Walter Hövel
„Das ist Leistung“
33 Kinder des Kinderparlaments
der Grundschule Harmonie antworten 2008

Aussagen der Kinder

„Leistung ist das, was einen selber weiterbringt!“

„Wenn ich etwas erreicht habe.“

„An der anderen Schule gab es dauernd nur Tests.
Das ist es, was Kinder Schule doof finden lassen.“

„Leistung muss man so verlangen, dass es Spass macht.
So, dass Lernen Spass macht.“

„Lernen muss Spaß machen, damit Leistung Spass = Freude macht.“

„Und Lernen ist, sich selbst Ziele setzen. So lernt man.“

„Woanders sagen die Lehrer, bis wohin du kommen musst.
Hier musst du das selbst sagen.“

„Wichtig ist mitzubekommen, dass andere toll finden, was ich gemacht habe.
Das macht ein tolles Gefühl.“

„Am besten ist, wenn das Gefühl durch den ganzen Körper geht, etwa so wie bei Kunststücken, die man vorführt.“

„Jeder braucht Lob.“

„Jeder braucht Anstrengung.“

„Jeder braucht Bestätigung.“

„Am meisten Leistung fordert, dass man bei uns denken muss.“

„So wie ein Erwachsener.“

„Man muss von sich selbst etwas verlangen.“

„Ja, als wir jetzt 6km gegangen sind.“

„Es ist toll, wenn man danach fertig ist.“

„Woher ich weiß, dass ich etwas geleistet habe? Das ist ein Gefühl!“

„Das spürt man.“

„Das sieht man doch.“

„Man muss nur denken, das schaffe‘ ich.“

„Und man muss stolz sein können, wenn man etwas geschafft hat.“

„Jeder Körper hat ein System, das weiß, was man kann.“

„Und dann weiß man auch, was man üben kann.“

“Dann kommt es auch, dass man etwas ‚Schönes‘ lernen will.“

„Dann macht auch Spaß, dass ich merke, dass ich jetzt normal schreiben gelernt habe.“

„Ja, Leistung fühlt man. Das merkt man.“

„Ja, aber oft bekommt man beim Lernen etwas durch Zufall zugespielt.“

„Danach, wenn ich etwas geleistet habe, fühle ich mich wie erlöst.“

„Ja, Leisten fühle ich in mir drin.“

„Und Leisten ist, das man mehr erreicht hat als man gewollt hat.“

 

Einige „Abfragen“

Was sie geleistet haben zeigen
3 der 33 Kinder der Lehrerin,
7 überhaupt keinem,
8 im Kreis und
15 anderen Kindern.

 

12 sagen, dass sie genug leisten,
14, dass sie noch mehr leisten könnten,
6, dass sie zu wenig leisten.

 

10 Kinder haben schon sich selbst gesagt, dass sie zu wenig leisten,
6 Kindern die Eltern und
0 mal die Lehrer*innen

 

12 Lehrerinnen haben schon gesagt, „du kannst mehr“.
15 Eltern haben ihnen gesagt, dass sie zufrieden sind,
7 Eltern, dass sie super sind.

 

Alle, außer 3 Erstklässler*innen, wollen Abitur machen.

 

3 sagen, dass „weiterführende Schulen „ Kinder zu Tests zwingen dürfen,
13 wollen freiwillige Tests,
1 Kind will gar keinen Test und
12 sagen, Selbsteinschätzung und Beratungsgespräche reichen

 

An Leistung hindern

Grobheiten von Eltern und Lehrern
Grobheiten von anderen Kindern
Auslachen
Streit
Keine Zeit zum eigenen Reden
Quatschen und Unruhe
Außenseiter sein – Ausgeschlossen werden
Genervt sein
Kopfschmerzen und Krankheit
 

Die Aussagen der Kinder sind wörtlich und vollständig wiedergegeben.
Sie sind nicht kommentiert, was dem Autor sehr schwer fiel!