Walter Hövel

Stories

 

Ich habe mit den Black Fööß und mit der Queens-Cover-Band gesungen. Ich hörte die Stones, Queen, Manfred Mann, Eric Burdon, die Kinks, Pink Floyd, Eric Capton live. Ich sah den Bundespräsidenten Köhler, den Kanzler Georg Kieseisinger, John F. Kennedy, die Alliende, Franz-Josef Strauss, Jörg Haider, Heinz Fischer, Jesper Juul, kannte Bildungsminister*innen und Ministerpräsidenten.

 

Ich war Stimmführer der Mehrheitsfraktion der deutschen Studentenschaft im vds, dreimal AStA-Vorsitzender, zweimal an der PH Köln, einmal im Rheinland, Mitglied des Hauptpersonalrats.

 

Ich machte über 30 Jahre Fortbildungen, unter anderem in Italien, in Polen, Frankreich, Kroatien, Ungarn, den Niederlanden, der Schweiz, Portugal, Österreich und Finnland.

 

Ich machte die Freinetausbildung in Österreich und Deutschland.

 

Ich spreche Englisch wie Deutsch oder Kölsch. Ich war in Kuba, Ecuador, Japan, Australien, Kanada, Ägypten, den USA, Rußland, in fast ganz Europa., besonders oft in Groß-Britannien, Ungarn, Österreich, Luxemburg, der Schweiz, Italien und Frankreich.

 

Ich war zweimal verheiratet und habe 5 Kinder und bis jetzt 4 Enkelkinder.

 

Ich war fast 20 Jahre Schulleiter. Ich hatte 30 Jahre lang Lehraufträge, ich war in Österreich, Kroatien, Deutschland, Italien und Lettland an über 20 Universitäten. Ich studierte selber in Ostberlin und Köln.

 

Ich war Bildungsverantwortlicher und Prüfer im Rhein-Sieg-Kreis. Ich machte fünf eigene Karteien und drei Bücher, tausende von Artikeln in Fachzeitschriften und sonstwo. Ich war zweimal in der Redaktion der „Fragen und Versuche“, der Bundeszeitung der Freinetpädagog*innen. Fast drei Jahre war ich in der Redaktion der Heimatblätter. Über ein Jahr schrieb ich für die GEW.

 

Eine große Ehre für mich war die Mitgliedschaft in einem Beirat aus Montessorianer, Jenaplan-leuten, Waldorfianer und Freinets. Ich war im nationalen und internationalen Vorstand der Freinetleute.

 

Kurt Bachmann, Bundesvorsitzender der DKP war mein Kassierer. Manni Wolf wohnte mit mir. Ich sang zu zweit in meiner Biesdorfzeit.

 

In Wien wohnte ich im 2.Bezirk, zwei Gassen vom Viktor- Frankl- Museum. Man überredete mich Kriegstrommeln in Japan zu trommeln. Dann merkte ich es und hörte auf.

 

Ich wiederholte nicht, was ich in den Schulen lernte. Ich legte Feuer im Keller. Ich spülte eine Wanne voll mit schmutzigen Geschirr.

 

Ich war in einer Nur-Jungen-Männer-Schule, umgeben von Nazis. Meine Lehrer am Gymnasium schlugen. Ich lernte von Oberstudienrat von Sielhoff Kurzgeschichten zu lesen und zu lieben. Im Buchgeschäft Gonski sah ich meinen Englischlehrer seine Literatur „The Wreck of the grovesnor“ kaufen. Bei der Arbeit schrieb ich den vorgetragenen Text ab. An meiner Schule stand der Schulhof unter Pfeifentabak . Das „Smoke in“ führte zu einem eigenen Raucherhof für die Oberstufe. Es kamen Schülerìnnen vom Schillergymnasium zu. Ich freundete mich mit einem Mädchen an.

