Walter Hövel

"Besonders“

 

In meinem Leben sind mir einige Menschen begegnet, die ich „besonders“ fand. Ich suche immer Spannendes, Besonderes und Ehrlichkeit. Ich suche „Treue“ zu mir.

 

Da ist zu allererst Ute Geuß zu nennen. Sie begegnete mir als Studentin, als Lehrerin, Teampartnerin und lebenslang als Freundin. Von ihr lernte ich Freinet, die Kunst des Lebens und einen Freiheitsbegriff, von ihr lernte ich meinen Zugang zu Kurden und Türken und zu meinem Denken und Handeln zu stehen. Bei ihr schämte ich mich nicht, mich zu loben. Sie ist inelligent.

 

Ich lernte von Hannes, Louisa, Ella, Jette, Jakob und Hanno, Michi und Francesco. Weniger – und das mag am mir liegen, von Louisa, Anne, Severin, Max und ihren Mütter. Ich bewunderte sie alle, weil sie mich durch mein Leben führten.

 

Ich lernte sehr viel von Betty, meiner englischen Mutter, Ron und ihrer Tochter Christine. Ich lernte zualler erst Englich von ihnen und anders zu denken. Christine wurde in über 50 Jahren meine Schwester.

 

Wolfgang Horn verdanke ich mein Wiederfinden der Kölschen Sprache. Ihm verdanke ich meine Sprache und mein Halten zu Unterschichtler.

 

Ich lernte anderes Denken zuzulassen, bei Alexander Lubomierski, Karl Heusch und Jürgen Sellge, die ich jetzt schon 20 Jahre kenne und ständig sehe. Ich lernte sie in meinem Schulleben kennen.

 

Meine Eltern starben 1979 und 2009.  Mein Vater Jakob war 63, meine Mutter Margarete 88.  Meine Großeltern 1943 Oma Agnes und 1953 Opa Hans, 1943 Opa Wilhelm und Oma Katharina 1954. Meine Schwester Elfriede schon 1941 nach nur einer Woche. Meine väterlich Famile verfolgte ich von 1735 an und kam aus der Voreifel. Fast alle männliche Vorfahren hießen Rheinerus ( auf Kölsch Nieres). Meine weiblichen Vorfahren aus Westpreußen aus den Geschlechtern der Semrau, Vogt und Meier. Sie kamen aus Lichtenau. Ich selbst hatte 30 Onkeln und Tanten. Ich komme also aus sub-proletarischen Tagelöhner- und Ackererverhältnissen und bäuerlichen deutscher Besatzer in Polen.

 

Meine Eltern behaupteten immer meine "bessere Intelligenz" käme aus der Ernährung der US-amerikanischer CARE-Pakete (ich sagte schon mit zwei Jahren "Kete kommt"). Väterlichseits war ich der Erste der Abitur machte, in meiner mütterlich Familie waren es noch die Kinder der reichen jün-geren Schwester. Wir fuhren mit etwa 20 Kindern mit der Bahn zu Kölner Schulen, da es in Frechen bis 1963 kein Gymnasium gab. Meine Volksschullehrerin brachte mich nach 4 Jahren Schule – mit der letzten Aufnahmeprüfung, aber schon ohne Schulgeld - auf ein Kölner Gymnasium. Auf diesem litten meine Intelligenz und Herkunft sehr. Trotzdem machte ich dort 1968 Abitur.“Richtig“ gearbeitet habe ich von 1979 bis 2014. Mit Arbeiten fing ich 1963 im Straßenbau und 2022 an der Uni auf.

 

Wolfgang und Lutz lernte ich über die Freinetleute kennen. Ich zog meine Schlüsse aus ihrem Denken. Andere Lehrer waren Paul le Bohec † und Rolf Wagner.

 

An den Hochschulen hatte ich folgene Freunde: Prof. Glück† an der Uni Köln, Prof Beck†, Prof Ubbelodhe†, Angela Bolland, Uni Kassel Herbert Hagstedt, PH Witten Johannes Kirsch und Egin-hard Fuchs†, Milan Matiejewich† von der Uni Zagreb, Uni Riga Prof Anita Caure und Prof Klaus Altermann, PH Heidelberg Prof Dietrich, Prof Meier Uni Oldenburg, Uni Osnabrück, Donatus Stemmle von der FH Zürich,  Prof Gerhard Rabensteiner† und Dr.  Piamaria Rabensteiner von der PH Klagenfurt, Prof Svoboda von der Kath PH Linz, Uni Worcester Prof Dart, von der Uni Liverpool Prof Nikolas Beattie†, von der Uni Siegen Prof Hans Brügelmann, Falko Peschel, Prof Schräder, von der Uni Flensburg Prof Walter Kieß.

 

Ich lernte Mondo, Marco und Jessica schon an „meiner“ Schule kennen. Sie wurden Freunde. Ich sehe sie regelmäßig.

 

Ben Schreiber war immer ein sehr eigenes Kapitel. Ich mag seine „Verrücktheit“. Jetzt  scheine ich ihn zu verlieren. Er wird normal.

 

Ein besonderes Verhältnis hatte ich zu Yesim, Linda, Jana, Lani, Christine, Feli und Sina, den sieben Studentinnen der TH, die mich über Jahre als ihren Prof aussuchten. Ich fand ein besonderes Verhältnis zu Piamaria und Gerhard Rabensteiner, zu Milan Matiewich, Angela Bolland, Thomas Körner, Doris Doser und Frank Karolczak, Marta Fontana, zu Yüce Seyfi, Donat Stemmle, Andreas Finke, Sonja und Peter Froleiks, Dean Price, Jochen Hering, Jürgen Göndör und Christian Schreger. Ich vermisse meine Tante Lenchen, Manni Wolf und den alten Mehmet Zorlu. Rudi von nebenan ist eine ehrliche Seele. Tina Recky und Karl-Heinz wurden 2021 beerdigt, Robby 2022.

 

Ich malte selten und viel, lay outete oft und schrieb, was das Zeug hält. Ich empfinde mich als selfmade und stark gefördert. Mal hatte ich massenhaft Freundinnen, mal war ich sehr erfolgreich, oft genug in mich zurückgezogen, zweimal 7 Jahre war ich als Erwachsener ohne Alkohol. Ich rede gerne mit intelligenten Menschen. Wenn ich etwas oder jemanden „falsch“ finde, trenne ich mich. Ich bin ein „sehr mutiger Feigling“. Die letzten 25 Jahren schlief ich nur mit einer Frau. Zu meinen Lehrer*innen fand ich bei Ulli, Anne, Falko und Steffi, Heike (vielleicht gehört sie zu den reichen Leuten), Rieke und Marc zu einem besonderen Verhätnis. Schule oder Hochschule vermisse ich nicht.

 

Ich lebte mit vielen Frauen zusammen. Ob das immer gut war, weiß ich nicht. Die bleibenste Erinnerung machte Angela Filke. Ich suchte etwas, was ich nie fand. Ich schloss daraus, dass ich Frauen nicht guttue. Ich halte mich seit 10 Jahren von Sexualität fern. Ich bin sehr schnell beleidigt und mag die Nähe von Menschen nicht und doch. Ich bleibe mir ein Rätsel.