was beigebracht. Ich hab das ganz oft gesagt, z.B. 20 mal. Dann wusste ich das irgendwann.

 

A: Wenn man die Bilder irgendwie sieht, dann sieht man ob sie traurig sind, wütend, also mit dem Gesicht, oder ob die schreien und böse sind. Sag ich mal so.

 

Wie hast du das hinbekommen, dass du das immer noch weißt?

 

A: Weiß ich nicht.

 

Y: Ich hab mir das in den Kopf gesetzt. Wir haben englische Bilderbücher und ich hab das immer wieder gesagt und dann ist es mir in den Kopf gegangen. Wenn ich die Sachen sehe, dann kann ich das auch irgendwie auswendig.

 

Was hilft dir gar nicht, um Englisch zu lernen?

 

Y: Mir bringt es nichts, wenn ich draußen spiele und dann fall ich runter. Dann geht mir das wieder aus dem Kopf.

 

A: Also, wenn ich rumtobe und dann versuche die Wörter noch in den Kopf zu setzen, krieg ich das nicht hin, weil ich mich nicht konzentrieren kann.

 

Alex (2. KLASSE)

 

Welche Strategie möchtest du ausprobieren?

 

Abschreiben, von einem Bilderbuch.

 

Wie kann dir das beim Englischlernen helfen, wenn du die Strategien ausprobierst?

 

Weiß ich gar nicht. Das sind so viele, die man benutzen kann eigentlich. Also ich finde, ich sollte immer aufschreiben und dann für mich vorlesen, in meinen Gedanken und es dann so in meinem Kopf behalten. Immer da drauf gucken und dann kann ich das kurz behalten und dann wieder drauf gucken und irgendwann lang behalten.

 

Wie hilft dir das mit den Strategien?

 

Also ich denke, damit wir mehr Englisch lernen. Weil wir wollen ja auch andere verstehen, weil wenn ich irgendwas arbeite und Engländer kommen, dann versteh ich das ja gar nicht. Da muss ich ja Englisch können.

 

Und wie HELFEN dir die Strategien?

 

Anders kann man das ja gar nicht machen finde ich. Jeder Kopf ist ja anders und ich muss die Sachen finden, die für meinen Kopf passen.

 

Welche Strategie ist gut für dich?

 

Wörter abschreiben. Das hilft mir, weil mir das beim Lernen hilft. Das ist eine gute Strategie und dann lernt man auch viel mehr.

 

Welche Strategie hilft dir nicht?

 

Englisch und deutsch übereinander hilft mir nicht, das find ich doof und wenn man dann bei Engländern ist verspricht man sich bestimmt. Das möchte ich nicht.

 

Welche Strategie probierst du als nächstes aus?

 

Wörterbuch. Das machen so viele und ich glaub, das würd mir gut helfen. Ich kann das ja noch nicht.

 

Hella (4. KLASSE)

 

Worum geht’s?

 

Wie man das liest, wie man sprechen kann, neue Wörter, wenn man sie lernen möchte, kann man z.B. ein Wörterbuch benutzen oder man hört es irgendwo, ganz oft sagen, um die Schule gehen und sagen. Man könnte auch jemanden fragen, der Englisch kann. Beim Hören kann man beim Film gucken, da kann man auch das Gefühl sehen, wenn er das sagt. Wenn er „you“ sagt und zeigt auf dich drauf, dann weiß man, dass er „du“ meinte.

 

Wie hilft dir das beim Englisch lernen?

 

Wenn ich das ganz oft probiere mit den Strategien. Wenn ich jetzt morgen Englisch abspreche, dann sag ich, ich möchte mit jemandem sprechen, der Englisch kann. Der sagt ein  Wort und ich soll das nachsprechen. Dann aufschreiben, merken, irgendwo haben, im Ranzen, damit ich beim nächsten Mal gucken kann, was das bedeutet.

 

Welche Strategie ist gut für dich?

 

„Auf die Bilder zu achten“. Also wenn jemand traurig ist, aber man das nicht sieht, dann hört man das an der Stimme und wie er aussieht. Mir hilft auch, wenn ich etwas höre und es immer wieder sage und immer wieder denke. Und manchmal, wenn ich Wörter lese, dann denke ich im Kopf nach, wie die ausgesprochen werden und dann kann ich die irgendwie sagen.

 

Welche Strategie probierst du als nächstes aus?

 

Vielleicht „abschreiben“. Aber ich spreche mich nochmal mit Esther ab.

 

Wie hilft es dir, dass du die Strategien kennst?

 

Wir könnten ja, wenn die dann noch hier stehen und wir sprechen was ab, könnten wir hierhin kommen und nochmal gucken. Die Marie kennt die nicht. Dann geht die hier rein und guckt z.B. beim Lesen und probiert was davon aus.

 

Und wie hilft es DIR?

 

Es hilft mir, z.B. wenn ich nicht weiß, was ich machen soll, kann ich darauf gucken und kann dann absprechen, was ich mache. Wofür ich mich entschieden hab, kann ich auch lernen.

 

Wie meinst du das?

 

Die helfen mir, dabei zu überlegen, was ich mache.

 

Daniel (2. KLASSE)

 

Wir wollen uns jetzt deine Strategien-Landkarte angucken. Welche Strategien helfen dir beim Englischlernen und warum? Welche Strategien helfen dir nicht beim Englischlernen und warum?

 

„Überlegen, was etwas heißt“

 

Das hilft mir beim Lesen. Weil wenn ich Lesen kann, kann ich auch besser schreiben. Und dann find ich auch ganz neue Wörter raus.

 

„Aufs Gesicht achten“

 

Dann bemerkt man auch, was der sagen möchte, deshalb hilft es mir.