 

Wollte später in der Wohnung meiner Eltern leben. Als ich vier war, war das Begrägnis meiner Oma. Ich sah sie tot. Ein Kinderbier bekam ich mit drei Jahren von Opa Hans.Ich sah ihn im Schaukelstuhl in der Bunkeranlage der Ringstraße in Frechen. Oma Agnes und Opa Wilhelm waren bei meiner Geburt schon tot. Meine angeheiratete Oma in Arnoldstein in Kärnten ist über 100 Jahre alt.

 

Ich hatte eine Schwester, die ich aber nie kennenlernte. Sie starb einige Jahre vor mir mit nur einer Woche Lebenszeit. Meine Mutter lag mit mir die ganze Zeit ihrer Schwangerschaft. Wäre sie einmal aufgestanden wäre ich schon lange tot.

 

Als Kleinkind muss ich mit einer DDT-Himbeeren-Vergiftung im Krankenhaus gewesen sein. Mit vielleicht ein einhalb Jahren kletterte ich auf einen Stuhl und schnitt mich mit Rasierklingen. Ich hörte als erster den Postboten mit dem Care-Paket. „Kete kommt“. Ich kann mich genau an meine Kinderwohnung in der Blindgasse erinnern. Meine Eltern gingen ins Kino. Ich musste „auf das Geld aufpassen“. Einmal war ich mit zwei auf dem Kirmesplatz gegenüber. Ich hatte freies Fahren auf dem Kinderkarussel. Später liebte ich den Autoselbstfahrer. Verwandten gehörten die Gewinnbuden auf dem Kirmesplatz.

 

Mit drei oder vier zogen wir in die Heinrich-Wolf-Straße. Ich kann mich an die gelbe Schlafzimmerlampe erinnern. Mein Job war es, dass Öl vom Keller in die Wohnung zu holen. Immerhin waren drei von sechs Räumen manchmal geheizt. Ich schockte meine Eltern als ich im ersten Schuljahr ins Internat wollte.

 

Am ersten Tag des zweiten Schuljahrs bekam ich meinen ersten Spitznamen. Ich war das Trauerhemd. Meine Mutter kaufte mir ein schwarzes Hemd und ich trug es zum ersten Mal als Petra fehlte. Ich vermisste meine Freundin Petra, die auf Nimmerwiedersehen nach Bielefeld zu ihrer Mutter gezogen war und neben der ich in der Volksschule saß. Ich war mit 7 Jahren verliebt in sie.

 

Ich wurde im ersten Lebensjahr von meinem Vater aufgezogen. Er war nicht entnazifiziert, meine Mutter ging arbeiten. Dann ging mein Vater auch wieder arbeiten. Ich wurde trocken gelegt und war somit mit meinem endenden ersten Jahr im Kindergarten.

 

Meine Mutter ging arbeiten bis ich 14 war. Dann wollte sie mich erziehen, was missglückte. Mit 21 erst volljährig zog ich aus. Meine Mutter errichtete zweimal im Jahr eine sogenannte dreimonatige Schweigemauer mit mir und meinem Vater. In der Zeit sprach sie mit niemandem.

 

Als Kind kannte ich kein Buch als das seit 1953 jährlich erscheinende Meckibuch. Ich bekam es immer zu Weihnachten. Mein erstes Buch las ich erst mit 14 Jahren. Aber ich war Mecki-Fan.

 

Meine Klassenlehrerin der der Volksschule entdeckte mich erst im dritten Schuljahr. Ich lauschte zum Schulfenster hinaus. Da stellte sie fest, dass mein Onkel, der beerdigt wurde, ihr bester Freund war. Später sorgte sie dafür, dass ich als Unterschichtler zum Gymnasium nach Köln ging. Sie hatte meine Begabung erkannt.

 

„Hövel“, sagte der Physiklehrer Windelen zu mir „setzen sie sich in die letzte Reihe und halten sie die Klappe, dann bekommen sie beim Abitur eine Fünf. Sonst bekommen Sie die Sechs.“ Ich tat es.

 

Erst ohrfeigte er mich und andere, weil wir beim Klassenausflug unserem Klassenlehrer Eick in Heisterbacher Rott vorausliefen. Ich war 11 bis 13 Jahre alt. Dann lobte er uns vor allen, weil wir die Initiative übernommen haben.

 

Ich war im letzten Schuljahr Nachfolger von Mecki, Volker Miebach. Ich saß immer beim Schulleiter. Er versprach mir das Abitur, „um mich, und vorher Mecki, loszuwerden“.

 

Ich hielt mich als Schüler für dumm. Erst später entdeckte ich, dass ich ohne geldliche oder elterliche Hilfe das Abitur alleine packte.

 

Jahre später ging ich mit Werner G. Mayer, meinem Förderer aus der Bezirksregierung essen. Er verriet mir, warum ich kein Berufsverbot bekam. Er war „mein Offizier“ beim Verfassungsschutz und man schätzte mich als „echten Demokraten“ ein. Er war mein Chef im studentischen Prüfungsamt, versuchte mich vom neuen Sachunterricht zu überzeugen, war Leiter in der Bezirksregierung, half Uschi in den Schuldienst, machte mit uns ein Schulbuch und hielt einen Vortrag in den ersten Jahren meiner Schule.

 

Rudi Nußbaum, „mein“ Schulrat, förderte mich. Er ging mit mir und Jürgen Reichen essen. Rudi quasselte fast immer und sagte nachher, dass Jürgen ein „intelligenter Mann sei“. Ich hatte nie Angst vor ihm und wurde von Harry Brabeck In Landesregierung und Bezirksregierung protegiert.

 

Ich kannte Karl-Heinz Imhäuser von der Montagsstiftung. Ich machte mit ihm eine Fortbildung zur Inklusion in Tirol.

 

In der PH schrieb ich eine Arbeit über sozialistische Sprachwissenschaft. Später war meine Arbeit über die sowjetische Interiorisationsmethode bei der Rechtschreibung. Für beide bekam ich ein sehr gut. Ich besuchte die Veranstaltung von Prof. Theo Lewandowski, der in Moskau Psycholinguistik an der Uni kennenlernte. Er und sie beeinflussten mich sehr.

 

Wir bekamen Mädchen in der Schule. Es waren Schüler*innen des Schillergymnasiums. Sie wurde meine Freundin.

 

Herr Rausch lud mich zum Essen zum Abitur von Toni Rausch ein. Ich spielte mit meinem Vetter Wolfgang gegen den Wunsch meiner Mutter. Ihre Schwester war ihre „beste“ Schwester. Ihre anderen Schwestern waren Tante Lenchen, meiner Beziehungsperson, Tante Maria, der lange Unverheiraten und Tante Resi, die eine Kneipe in Heidelberg mit tollem Gulasch aus Schweine-innereien kochte und Schnaps aus Pflaumen brannte.

 

Onkel Reiner war der Lieblingsbruder meines Vaters, mütterlicherseits war da der Bruder Josef und CDU-Kämmerer Frechens. Schon in meiner Pensionierung las ich ich ihre Naziakten bei der Gemeinde in Frechen.

 

An pädagogischen Professor*innen kannte ich u.a. Johannes Beck, Rainer Ubbelode, Angela Bolland, Ulla Carle, Jochen Hering, Milan Matievitsch, Paul le Bohec, Klaus Altermann, Anita Caure, Hilbert Meyer, Gerhard Glück, Ingrid Dietrich, Erika Brinkmann, Hans Brügelmann, Hans Schräder, Florian Söll, Prof. aus Kiel, Gerhard Schlemming, Christian Minuth, Ulrich Grunder, Theodorv Rutt, Ulrike Buchmann, Richard Huisinga, Nadja Ratzka, Barbara Müller-Naendrup, Ingrid Svoboda, Pia-Maria und Gerhard Rabensteiner, Harald Eichelberger, Wolfgang Selbst, Herbert Hagstedt, Eero Ropo, Attila Horvadt, Nicola Meschede, Eginhard Fuchs, Johannes Wyneken, Johannes Kirsch, Ute Andresen, Franz Kröning, Andrea Platte, Nikolas Beattie, …

 

Immer wenn mir eine Lehrkraft an der Schule fehlte und das Schulamt niemanden besorgte, bekam ich hochbegabte Student*innen als Klassenlehrer*innen von Unis (Anne Witt von der Uni Siegen, Alma Schmitz von der Uni Köln, die aus Kiel, von der Uni Osnabrück, Markus von der Uni Bremen, Steffi Maxa von der Uni Siegen) und tausende Hospitantinnen an meiner Schule.