 

„Auf die Bilder achten“

 

Das hilft mir, weil dann sehe ich, wie die gucken und dann kann ich das leichter verstehen. Und man sieht auch, was dahinter passiert.

 

„Auf Bewegung achten“

 

Das hilft mir nicht, weil das kann ich nicht so gut erkennen. Ich sehe zwar wenn jemand böse guckt, aber wenn jemand normal mit mir redet, hilft mir das nicht.

 

„Hört man irgendwo“ 

 

Hilft mir nicht. Weil dann weiß man ja nicht wo und kann das nicht bestimmen.

 

„Bei Leo nachschlagen“ 

 

Das hilft mir, weil ich dann auch sehen kann, wie andere Wörter geschrieben werden.

 

„Aufschreiben und dann aussprechen“ 

 

Das mach ich gerne, das hilft mir, weil ich dann neue Wörter lerne und dann kann ich mir die Wörter im Kopf merken irgendwann.

 

„Vorsprechen/Nachsprechen“

 

Jemand sagt dir das und du sprichst das direkt nach. So kann ich das gut üben. Weil wenn du mir das z.B. vorsprichst, dann spreche ich das nach und dann kann ich mir das leichter merken. Wenn ich das dann öfter mache, kann ich mir das noch besser merken.

 

„Lesen und sprechen“

 

Das ist wie beim Schreiben und dann Sprechen. Erst liest du es und dann versuchst du es genau zu sprechen.

 

„Deutsche Untertitel“ 

 

Das hilft mir, weil dann weiß ich, was die auf Englisch denken. Dann weiß ich, was das für ein Wort ist.

 

Wie hilft dir die Englischlandkarte beim Englischlernen?

 

Ich mach immer so weiter. Und wenn das nicht klappt, mach ich wieder was anderes und kann die Wegweiser überkleben.

 

Justus (4. KLASSE)
Wir wollen uns jetzt deine Strategien-Landkarte angucken. Welche Strategien helfen dir beim Englischlernen und warum? Welche Strategien helfen dir nicht beim Englischlernen und warum?

 

„Leo gucken“

 

hilft mir, wenn ich Texte übersetzen will, wenn ich ein Wort nicht weiß, guck ich danach und weiß es dann und kann es mir dann auch merken.

 

„Erst aufschreiben, dann aussprechen“ 

 

Wenn ich aufschreibe, dann sehe ich, wie es geschrieben wird. Aus der Buchstabenfolge kann ich ungefähr daraus schließen, wie es ausgesprochen wird.

 

„Englisch/Deutsch übereinander“

 

Das hilft mir, weil ich hab auch so ein Heft, da ist ein deutsches Wort rechts und daneben muss man das englische schreiben, so lern ich das dann.

 

„Miteinander lernen“

 

Das hilft mir, also mit anderen dauert es länger, weil man denen andere Sachen manchmal erklären muss, wenn die einem helfen und nicht alles verstehen.

 

Warum hilft es dir?

 

Die wissen andere Sachen besser als ich, die können mir dann helfen z.B. was aufzuschreiben oder auszusprechen. Und es macht mehr Spaß, man kann sich beraten, wie beim Geschichte schreiben oder bei der Dichterlesung.

 

„Auf Ähnlichkeit achten“

 

Das hilft mir beim Lesen, Sprechen, Schreiben und Hören.

 

Beim Sprechen?

 

Wenn ich mir ein englisches Wort anhöre, dann denke ich mir, das klingt doch so ähnlich wie ein anderes, z.B. „banana“.

 

Beim Schreiben?

 

Meistens beim Abschreiben. Wenn ein Wort so ähnlich aussieht, nicht wie man es ausspricht, aber wie es aussieht.

 

Beim Lesen?

 

Da ist es genauso. Ich hab einen englischen Text vor mir und den lese ich und achte auf Dinge die gleich sind.

 

„Oft wiederholen“

 

Das hilft mir. Ich wiederhole das in Gedanken.

 

Wieso nicht sprechen?

 

Das sieht doch seltsam aus. Man sitzt im Bus und spricht immer dasselbe Wort. In Gedanken kann ich das genauso gut.

 

„Vorschreiben“

 

Das hilft mir nicht, weil ich kenne das halt. Das ist wie beim Sprechen. Wenn ich das aussprechen will, warum soll ich das vorschreiben? Jede Brücke, die ich betrete muss ich erstmal bauen. Also Wege wo viele Brücken sind, komme ich nicht so schnell rüber. Der Fluss ist das Hindernis und Hindernisse hat man ja beim Lernen auch und dann braucht man etwas, um darüber zu gehen.

 

„Nachsprechen“ 

 

Das hilft mir, aber bei den meisten Wörtern weiß ich schon, wie die ausgesprochen werden, wenn ich die lese. Da muss mir das keiner vorsagen.

 

„Davor auf Deutsch lesen“

 

Das hilft mir, weil wenn ich ein Buch vor mir habe und ich weiß nicht worum es geht, dann kann ich das schwieriger übersetzen als wenn ich erst das englische Buch lese und dann das deutsche. Vom Englischen verstehe ich nicht so viel und vom Deutschen alles, also nützt mir das doch gar nicht.

 

„Laut vorsagen“ 

 

Das hilft mir, weil [überlegt]. Ich weiß es nicht.

 

„Abschreiben“

 

Hilft mir gut, dann weiß ich ungefähr, wie es geschrieben wird. Bei manchen Wörtern weiß ich das nämlich nicht.

 

Wie hilft dir die Englischlandkarte beim Lernen?

 

Wenn ich nicht weiß, wie ich lernen soll, dann guck ich hier drauf und gucke mir an, aha, das hat mir geholfen und mache das dann. Oder ich kleb einen neuen Pfeil drüber, wenn sich was ändert.