 

Ein Kater ging immer neben mir. Reh 100m neben mir.

 

Sabine haute in Ratingen von zu Hause ab. Sie tauchte bei mir in Obereip auf. Sie schlief dort und zog auf Nimmerwiedersehen weiter.

 

Ja, ich hatte, wenn du so willst immer „Wanderpokale“und viele Mitläufer. Nur ganz wenige Lehrer*innen waren brilliant. Hier konnte ich bald keinen Unterschied zwischen Studierten und selbst ausgebildeten Helfer*innen machen.

 

Einer meiner ersten Jobs war in der Volkshochschule Köln vom Bundesvorsitzenden der Kriegsdienstverweigerer, Ich hatte keine Ahnung von Rechtschreibung, aber ich machte die Sekretärinnenausbildung.

 

In einem Fußballklassenspiel schoss ich als linker Verteidiger aus gut 40m ein Tor. Zumindest einmal spielte bei Schnee barfuß. Ich spielte nie besonders Fußball.

 

Mit 14 haute ich zum ersten Mal von zuhause ab. Mit 18 fuhr ich zum letzten Mal mit meinen Eltern in Urlaub. Mit 3 und 4 Jahren war ich in Eitorf in der Obereiper Mühle in Urlaub. Ich lernte von meinem Vater Bachforellen mit den Fingern zu fangen.

 

Mein Vater starb 1978. Er war 63. Ich war damals noch nicht verheiratet. Verarbeitet hatte ich seinen Tod nicht. Meine Mutter starb mit 88.

 

Mit AstA-Schlüssel konnte ich im dritten Stock mit der wirklich hübschen Gerda im Überzug vom Piano schlafen. Ihr sollten in den nächsten Jahren noch über 100 Frauen folgen. Ob das gut war?

 

Eines Morgens wachte ich um 5 Uhr vor der PH auf.

 

Hannes Zimmer wurde v/on mir mit einer Rittertapete tapeziert. Gegen die Tür in der Wittekindstraße bin ich verzweifelt gelaufen. Hannes hatte mit drei Monaten eine Düsseldorfer Schiene.

 

Ich war zu feige um mir selbst ins Bein zu spritzen. Ich lag 6 Wochen mit einem dreifachen Bänderriß in der Werkstatt in Obereip.

 

Ideal als Domizil für Studentinnen war der Maarweg. Hier wohnten zwei Student*innen und fünf Lehrlinge und Arbeiter*innen. Die Ermordung Hanns-Martin Schleiers fand nur wenige Straßen weiter weg. Es wuchs dort eine Haschischpflanze. Die Villa hatte im Mittelunkt ein Riesenwohnzimmer mit Kamin und riesigem Fenster. Es hatte neben der Küche 5 weitere Räume, in denen war 100m von der Straße weg und war auf mindestens zwei Seiten vom Gelände der Kölner- Verkehrs-Betriebe umgeben. In den Räumen wohnten sechs Menschen. Hier lebten wir gut zwei einhalb Jahre vollkommen zurückgezogen.

 

Immer wieder traf ich Professor Milan Matevitsch aus Zagreb. Ich traf ihn ein halbes Jahr vor seinem Tod in Zagreb.

 

Ich traf Jürgen Reichen öfter, die Peschels sehr oft und einmal die Wilds in Ecuador. Es gab noch die Schulen in Prinzhöfte, Bergfidel, Harmonie und Winterhude. Später wurden es einige mehr.

 

Ich war Mitglied der jährlichen Internalen Kommission zum Stand der Pädagogik an der Stadtteilschule Winterhude in Hamburg. Es machte Spass das zu machen.

 

Ich war auf vielen internalen Kongressen. Sie waren auf unzähligen internationalen und nationalen Freinetreffenin allen Ländern der Welt. Ich war auf Effe-Kongressen in Finnland und der Schweiz. Über 100mal wurde ich von Vereinen, Initiativen, der Gewerkschaften, Grundschultagen, Unis, Schulämtern, Bundes- und Bezirksregierungen eingeladen.

 

Ich hatte fast immer Geld. Bei der studentischen Jobvermittlung war ein Verwandter von mir, der mir gute Jobs vermittelte. Einmal fuhr ich nach Mailand. Ich hatte viele Jobs. Ich ging erst mit 29 arbeiten. Ich kellnerte auch. Ich lernte als Salatklauer, Schläger und Schwuler auf der Toilette Herrn Zeltinger, den „Assi mit Niveau“ kennen.

 

Hannes Wader, Franz-Josef Degenhardt und Dieter Süverkrüpp waren u.a. unsere Gäste in der PH. Hannes Waader war betrunken.

 

Ich kannte Steffi aus Klettenberg. Sie ging nach Italien. Bestimmte Frauen und Mädchen wagte ich nie „anzufassen“. Ich trank nicht bis zum 16. Lebensjahr, dann zweimal sieben oder acht Jahre nicht. Ich rauchte von meinem 18 bis in meine 30iger.

 

Zeitungmachen, Artikelschreiben lernte ich von Volker Adam in der Rotpol und Zap. Die erstere war die kostenfreie 14-tägige Zeitung der Asta PH Köln. Das andere die Zeitung des AstA PH Rheinland. Wir trafen uns gut 4 Jahre jedes zweite Wochenende.

 

Mit einem Bus ging es ein Jahr auf Pragfahrt. Ich landete vollkommen betrunken von einer selbstgebrannten Flasche Schnaps mit Monika in einem Bett.

 

Ich war drei- oder viermal Delegationsleitunger in der DDR mit SHB und MSB. Mit dem Freundschaftszug fuhr ich 14-Tage-lang in die Sovietunion. Ich schlief in Kasan, der türkischen Republik bei Michail vom Rundfunk Kasans zu Hause. Ihm gab ich mein erstes Interview. Später folgten einige im deutschen und österreichischen Rundfunk und Fernsehen.

 

Mit 11 Jahren kam ich das erste Mal nach England und Wales. Mit 16 hitchhikte ich nach Swindon, wo ich die nächsten Jahre zur Familie Read fuhr. „2022 starb “meine englische“ Mama 96jährig in Australien. Meine Schwester Christine ist jetzt über 70 und wohnt auch in Perth. 2022 vor gut 30 Jahren flog ich auch zu ihnen. Betty besuchte mich in Eitorf. Später war ich bei Nikolas Beatty, war in Edinburg, hatte 10 Jahre lang eine englische Partnerschule und war mit Dean befreundet, dem Chairman des Towntwinnings Halesworth-Bouchain-Eitorf.

 

In Neapel und Umgebung besuchte ich Marta, meine Italienerin. Sie besuchte auch mich. Bei ihr machte ich zweimal Fortbildung. Viele Jahre später war ich mehrmals, mit Uschi und ohne sie, als Fortbildner in Südtirol.

 

Der GEW-Vorsitzende spazierte mit mir durch die Obereiper Wälder und trat von seinem Posten zurück. Mit der GEW machte ich 5 Jahre lang eine einwöchige Freinetfortbildung in Kleve. Für die GEW war ich ein Jahr lang im Hauptpersonalrat in Düsseldorf.

 

Meine Wohnungen waren als Kind und Jugendlicher in der Blindgasse und der Heinrich-Wolf-Straße. Dann zog ich drei Monate in eine erste Kommune in Frechen. Mit Peter Balkhausen zog ich nach Köln auf die Dürenerstraße, dann ins Studentenwohnheim auf der Bachemerstraße und in ein möbiliertes Zimmer in der Kölnner Innenstadt. Im Studentenwohnheim traf ich Holger Meins von der Baader-Meinhof-Gruppe und lehnte eine Herberge für ihn ab. Ich zog, die Krefelder-, in die Dom-, die Berliner- und die Venloerstraße. Dann in den Maarweg. Mit Maria gings in die Wittekindstraße und die Schiefbahn nach Kerpen und dann nach Eitorf in die Kircheiberstraße. Von dort gings nach Fiersbach, in den Sankt-Martins-Weg und nach Rodder in die Hecke. Das sind mindestens 17 Wohnungen in 74 Jahren.

 

2013 bis 2020 war ich mit Lehrauftägen an der TH Köln. Meinen größten Coup konnte ich 2015 landen. Sieben Studentinnen wünschten sich ein Seminar außerhalb des Stundenplans mit mir. Sie hielten bis 2022 zusammen. Jetzt habe ich nur noch zu den einzelnen Kontakt. Ich hörte den Job auf, da sich sehr viele Student*innen bei mir mit ihrem Examensthema meldeten. Im Gegensatz zu anderen Prüfern veränderte ich die Themen nicht so, dass sie zu ihren Veröffentlichungen oder „Forschungs“gebieten passten. Das gefiel wiederum dem Prüfungsamt nicht, obwohl ich umsonst für es arbeitete. Ich arbeitete nicht mehr für die Leute, die dort arbeiteten.

 

Für die Uni und der GHS Bremen arbeitete ich seit 1992. Ich gab Seminare für Reiner Ubbelode und Angela Bolland. Ich arbeitete für Gerhard Glück an der Uni Köln, Herbert Hagstedt an der Uni/GHS Kassel, an der Uni Siegen für Hans Brügelmann, an der Uni Riga für Anita Caure, an der Uni Zagreb für Milan Matievitsch. Zudem war ich an vielen Schulen und Hochschulen zu Gast. Ich war in zwei Comeniusprojekten und zweimal beim „BüZ (Blick über den Zaun) tätig. Die Eis-Schoul in Luxemburg beeinflusste ich besonders. Viele Lehraufträge bekam ich von Pia und Gerhard Rabensteiner und an der kath. PH Linz von Ursula Svoboda, die auch regelmäßig jahrelang meine Schule hospitierten.

 

Alle Kinder der Schule konnten Schach spielen. Viele Kongresse zur Inklusion und zur regionalen Arbeit, Fortbildungen zur Demokratie in der Freinetausbildung und Seminare mit der Uni Bremen, der PH Klagenfurt und PH Linz fanden hier statt. Jede Woche war 20 Jahre lang mindestens eine Hospitatin mit einem bis zu 30 Leuten. Das waren über 10.000 Lehrer*innen, Auszubildende, Student*innen, Seminare, Professor*innen aus Frankreich, den USA, Japan oder Rumänien, Doktorand*innen, Praktikant*innen, Leute aus Betrieben, Bundestagsabgeordnete, Juries von Preisen, Fernsehsender, Radios, Bücherschreiber*innen, Schulrät*innen, Sabbatjahrleute, Freie Schulen, Oberstufenkurse, Eltern, .... Die Homepage der Schule wurde am Tag gut 50mal besucht.

 

Ich schrieb in gut 20 Büchern mit oder sie wurden über „meine“ Schule oder mich geschrieben. In vielen Examensarbeiten wurde die Schule beschrieben oder ich interviewt.

 

Ich aß als Kleinkind gerne Kopfsalat, meine Mutter gab viel Zucker drauf. Schon als Kind hasste ich Dr. Schwinges. Nach dem Bohren gab es Gummibärchen. Mein Hausarzt Dr. Toni Rausch heiratete in 2.Ehe seine Praxishelferin Ruth und wachte nach einer Operation nicht mehr auf. In meiner Klasse war auch ein Toni Rausch, der als einziger seine damalige Geliebte Ruth heiratete.

 

Nach dem Abitur rief ich bei meinen oberen Nachbarn, Roderburgs, an. Ich brachte erst das Auto meines Vaters nach Hause. Dann ging ich wieder nach Köln saufen.

 

Ich wurde einstimmig vom Rat der Gemeinde Eitorf gewählt. „Mein“ Schulrat hatte gut gemauschelt. Er machte einen Deal mit dem Amtsleiter Weber. Meinem Gegenkandidat Müller von der CDU hatte man zum Rücktritt aufgefordert. Im Rausgehen fragte mich Bürgermeister Patt, ob mein grüner Oberrock etwas mit meiner Gesinnung zu tun hätte. Ich holte das damals knallrote, übliche Checkheft der Kreissparkasse heraus, zeigt darauf und sagte, dass das eher meiner Gesinnung entsprach.

 

Der Schulrat Winterscheid von der CDU warnte im Eitorfer Schulamt vor mir. Ich habe nie ein Wort mit ihm gesprochen. Das Enkelkind des Bürgermeisters war an „meiner“ Schule. Er sagte, weil die Kinder der Schule alle ihre Schuhe mit Hausschuhen tauschten, dass „es so weit noch kommen würde, dass er zu Hause die Schuhe ausziehe“. Heute ist dieses ursprüngliche türkische Sitte in vielen deutschen Haushalten üblich.

 

Ich bekam als Schulleiter einen Anruf aus dem Düsseldorfer Ministerium. „Halten sie ihre Haltung gegen die Gemeinde in Fragen der Schulbuchfreiheit durch. Sehen sie es sportlich“. Damals war es üblich, gegen 5% Abzug und 5% für den Buchhändler alle Schulbücher über die Gemeinde bei nur einem Buchhändler zu bestellen. An der Nachbarschule waren die Schränke gefüllt von ungenutzten Schulbüchern. Noch schlimmer, sie benutzen sie heute noch. An „meiner“ Schule ging das Recht des Bücherkaufs an die Klassen zurück. Lange wurden nur Mathebücher gekauft, Dann entfielen auch diese und wir kauften didaktische Materialien für die Hände der Kinder und bauten eine Biblithek mit über 5000 normalen Büchern auf.

 

Ein Schüler bekam von mir seine erste Zahnbürste und Zahnpasta seines Lebens geschenkt. Er nahm dies nicht nach Hause mit. „Da wird es mir geklaut.“ Er hatte eine eigene Ecke in der Schule.

 

Wir gewannen manch einen Prozess wegen sexualisierter Gewalt gegen Kinder. Es gab auch eine „katholische Selbstverteidigung“. Zu unserem Glück hielten die Pfarrer Alexander Lubomierski und Rolf Thumm, als auch der Familienreferent Andreas Garstka zu uns, später kam dann auch „Mutabor“ und Jürgen Sellge und eine juristische Mitarbeiterin hinzu. Von der Gemeinde kam weniger Hilfe. Wir arbeiten mit der Kölner Initiatve „Zartbitter“, erst „Wildwasser“ zusammen. Alle zwei Jahre gab es ein Theaterstück an unserer Schule. Die Kinder lernten „Nein“ zu sagen. An dieser Frage lernten wir auch zu verlieren.

 

Der Gemeindebeigeordnete sagte zu einem Vater anläßlich der Einschulung seines Sohnes bei uns „Bisher habe ich sie für einen vernünftigen Menschen gehalten“. Manch ein CDUler, Gymnasiallehrer oder Geschäftsmann nutzten den Fortschritt in der Pädagogik, die Inklusion oder die Unterstützung anderer zukunftsorienter Kräfte.

 

Ich war schrecklich verliebt in Mariana. Ich lernte sie -glaube ich – beim ersten selbst mitorganisierten Beatkonzert Ende 1965 kennen. Sie kellnerte in meiner Schicht und - ich hatte sie eingeladen. Noch jahrelang sah ich ihr Gesicht bei verschiedenen Frauen. Als ich Uschi 1996 kennenlernte, rief ich Mariana wieder an. Ich wollte wissen, wer ich einst war. Ich war enttäuscht, weil ich einer von vielen war. Ich muss lieb und außergewöhnlich gewesen sein. Aber die Mutter, die ich viele Jahre später am Telefon hatte, hatte mich wohl besser in Erinnerung.

 

Mit ungefähr mit 20 Jahren versuchte ich schwul zu sein. Ich tanzte und küsste mit einem Jugen, aber ich fand es langweilig und brach es ab.

 

Meine Oma Katharina war schrecklich katholisch. Die mütterliche Seite war evangelisch, aber nicht sehr religiös. Meine Eltern waren echte Nazis, antiklerikal und antireligiös. Ich selber habe einen katholischen Priester zum besten Freund, bin aber selber antireligiös. Ich war aufgrund des Wunsches des Schulrats in der katholischen Kirche. Ich erlebte die außergewöhnliche Sitation, dass alle Kirchen Eitorfs meine Schule gut fanden. Ich war sogar im Gemeinderat der Kirche. Nach meiner Rektorzeit trat ich wieder aus. Ich lebte ein Leben in der Nähe und Entfernung zur Kirche.

 

Ich gehe ab 71 nicht mehr wählen. Die Nazis sind Betrüger, aber die bürgerlichen Parteien unterstützen alle die Wirtschaft. Ich wählte nie grün, Nazis oder FDP. Ich wählte nur einmal SPD, als es galt „Willy zu wählen“. Die CDU wählte ich zweimal regional in Eitorf, um Schlimmeres zu verhindern. Ansonsten wählte ich immer links, DKP und die LINKE.

 

Wenn du in der Politik oder Verwaltung nur das Hergebrachte pflegst, geht Fortschritt verloren. Es geht nur vorwärts, wenn du es willst und tust. So ging es nicht nur in Eitorf oder im Freinetvorstand Bremens. Es fehlt nicht an alten politischen Persönlichkeiten, sondern an Menschen, die etwas Neues unternehmen. Sie gibt es kaum noch.

 

Ich liebte Swingmusik. Hier hörte ich jedes Instrument raus. Später wurde ich Kreissler-, Beatles- und Eric-Burdon-Fan. Meine Mutter war entsetzt. Ich war langhaarig und sagte immer „Yeah“.

 

Heute traf ich die Witwe von Frank Karolcak. Er war ein typisches Nachkriegskind., so wie ich. Er kannte viele Leute und dachte bis zum Schluss selbst.

 

Das Wirtschaftswunder brauchte nicht nur Kohle. Es brauchte Menschen, Männer zum Arbeiten, Mütter zum Kinderkriegen und Kinder zum Lernen. Sie brauchten die selbst hergestellten Autos, die Wohnungen, die Fernseher, die Waschmaschinen, den Sport, den Urlaub und alles, was nicht nötig war. Ich war eines dieser Kinder, die so vernachlässigt wurden.

 

Wir waren drei Kinder, die damals von 55, zum Gymnasium gingen. Es waren, wie heute(!), nur 5% “Arbeiterkinder“ und nur Jungs. Meine Lehrer ließen mich dies jede Woche spüren. Bei den Vätern war meiner ein „kfm. Angestellter“, die anderen Unternehmer, Architekten, Rechtsanwälte, Offiziere oder Oberstudienräte.

 

Herr Löhr, unser Chemielehrer, erzählte uns von den „Arbeitslosen“, die es gab und bald wieder geben würde. Die anderen Lehrer schwiegen oder erzählten von den alten guten Zeiten.

 

Zweimal ging ich vor dem Kölner Karnevalszug, einmal mit 17, mit meiner Klasse, einmal mit den "Ahl Säu", Zweimal sah ich den Zug, als Kind vom Penthaus der Kreissparkasse aus und mit fast 70 vom Cafe Riese.

 

Ich schätzte mein Leben nie.